ONE PIECE Ich habe damals (bis zu einem bestimmten Punkt) mit Vergnügen die Mangas gelesen, auf denen die Serien basieren. Das hatte wohl auch zur Folge, dass ich mit der Animeserie nie so richtig warm geworden bin, weil ich da schon gewisse Vorstellungen von den Charakteren hatte und mich die überzogenen Stimmen gestört haben. Allerdings habe ich auch höchstens mal ein, zwei Folgen gesehen. Als ich gehört habe, dass der Stoff jetzt mit Schauspielern verfilmt werden sollte, war ich erst recht skeptisch und konnte mir das nicht vorstellen. Aber ich muss sagen, das Ergebnis hat mir doch ziemlich gut gefallen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich inzwischen so einen großen Abstand zu den Mangas hatte, aber die Serie hat tatsächlich meine guten Erinnerungen daran wachgerufen und auf mich den Eindruck gemacht, als ob sie ziemlich nah an den Originalgeschichten ist. Und ich habe mich recht schnell an die Schaupieler gewöhnt und sie in ihren Rollen akzeptiert, hab sogar zwischendurch immer wieder bewundert, wie gut sie funktionieren, dass sie nahezu perfekt gecastet wurden. Jetzt freue ich mich schon auf die zweite Staffel und hoffe, dass die Serie noch lange in dieser Qualität weiterläuft, auch wenn es unrealistisch scheint, dass die Mangas/Animes komplett umgesetzt werden, so viele Folgen wie es davon schon gibt (und soweit ich weiß noch immer ohne Abschluss) ...
Wednesday BreOl72 hatte Anfang des Jahres im englischen Forum mal einen
Thread zu der Serie aufgemacht, und was ich da gelesen habe ("a series about a teenager in a boarding school, who gets confronted with a serial killer seeking his victims in the nearby town and the school"), hat mein Interesse doch sehr geschmälert, weil ich Serienmörder-Thriller ziemlich satt habe, generell gar nicht so ein großer Freund von Krimis bin, und außerdem dachte ich, es geht hier um normale Teenager. Tatsächlich dreht es sich aber eher um Übernatürliches und Monster, und Wednesday sticht hier gar nicht als Mitglied der Addams Family heraus, sondern eher durch ihre emotionale Kälte bzw. Zurückgenommenheit, weil die anderen Schüler auch alle keine normalen Menschen sind, sondern Werwölfe, Vampire etc. Das ist als Idee vielleicht etwas albern und überladen, Harry Potter meets Addams Family, macht mir persönlich aber mehr Spaß als Serienmördergeschichten an einer gewöhnlichen Highschool. Von daher hatte ich die Serie doch etwas falsch eingeschätzt.
Ich kenne mich mit der Addams Family nicht wirklich gut aus, und BreOl72 meinte, dass das bei dieser Serie von Vorteil sein könnte. Ich denke, er hatte recht damit. Mir ist deshalb nämlich eigentlich egal, wie gut oder schlecht Wednesdays Charakter in der Serie getroffen ist. Mir reicht es, wenn sie innerhalb der Serie gut funktioniert und einigermaßen konsequent dargestellt wird, und ich fand sie größtenteils gelungen und interessant, nicht zuletzt dank Jenna Ortega, die ich hier sehr mochte. Ich möchte behaupten, die Serie wurde schon stark von der Hauptfigur und ihrer Schaupielerin getragen. Die Geschichte an sich war okay, unterhaltsam, aber für mich im Großen und Ganzen weniger interessant als die Charaktere. Zum Glück mache ich mir eh nichts daraus, bei Mystery-Krimis mitzuraten, von daher konnte mich die Auflösung auch nicht wirklich enttäuschen. Aber wie gesagt, das Fesselnde war für mich ja eh weniger der Plot als die Beziehungen und Dialoge. Hier und da haben sich die Drehbuchautor/innen mal kleine Ausrutscher geleistet, wenn sie dem Hauptcharakter abgelutschte Schlagwörter wie "mansplaining" oder "toxic" in den Mund legen, obwohl Wednesday für Internet, Social Media und Modetrends nicht das Geringste übrig hat und jemand wie sie bestimmt nicht auf solche Züge aufspringen würde. Da kommt schnell wieder der Verdacht auf, ob Netflix auf solche Sachen drängt, um sich einem Publikum anzubiedern, von dem sie glauben, dass es so etwas hören will oder lustig findet. (Allerdings ist mir das bei Ghostbusters Afterlife kürzlich auch negativ aufgefallen, und da gibt es, glaube ich, gar keinen Bezug zu Netflix. Vielleicht ist es auch einfach eine generell verbreitete Einfallslosigkeit ...). Aber das waren eher Randnotizen.
Im Großen und Ganzen war es zwar nicht die beste Serie, die ich je gesehen habe, aber sie hat mir auch mehr Spaß gemacht als erwartet, und ich werde mir die zweite Staffel sicher auch ansehen.
Disenchantment (Staffel 5)
Habe ich nur der Vollständigkeit halber noch geguckt, weil sie der Abschluss der Serie ist. Im Nachhinein weiß ich nicht, wie ich überhaupt so lange durchgehalten habe. Vielleicht weil die Folgen so schön kurz sind. Es ist sicher keine schlechte Serie, aber eben auch keine wirklich gute. Schon gar nicht wenn man mit der besten Zeit der Simpsons oder selbst Futurama vergleicht. Es ist alles toll gezeichnet, die Charaktere sind auch ganz nett, aber die Geschichte ist relativ wirr und sprunghaft und die meisten Witze zünden nicht so wirklich und wirken eher bemüht. Na ja. Immerhin hat es jetzt ein Ende. ;P