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Jere: Wie kommst Du auf sowas abwegiges wie "ein verschwiegenes oder unbkanntes Wahlprogramm"? Das geht ja nun wirklich meilenweit am jeder Argumentation vorbei.
Anders als Merkel in Deutschland, muss Trump auch nicht in irgendeiner Koalition regieren. Er hat die Mehrheit im Senat und im Kongress und auch wenn beide Instanzen kontrollierend eingreifen können, der Präsident bleibt er.
"Wahlprogramm" ist der falsche Begriff. Ersetze ihn von mir aus durch "Absichten" oder etwas ähnlichem. Dann weißt du worauf ich hinaus will.

Ja, Mehrheiten hat er. Er hat sich in seiner Partei aber auch wenig Freunde gemacht. Die müssen das erst einmal durchwinken. Ob das in allen Punkten geschieht wird sich zeigen.
Und wenn er sich viele Feinde machen möchte, ihm eine Wiederwahl vollkommen egal ist und sein Ego so klein ist, dass er sich damit zufrieden gibt als schlechtester Präsident der Geschichte in selbige einzugehen, dann wird er diese Punkte 1:1 vorlegen. Ansonsten wird er (und v.a. seine Leute) sich genau überlegen ob er das alles 1:1 umsetzt.
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morolf: Ich verstehe diese Ängste einfach nicht so recht...man kann sicherlich vermuten, dass Trump ein übler Präsident werden könnte, als typischer Republikaner eben (also gegen Arbeitnehmerrechte und Umweltschutz, Steuerkürzungen für Reiche und allgemeiner Staatsabbau...). Aber dass er "Minderheiten" aktiv verfolgt? Halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Okay, also etwas anders formuliert: Doch nicht wirklich er selbst oder wirklich aktiv. Es geht um die gesamtheitlichen Umstände. Förderung der Mentalität in der Bevölkerung genau das zu machen, da einfach nächstbeste Schuldige benannt werden ... ob sie das dann letztendlich wirklich waren oder nicht, gleichgültig. Es geht darum, dass Begünstigungen passieren! Die Aktivitäten der Regierung sind dann noch das Ende vom Lied. Wenn dann schlussendlich Niemand sich darum kümmert oder hilft, wird es noch schlimmer.
Post edited November 13, 2016 by throgh
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morolf: Ich verstehe diese Ängste einfach nicht so recht...man kann sicherlich vermuten, dass Trump ein übler Präsident werden könnte, als typischer Republikaner eben (also gegen Arbeitnehmerrechte und Umweltschutz, Steuerkürzungen für Reiche und allgemeiner Staatsabbau...). Aber dass er "Minderheiten" aktiv verfolgt? Halte ich für sehr unwahrscheinlich.
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throgh: Okay, also etwas anders formuliert: Doch nicht wirklich er selbst oder wirklich aktiv. Es geht um die gesamtheitlichen Umstände. Förderung der Mentalität in der Bevölkerung genau das zu machen, da einfach nächstbeste Schuldige benannt werden ... ob sie das dann letztendlich wirklich waren oder nicht, gleichgültig. Es geht darum, dass Begünstigungen passieren! Die Aktivitäten der Regierung sind dann noch das Ende vom Lied. Wenn dann schlussendlich Niemand sich darum kümmert oder hilft, wird es noch schlimmer.
Na ja, dass jetzt Trump-Anhänger Jagd auf Homosexuelle oder Latinos machen, das glaube ich eher nicht. Muss auch ganz ehrlich sagen, meinem Eindruck nach ging die Gewalt während des Wahlkampfs eher von der Gegenseite aus.
Zugegeben, manche Trump-Anhänger (also die sogenannte alt right, die teils schon ziemlich rassistisch und antisemitisch ist) sind recht unangenehme Gestalten, die scheinen mir aber bisher eher ein Internet-Phänomen zu sein als Leute, die dann aktiv reale Gewalt ausüben.
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morolf: Na ja, dass jetzt Trump-Anhänger Jagd auf Homosexuelle oder Latinos machen, das glaube ich eher nicht. Muss auch ganz ehrlich sagen, meinem Eindruck nach ging die Gewalt während des Wahlkampfs eher von der Gegenseite aus.
Zugegeben, manche Trump-Anhänger (also die sogenannte alt right, die teils schon ziemlich rassistisch und antisemitisch ist) sind recht unangenehme Gestalten, die scheinen mir aber bisher eher ein Internet-Phänomen zu sein als Leute, die dann aktiv reale Gewalt ausüben.
Nun das wiederum erachte ich als schwierig: Prinzipiell ist die Gewalt auf beiden Seiten zu finden. Und hinsichtlich internet-Phänomen: Es gibt sehr zweifelhafte Gestalten, die man überall finden kann und sie sammeln auch tatsächlich Anhänger um sich und sind mehr als nur aktiv.
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morolf: Na ja, dass jetzt Trump-Anhänger Jagd auf Homosexuelle oder Latinos machen, das glaube ich eher nicht. Muss auch ganz ehrlich sagen, meinem Eindruck nach ging die Gewalt während des Wahlkampfs eher von der Gegenseite aus.
Zugegeben, manche Trump-Anhänger (also die sogenannte alt right, die teils schon ziemlich rassistisch und antisemitisch ist) sind recht unangenehme Gestalten, die scheinen mir aber bisher eher ein Internet-Phänomen zu sein als Leute, die dann aktiv reale Gewalt ausüben.
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throgh: Nun das wiederum erachte ich als schwierig: Prinzipiell ist die Gewalt auf beiden Seiten zu finden. Und hinsichtlich internet-Phänomen: Es gibt sehr zweifelhafte Gestalten, die man überall finden kann und sie sammeln auch tatsächlich Anhänger um sich und sind mehr als nur aktiv.
Ich muss sagen, ich habe primär davon gelesen, wie Gewalt gegen Trump-Anhänger ausgeübt wurde bzw. dessen Wahlkampfveranstaltungen massiv gestört wurden (einmal musste er ja selbst "fliehen" über einen Hinterausgang), aber vielleicht informiere ich mich auch einfach zu einseitig :-)
Klar, diese alt right z.B. sieht sich jetzt im Aufwind und hat auch große Internet-Präsenz. Aber ob die so wichtig sind, weiß ich auch wieder nicht. Vielleicht wird Trump sie auch enttäuschen. Heute gab er wohl ein Interview über illegale Einwanderer, das klang dann eher so, dass nur die mit Vorstrafen abgeschoben würden, bei den anderen werde man sehen, was zu tun ist.
Muss man alles abwarten.
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morolf: Ich muss sagen, ich habe primär davon gelesen, wie Gewalt gegen Trump-Anhänger ausgeübt wurde bzw. dessen Wahlkampfveranstaltungen massiv gestört wurden (einmal musste er ja selbst "fliehen" über einen Hinterausgang), aber vielleicht informiere ich mich auch einfach zu einseitig :-)
Klar, diese alt right z.B. sieht sich jetzt im Aufwind und hat auch große Internet-Präsenz. Aber ob die so wichtig sind, weiß ich auch wieder nicht. Vielleicht wird Trump sie auch enttäuschen. Heute gab er wohl ein Interview über illegale Einwanderer, das klang dann eher so, dass nur die mit Vorstrafen abgeschoben würden, bei den anderen werde man sehen, was zu tun ist.
Muss man alles abwarten.
Klar, nur ist es wichtig, dass genau das im Hinterkopf bleibt. Ich denke wir haben eine riesige Showeinlage vor uns und etliche sog. "Berichterstatter" wie beispielsweise Info-Wars (was für ein martialischer Ausdruck, der zugleich Programm ist) zeigen immer nur einseitige Einblicke. Aber auch hier gilt: Funktioniert in beide Richtungen. Mich stört die Showeinlage sehr denn das rückt den Blickwinkel weg von den eigentlichen Problemen der Menschen und auch ihren Ängsten nach der Wahl.

Und Trump spricht ja wirklich auch in mindestens einem Interview - ich glaube es ist "Meet the Trumps" - von einer "Performance". Nun er ist kein Schauspieler sondern ein Vertreter für die Belange des Volkes und der Menschen, sollte er zumindest sein. Wie gesagt: Für den Moment bleibt nur das Abwarten und eben auch die Chance für ihn sich einzufinden.
Post edited November 13, 2016 by throgh
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Jere: Wie kommst Du auf sowas abwegiges wie "ein verschwiegenes oder unbkanntes Wahlprogramm"? Das geht ja nun wirklich meilenweit am jeder Argumentation vorbei.
Anders als Merkel in Deutschland, muss Trump auch nicht in irgendeiner Koalition regieren. Er hat die Mehrheit im Senat und im Kongress und auch wenn beide Instanzen kontrollierend eingreifen können, der Präsident bleibt er.
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classic-gamer: "Wahlprogramm" ist der falsche Begriff. Ersetze ihn von mir aus durch "Absichten" oder etwas ähnlichem. Dann weißt du worauf ich hinaus will.

Ja, Mehrheiten hat er. Er hat sich in seiner Partei aber auch wenig Freunde gemacht. Die müssen das erst einmal durchwinken. Ob das in allen Punkten geschieht wird sich zeigen.
Und wenn er sich viele Feinde machen möchte, ihm eine Wiederwahl vollkommen egal ist und sein Ego so klein ist, dass er sich damit zufrieden gibt als schlechtester Präsident der Geschichte in selbige einzugehen, dann wird er diese Punkte 1:1 vorlegen. Ansonsten wird er (und v.a. seine Leute) sich genau überlegen ob er das alles 1:1 umsetzt.
Die Parteiführer, mit denen er sich im Wahlkampf am meisten Überworfen hat, haben schon am Wahlabend wieder den Schulterschluß mit ihm gesucht. Nichts schweißt so sehr zusammen wie erfolg.
Er hat die Wahl gewonnen in dem er auf alle Minderheiten und Regeln des Anstands einen Dreck gegeben hat. Wie kommt man da auf den Gedanken, das er seine Wiederwahl nicht mit den selben Methoden erreichen will.
(Diskussion ist seit gestern weit fortgeschritten; ich hoffe, ich wiederhole niemanden)

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throgh: Ich hatte das zunächst mit der Form eines resignierenden Pragmatismus gesehen und die Hoffnung gehabt, dass sich Trump selbst auch überführt wenn man ihn jetzt lässt. Dabei ist jedoch der Wortlaut "Kooperation mit dem Wertemodell von und hinter Trump" nicht in meinem Gedankengang bislang einbezogen. Allerdings ist es ja auch so, dass wir hierzulande ebenso derlei Probleme haben. Wie sieht es denn dahingehend aus in Amerika? Hast du da vielleicht einige Quellen, von wo man mit einer weitergehenden Recherche starten und sich einlesen kann?
Das kommt drauf an, worüber du genau lesen willst. Trump war buchstäblich der Kandidat der Verschwörungstheorien, und er wird auch der Präsident der Verschwörungstheorien, denn von keiner ist er bisher abgerückt. Trump wird noch in vier Jahren sagen, er habe nach 9/11 im Fernsehen tausende feiernde Moslems in den USA gesehen. Es ist völlig egal.

Trump hat während des Wahlkampfs gesagt, er könnte jemanden erschießen und würde keine Wähler verlieren. Ich glaube nicht, dass das so weit von der Wahrheit entfernt ist. Trump kann sich nicht selbst überführen: Das hat er doch längst unzählige, wirklich unzählige Male getan, und gebracht hat es gar nichts.


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morolf: die christliche Dominanz ist im Schwinden. Die religiöse Rechte wird da sicherlich noch ein bißchen zucken und Ärger machen, aber ihre besten Tage hat sie hinter sich; ich glaube auch nicht, dass Homosexualität da wirklich wieder geächtet werden wird, dafür ist der gesellschaftliche Fortschritt zu weit.
Das sehe ich soweit ähnlich, mit größeren Einschränkungen. (Nur noch) 70% der US-Bevölkerung bezeichnen sich als Christen (Deutschland: 60%). Das Christentum verliert dort natürlich nicht gegenüber dem Islam an Boden (weniger als 1% der Bevölkerung mit 2010er-Daten), der noch deutlich unter dem Judentum rangiert. Das sind Prozente, bei denen dem gestandenen AfD-Wähler vor Begeisterung das Wasser in der Hose zusammenlaufen würde. Für Trump und die Republikaner dagegen Zeit für Panik (!!ISIS!!) und einen ziemlichen Haufen Nazischeiße.

Was die Homosexualität angeht, muss ich ein heute viel zu oft gehörtes Mainstream-Klischee aus der Tasche ziehen: "Die USA sind ein tief gespaltenes Land". Das Christentum und die Xenophobie sind in den sogenannten Flyover States zuhause, in denen meine Verwandten leben. Was dort an Wertekanon propagiert wird, lässt hierzulande so manche Kinnlade auf den Boden knallen. Und dort entkommt man auch den Verschwörungstheorien nicht (wie ich gestern herausgefunden habe, ist meine US-Tante, definitiv Demokratin, sogar einer dummdreisten republikanischen Verschwörungstheorie aufgesessen – Hillary habe gesagt, sie würde den zweiten Verfassungszusatz kippen. Hah! Wenn’s doch wenigstens so wäre).

In diesen Staaten ist es mit dem gesellschaftlichen Fortschritt in Sachen Homosexualität nicht weit gekommen, und in diesen Staaten sehen wir auch gerade im Nachgang der Wahl einen ekelhaften Rassismus aufblitzen, den wir hierzulande nur von „besorgten Bürgern“ kennen. Dieser Hass schwappt nun leider auch auf andere Staaten über, auch das kennen wir hier nur zu gut.

Aus der Demographie rührt jedoch auch ein Hoffnungsfunken: Besonders tief sitzt der Hass bei älteren, weißen, christlichen Männern, die in Mehrheit für Trump gestimmt haben. Die Demokraten hoffen nun schlicht, dass diese Generation schnellstmöglich wegstirbt: Das ist gar keine so unrealistische Vorstellung.

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classic-gamer: Wie auch immer, es sind erst ein paar Tage vergangen. Bis es soweit ist wird noch einiges an Zeit vergehen. Dann wird man mehr wissen. Die Tendenz scheint mir aber die zu sein, dass er nicht alles auch nur ansatzweise wie angekündigt umsetzen wird. Nicht unbedingt wegen Äußerungen in den letzten Tagen, sondern einfach weil ich es für unmöglich halte, dass er damit komplett durchkommt.
Wir hierzulande tun gut daran, in aller Ruhe abzuwarten, was denn da (in und aus den USA) kommt und was nicht. WIR können daran ohnehin nichts ändern. Das Mainstream-Motto "wait and see" ist jedoch nichts, womit man am Brandherd selbst beschwichtigen kann oder sollte.

"Wait and see" war das Motto, als ein populistischer Immobilienhai, der im TV in etwa die Rolle eines Dieter Bohlen hierzulande hatte, als einer von vielen republikanischen Kandidaten ums Präsidentenamt ins Rennen ging. Als kompletter Außenseiter. "Wait and see" war das Motto, als er dann tatsächlich Kandidat wurde. "Wait and see" ist jetzt auch Obamas Beschwichtigung an Amerika, sie mögen es doch mit Trump versuchen.

Auch wenn Trump gerade in deutschen Medien oft so dargestellt wird, ist er kein Clown mit gänzlich undurchsetzbaren Ideen. Die Fratze des Rassismus hat die Angewohnheit, sich hinter diesen Clownsgesichtern und -allüren zu verstecken, das wissen wir in Deutschland nur zu gut, und unterschätzen sollte man diese Clowns auch nicht.

Ich bin in puncto Durchsetzbarkeit von Trumps Ideenwelten auf den zwischen den Extremen oszillierenden Input aus den Staaten angewiesen; ich kann in keiner Weise die von mir auf Seite 1 angeführten Pläne mit Machbarkeitswerten versehen. Geht's durch den Kongress, muss es überhaupt durch den Kongress, was sagt der Supreme Court, was sagt der Supreme Court, wenn Trumps SCOTUS dort eingesetzt wurde? Ich gehe davon aus, dass Trump es darauf anlegen wird, die meisten dieser Pläne irgendwie durchzudrücken. Und ich gehe auch davon aus, dass er sich nicht wenige Gedanken gemacht hat, wie das zu erreichen ist. Und ich möchte an dieser Stelle ganz explizit darauf hinweisen, was dieser Tage allerortens vergessen scheint:

Der Präsident der vereinigten Staaten von Amerika ist der mächtigste Mann der Welt.

Ruhe bewahren, schön und gut; "schafft er ja doch alles nicht" wirkt auf mich dagegen wie voreilig beschwichtigendes Wunschdenken.

Fallbeispiel Mauerbau: In den ersten 100 Tagen möchte Trump fast alle relevanten internationalen Handelsabkommen neu verhandeln. Darunter NAFTA, das im Wesentlichen den Handel mit Mexiko regelt. Für die mexikanische Wirtschaft ein ungeheures Druckmittel – und selbstverständlich wird Trump hier den Mauerbau als Pokerchip einbringen. Mexiko besitzt m.E. nicht die finanziellen Mittel, diese Mauer zu bauen. Wohl jedoch einen reichen Fundus so unfassbar miserabel bezahlter Arbeitskräfte, dass man sie eigentlich nur als moderne Sklaven bezeichnen kann (NAALC zum Trotz).

Ich sage: Ja, diese Mauer wird es unter Umständen geben. Trump hat sie versprochen; Trump hat versprochen, Mexiko würde dafür bezahlen. Das halte ich für möglich. Ich kann nicht sagen, wie wahrscheinlich es ist.
Post edited November 14, 2016 by Vainamoinen
Eins habe ich bei der ganze Präsidentenwahl nicht verstanden...

Wenn Trump und Clinton beide so unbeliebt sind/waren, warum haben die US-Amerikaner dann nicht diesen Gary E. Johnson von der liberalen Partei zum Präsidenten gewählt? DAS wäre dann eine echte Sensation gewesen!

Die Wahl Trumps überrascht mich aber auch nicht wirklich...befinden sich doch die rechten "Werte" weltweit doch wieder im Auftrieb...auch hier in Europa.

Was mich allerdings auch nicht verwundert, da der weltweite Raubbau und das immer mehr um sich greifende Lohn-Dumping (und somit der Abbau der Mittelschicht) auch unter den sogenannten linken bzw. liberalen Kräften ständig weiter ausgebaut statt eigedämmt wurde. Dieses System ist früher oder später zum Scheitern verurteilt.

Geht dadurch die Welt unter? Nein. Die westliche Zivilisation vielleicht? Mit ziemlicher Sicherheit...
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Jere: Er hat die Wahl gewonnen in dem er auf alle Minderheiten und Regeln des Anstands einen Dreck gegeben hat. Wie kommt man da auf den Gedanken, das er seine Wiederwahl nicht mit den selben Methoden erreichen will.
Wie kommt man auf den Gedanken, dass die Wiederwahl ein Selbstläufer wird? Auch T. wird von seinen Vertrauten klar gemacht werden, dass er bei der jetzigen Wahl verdammt viel Glück hatte.

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Vainamoinen: Aus der Demographie rührt jedoch auch ein Hoffnungsfunken: Besonders tief sitzt der Hass bei älteren, weißen, christlichen Männern, die in Mehrheit für Trump gestimmt haben. Die Demokraten hoffen nun schlicht, dass diese Generation schnellstmöglich wegstirbt: Das ist gar keine so unrealistische Vorstellung.
Zwei Probleme:
1. Innerhalb der nächsten 4 Jahre wird das wohl kaum geschehen.
2. Wird eine neue Generation heranwachsen, die auch alt, weiß und christlich ist. Wenn diese dieselben "Probleme" haben, dann ändert sich rein gar nichts.

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Vainamoinen: Der Präsident der vereinigten Staaten von Amerika ist der mächtigste Mann der Welt.

Ruhe bewahren, schön und gut; "schafft er ja doch alles nicht" wirkt auf mich dagegen wie voreilig beschwichtigendes Wunschdenken.
Da möchte ich auf Obama verweisen. Viele Ziele und Ankündigungen. Was hat er in 8 Jahren als "mächtigster Mann der Welt" erreicht? Seine Präsidentschaft wird unvollendet bleiben.

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Vainamoinen: Ich sage: Ja, diese Mauer wird es unter Umständen geben. Trump hat sie versprochen; Trump hat versprochen, Mexiko würde dafür bezahlen. Das halte ich für möglich. Ich kann nicht sagen, wie wahrscheinlich es ist.
Hat er nicht schon angekündigt, dass aus dieser Mauer zumindest teilweise "nur" ein Zaun werden soll?
Inwiefern er Mexiko davon überzeugt freiwillig Milliarden dafür zu zahlen bin ich gespannt. Vielleicht hat er ein Druckmittel, aber das muss die Nachteile der Mexikaner wieder egalisieren. Er wäre wohl auf einen Kompromiss mit ihnen angewiesen.

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AliensCrew: Wenn Trump und Clinton beide so unbeliebt sind/waren, warum haben die US-Amerikaner dann nicht diesen Gary E. Johnson von der liberalen Partei zum Präsidenten gewählt? DAS wäre dann eine echte Sensation gewesen!
Das wird sicher auch daran gescheitert sein, dass er nur einen Bruchteil an "Spenden" für den Wahlkampf im Vergleich zu C. (knapp 700 Mio. $) & T. (knapp 300 Mio. $) erhalten hat und dementsprechend auch weniger Möglichkeiten hatte. Außerdem wurde er von den Medien sicherlich nicht derart beachtet wie die "Hauptdarsteller". Dazu war er wohl in der falschen Partei, in den USA gibt es ja praktisch nur ein 2-Parteien-System. Inwiefern er da die zwingend notwendige Unterstützung im Senat bekommen hätte ist auch fraglich.
Sanders hat es zwar auch mit kleinen "Spenden" vergleichsweise weit gebracht (er hat sich sich ja gegen Großspenden ausgesprochen), ist aber in der richtigen Partei und hätte mit mehr Geld C. möglicherweise geschlagen (oder wenn C. genauso wenig wie er eingenommen hätte).
Dazu kommt, dass er keine realistische Chance hatte und die Wähler sich für das aus ihrer Sicht kleinere Übel entschieden haben, da es hier eine realistische Chance gab.
Die geringe Wahlbeteiligung zeigt auch die Verunsicherung der Bürger.
Post edited November 14, 2016 by classic-gamer
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classic-gamer: Zwei Probleme:
1. Innerhalb der nächsten 4 Jahre wird das wohl kaum geschehen.
2. Wird eine neue Generation heranwachsen, die auch alt, weiß und christlich ist. Wenn diese dieselben "Probleme" haben, dann ändert sich rein gar nichts.
Zu (1), selbstverständlich, ja. Und je nachdem, wen die Demokraten aufstellen, werden sie auch bangen müssen, ob Trump es nicht in eine zweite Amtszeit schafft. Absolut.

Zu (2), die Hoffnung besteht, dass das nicht der Fall ist. Du wechselst ja nicht einfach deshalb die Seite, nur weil du 25 Jahre mehr auf dem Buckel hast. Und die jüngere Generation hatte in dieser Wahl sehr, sehr, sehr klare Vorstellungen.

Sicher, die reinweißen jungen Wähler waren am Ende doch wieder etwas Trump-näher. Aber in den USA nimmt der Anteil reinweißer Einwohner an der Gesamtbevölkerung dankenswerterweise stetig ab. :)

Und wie oben erwähnt, das Christentum IST auf dem Rückzug. Wobei man hier dazu sagen sollte, dass "Christentum" gerade in den Flyover States eine sehr viel präsentere Rolle im Leben der Menschen spielt und die Bibel buchstabengetreu ausgelegt wird. Was ich von einigen dieser Fundamentalisten aus erster Hand weiß... eieieiei. Um die tiefchristliche Vorherrschaft wird dort wahrhaftig gekämpft, insbesondere mit den abtrünnigen Kindern.

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classic-gamer: Da möchte ich auf Obama verweisen. Viele Ziele und Ankündigungen. Was hat er in 8 Jahren als "mächtigster Mann der Welt" erreicht? Seine Präsidentschaft wird unvollendet bleiben.
Ich würde mir eigentlich fast wünschen, es hätte mal in Deutschland ein Kanzler so eine Umsetzungsquote gehabt.
http://www.politifact.com/truth-o-meter/promises/obameter/

Und das, wo ihm die Republikaner im Kongress jedes nur mögliche Bein gestellt haben!

(Hinweis: Das soll kein positives Pauschalurteil über Obamas Präsidentschaft sein; ich sehe insbesondere bei ACA + NSA ein ganz einfach nicht akzeptables Wirken des scheidenden Oberhaupts, weil er reinkapitalistische Strukturen auf dem Gesundheitsmarkt und dystopische Überwachungssituationen nicht wo dringendst notwendig durchbrochen hat. Für den Moment ging es argumentativ hier nur darum, welche Ziele er wahlkämpfend angekündigt hat und welche erreicht. 45% Versprechen gehalten plus 26% über Kompromiss durchgesetzt? Wenn Trump das bei der Liste auf Seite eins schafft, dann gute Nacht)

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classic-gamer: Hat er nicht schon angekündigt, dass aus dieser Mauer zumindest teilweise "nur" ein Zaun werden soll?
Ob diese Mauer schließlich aus Stachel- oder Maschendraht, Holz oder Granit ist, das ist doch eigentlich ganz egal. Die teilweise und zusätzliche Verwendung von hunderten Kilometer Sperrgräben und Grenzzäunen aus Streckmetall haben aus der Berliner Mauer jetzt auch nicht weniger Mauer gemacht. :(

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classic-gamer: Das wird sicher auch daran gescheitert sein, dass er nur einen Bruchteil an "Spenden" für den Wahlkampf im Vergleich zu C. (knapp 700 Mio. $) & T. (knapp 300 Mio. $) erhalten hat und dementsprechend auch weniger Möglichkeiten hatte. Außerdem wurde er von den Medien sicherlich nicht derart beachtet wie die "Hauptdarsteller".
Das kann ich so voll unterschreiben. Für die Medien gab es keine weiteren Kandidaten. Ich glaube, ich habe niemals überhaupt ein Bild von Johnson gesehen. Hätten die Reps Trump rausgeschmissen und er hätte sich als unabhängiger Kandidat aufstellen lassen, mit diesen finanziellen Mitteln, dieser absurden TV-Präsenz, dieser Vorgeschichte und diesen Parolen: DAS wäre interessant geworden. Hätte vielleicht sogar zu einem vorübergehenden Dreiparteiensystem geführt.
Post edited November 14, 2016 by Vainamoinen
Wen interessiert, welchen Kandidaten es für die Medien gibt/gab?

Die Bürger wählen doch, oder etwa nicht?

Und wenn denen ein Trump und eine Clinton nicht zusagen, dann sollen gefälligst keinen der beiden und demzufolge den dritten auf der Liste wählen...und fertig!

Wenn sie sich allerdings von den Medien und den Lügen der beiden Kandidaten blenden lassen...nun, dann haben sie jetzt eben den Präsidenten, den sie verdienen.
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AliensCrew: Wenn sie sich allerdings von den Medien und den Lügen der beiden Kandidaten blenden lassen...nun, dann haben sie jetzt eben den Präsidenten, den sie verdienen.
Also zunächst einmal – obgleich ich weiterhin wenig Sympathie für Clinton aufbringen kann, wenn wir den Wahrheitsgehalt der Aussagen beider Kandidaten vergleichen...

http://www.politifact.com/personalities/hillary-clinton/
http://www.politifact.com/personalities/donald-trump/

...steht Clinton höchst akzeptabel da und Trump als der größte Lügner in der Datenbank von politifact.com.

Zweitens: Selbstverständlich ist es Aufgabe der Medien, die Menschen umfassend zu informieren. Die Medien haben einen Riesenzirkus aus der Wahl gemacht und damit Trump in die Hände gespielt. Das ist ein sehr relevantes Versagen.

Für einen Kandidaten zu wählen, welcher dir nicht wirklich vorgestellt wurde, wäre auch nur wieder Protestwahl gewesen. Und mit Protestwahl kommt die USA auch nicht weiter, wofür Susan Sarandon letzte Woche ein prominentes Beispiel geliefert hat.

Drittens: Niemand, keine Person und kein Land, "verdient" einen Präsidenten wie Donald Trump. :(
Post edited November 14, 2016 by Vainamoinen
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AliensCrew: Wen interessiert, welchen Kandidaten es für die Medien gibt/gab?

Die Bürger wählen doch, oder etwa nicht?

Und wenn denen ein Trump und eine Clinton nicht zusagen, dann sollen gefälligst keinen der beiden und demzufolge den dritten auf der Liste wählen...und fertig!

Wenn sie sich allerdings von den Medien und den Lügen der beiden Kandidaten blenden lassen...nun, dann haben sie jetzt eben den Präsidenten, den sie verdienen.
Es geht auch darum was wirklich die gesamte Gruppe von "Medien" macht. Die etablierten wie auch die alternativen Medien. Und hier muss man ganz klar sagen, dass wenn sich die Menschen mehr und mehr auf sog. alternative Informationen durch YouTube und Co. verlassen weiterhin nur das gleiche Lied gespielt wird. Denn auch dort gab es bisweilen Trump und Clinton. Gleiches gilt auch hier für uns: Was man da so Alles findet ist schon wirklich traurig und genau die besagte Kragenweite des postfaktischen Politstils, welchen wir erleben. Ausgeglichene und vor allem auch objektive Berichterstattung? Also auf YouTube suche ich das beispielsweise mit der Lupe. Und das soll dann die Zukunft sein? Na dann haben wir aber Spass mit Halbwahrheiten, Falschaussagen und noch mehr Lobby-Aussagen.
Post edited November 14, 2016 by throgh
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Vainamoinen: Zu (1), selbstverständlich, ja. Und je nachdem, wen die Demokraten aufstellen, werden sie auch bangen müssen, ob Trump es nicht in eine zweite Amtszeit schafft. Absolut.

Zu (2), die Hoffnung besteht, dass das nicht der Fall ist. Du wechselst ja nicht einfach deshalb die Seite, nur weil du 25 Jahre mehr auf dem Buckel hast. Und die jüngere Generation hatte in dieser Wahl sehr, sehr, sehr klare Vorstellungen.

Sicher, die reinweißen jungen Wähler waren am Ende doch wieder etwas Trump-näher. Aber in den USA nimmt der Anteil reinweißer Einwohner an der Gesamtbevölkerung dankenswerterweise stetig ab. :)
Zu (1): Nach abgegebenen Stimmen war die Wahl seeehr knapp, die Wahlmänner verfälschen hier ungemein. Leider sind sie entscheidend. T. muss es erst einmal in eine zweite Amtszeit schaffen. Das wird ihm nur gelingen können wenn er seine bisherigen Wähler zufrieden stellt oder entsprechend welche von den Demokraten abwirbt. Letzteres halte ich für eher unwahrscheinlich. Dazu muss ein ähnlich unfähiger bzw. unbeliebter Kandidat wie er selbst oder C. aufgestellt werden. Bis zur Wiederwahl wird es ein sehr langer Weg für ihn werden. Aber bis dahin wird noch viel Zeit vergehen. Bis dahin muss er liefern.

Zu (2): Nein, du wechselst nicht einfach die Seite weil du 25 Jahre älter bist, sondern weil du bis dahin vielleicht ganz andere Probleme hast. Die Rente oder vermehrte Arztbesuche zum Beispiel. Wenn dir hier ein Kandidat das Blaue vom Himmel verspricht, wirst du diesem vielleicht zugeneigt sein. Unabhängig von der Parteizugehörigkeit.

Langfristig werden die Weißen tatsächlich eine Minderheit werden wenn man den aktuellen Trend ansieht. Aber das wird wohl noch Jahrzehnte dauern. So weit sollten wir nicht voraus schauen, wie es bis dahin aussieht kann niemand auch nur ansatzweise sagen.

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Vainamoinen: Ich würde mir eigentlich fast wünschen, es hätte mal in Deutschland ein Kanzler so eine Umsetzungsquote gehabt.
http://www.politifact.com/truth-o-meter/promises/obameter/

Und das, wo ihm die Republikaner im Kongress jedes nur mögliche Bein gestellt haben!
Hier muss man auch bewerten wie wichtig diese erfüllten Versprechen waren. Alle Versprechen gleich zu bewerten ist mir zu simpel. Man muss schon das Gesamtpaket mit Schwerpunkt auf die wichtigen Punkte legen.

Auch wenn Obama Vieles gegen den Widerstand der Reps durchgebracht hat, so muss man auch hier wieder vergleichen um was es hierbei genau ging und worum es bei T. gehen wird. Man darf diese Obama-Schablone nicht 1:1 auf T. pausen. Man sollte nicht vergessen, dass es die Demokraten T. so schwer wie möglich machen werden und dass er selbst in der eignen Partei mit Widerstand zu rechnen hat. Da die Mehrheiten nicht sehr groß sind, reichen schon ein paar Abweichler aus um T. ein Bein zu stellen. Zudem werden alle 2 Jahre 1/3 des Senats neu gewählt. In 2 Jahren können also bereits die Demokraten wieder die Mehrheit haben.

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Vainamoinen: Ob diese Mauer schließlich aus Stachel- oder Maschendraht, Holz oder Granit ist, das ist doch eigentlich ganz egal. Die teilweise und zusätzliche Verwendung von hunderten Kilometer Sperrgräben und Grenzzäunen aus Streckmetall haben aus der Berliner Mauer jetzt auch nicht weniger Mauer gemacht. :(
Es stellt sich auch die Frage der Effektivität. Ein Zaun bringt nichts wenn er nicht überwacht wird. Mache das mal auf über 3000km. Und wir sind wieder beim Thema "zurückrudern". Das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten genauer zeigen.

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AliensCrew: Wen interessiert, welchen Kandidaten es für die Medien gibt/gab?

Die Bürger wählen doch, oder etwa nicht?
Ich glaube du unterschätzt die Macht der Medien und die Wichtigkeit der Show im Wahlkampf in den USA gewaltig. Daher müsstest du v.a. den Medien eine große Mitschuld geben, so wie die die Leute bombardieren. Und wie ich schon oben erwähnte: wer wählt einen Kandidaten, die keine realistische Chance hat?
Hier ist es auch nicht so viel anders. Oder werden die kleinen Parteien bei uns plötzlich wie irre gewählt?
Post edited November 14, 2016 by classic-gamer