Nervensaegen: Sehe ich nicht so eng. Selbst bei anspruchsvoller Belletristik haben die meisten Autoren ursprünglich mal mit Fanfiction und "Smut" (also sexuellen Inhalten) angefangen.
springtoiffel: Sicherlich haben das einige so gemacht, seit es das Internet gibt - und wahrscheinlich noch wahnsinnig viele mehr, seit "50 Shades of Gray". Aber ob man deren Romane/Geschichten ohne erotische Inhalte dann als "anspruchsvolle Belletristik" bezeichnen kann? .....
Immerhin denke ich bei anspruchsvoller Belletristik an sowas wie Bleak House von Charles Dickens, Moby Dick von Herman Melville, Jane Eyre von Charlotte Bronte oder Krieg und Frieden von Tolstoi - und die haben ganz ganz sicher nicht mit "Smut" oder Fanfiction angefangen. Sowas gab es damals ja auch noch gar nicht.
Auch bei modernen (=lebenden) Autoren, die ich als anspruchsvoll einstufen würde (wie z.B. Wally Lamb oder Elisabeth Rynell) sucht man vergeblich nach Erotik und Fanfiction.
Aber die sind auch wieder etwas älter.
Bei den Post-Twilight-Autoren suche ich noch vergeblich nach Anspruch. Mag arrogant klingen, ist aber meine feste Meinung.
DeSade "wollte" übrigens wohl gar nichts, außer sich mit seinen Fantasien die Zeit in der Bastille zu vertreiben - seine Werke waren wohl nie für den Vertrieb gedacht. Zwar sind ja immer wieder viele philosophische Monologe und Dialoge in seinen Büchern vorhanden, hin und wieder tatsächlich auch Kritik am Adel und den Herrschenden; aber wenn das alles in derbe, starkt gewalttätige, meistens homosexuelle pädophile Inhalte verpackt ist, verlieren die philosophischen Aussagen (die nicht alle ganz verkehrt sind) mMn. ihren Wert.
Hey.... *grummel*.
Meine Erotica waren gut. :p
Okay, es waren auch mehr Storys, in denen gelegentlich eine erotische Szene, meist BDSM drin vorgekommen ist.
Also nicht vorwiegend darauf ausgelegt, die Sehnsüchte pubertierender Teenager*innen zu befriedigen.
Wie Twilight und Fifty Shades. Wobei Fifty Shades.... wohl eher gelangweilte Hausfrauen anspricht?
Keine Ahnung, kenne nur den Film. Und bei dem musste ich mehr lachen.... als irgendwas anderes.
Bzw den Kopf gegen Kinosessel hämmern. Weil BDSM (der Gedanke dahinter) völig falsch dargestellt wurde.
Nein, das führe ich hier nicht aus. ;-)
Zu dem Kinogang wurde ich gezwungen. Okay, genau genommen war es eine sogenannte Sneak Peak.
(Man weiß nicht, was kommt.)
Und hey, ich konnte immerhin lachen und Popcorn futtern + meine obligatorische Cola Zero trinken.
(Kinos verdienen kaum, an den Tickets. Deshalb futter ich immer obligatorisch was.)
Zum Marquis.
Einiges ist philosophisch durchaus wertvoll. Und doch, er war sehr wohl darauf aus "gelesen zu werden."
Spricht den Leser immer wieder direkt an, in seinen Werken.
Sicherlich auch viel Müll und ....Fragwürdiges dabei.
Aber die Fantasie/Gedanken sind ja frei. Etwas aufzuschreiben bedeutet nicht immer, man will es auch ausleben.
Manchmal verselbstständigen sich die Gedanken, etwas zu sehr.