Ich kürze und stelle die folgenden Zitate um; ich hoffe, daraus ergibt sich keine Verfälschung eines Arguments. Sollte der Eindruck doch aufkommen, bitte ich um Rückmeldung.
throgh: Gegen was genau und konkret kämpfen denn die Leute bei Info-Wars?
Gegen Logik, Wissenschaft, gesunden Menschenverstand, den Islam als nichtchristliche Religion, gegen Menschen nichtweißer Hautfarbe, gegen Philantropie und Altruismus, gegen einen sinnvollen Begriff der Gleichberechtigung und den Feminismus insbesondere, sowie gegen jedweden Aktionismus für Menschenrechte (Stichwort Propagandabegriff "SJW").
throgh: Genau wir ärgern uns, dass der "wütende Junge" den Zuspruch erhalten. Keine Frage: Das ist schlimm genug! Aber wäre das "intrigante Mädchen" dahingehend besser gewesen?
Wenn wir schon in der Syrien-Frage auf Schulhofmetaphern ausweichen: Der wütende Junge verprügelt dich öffentlich und nimmt sich dein Pausenbrot. Das intrigante Mädchen sorgt dafür, dass dich keiner mehr mit dem Arsch ankuckt: Das machen wir mit gutem Grund bei Putin ohnehin schon. Es ist müßig, NACH der Wahl darüber zu diskutieren, ob Clinton jetzt den gebetsmühlenartig wiederholten Verschwörungstheorien entsprochen hätte oder nicht. Die Sache mit den Flugverbotszonen ist ja nicht erst seit gestern auf dem Tisch, das wird seit Ewigkeiten diskutiert und dennoch bislang nicht durchgezogen. Das Pulverfass mit den spontanen unüberlegten grundaggressiven Entscheidungen wurde dagegen gewählt: Ja, aber selbstverständlich ist das die schlechtere Entscheidung.
throgh: Dennoch haben die Demagogen mehr und mehr die Oberhand. Warum?
Danke, vielen Dank, von Alex Jones habe ich mehr als genug gesehen für ein Menschenleben. Der ultra-rechte Verschwörungsdreck geht mir so langsam an die Substanz. Und ich bin mir auch bewusst, dass es von Seiten Clintons (also noch immer extrem rechts) ähnliche Diffamierungsversuche gegeben hat – wenngleich nur einen Bruchteil mit
stark verminderter Vehemenz.
Das Zweiparteiensystem ist eine demokratische Nullnummer. Clinton war eine miserable Kandidatin. Sie war nicht "unwählbar". Der Vergleich hinkt zwangsweise gewaltig, aber gäbe es hierzulande nur Angela Merkel und Frauke Petry... nee, nee, nee, will gar nicht dran denken. Die Amerikaner haben NICHT zwischen Pest und Cholera gewählt, sondern zwischen einer üblen Erkältung und der Krätze. Unter Clinton hätte es da keine Armamputationen gegeben. Trumps Programm für die ersten 100 Tage liest sich wie Steven King im Herschell Gordon Lewis-Modus.
Was hatte da Clinton angekündigt? Die Anhebung des Mindestlohns und eine halbwegs sinnvolle Einwanderungsreform. *seufz*
throgh: Lassen wir doch Donald Trump einfach beweisen wie viel "Establishment" wirklich in ihm steckt.
Ach, trogh, es wird uns doch gar nichts anderes übrig bleiben. Wer setzt sich denn jetzt nicht mit dem Blödmannsgehilfen an den Verhandlungstisch? Merkel wird es selbst dann tun, wenn der Datenbank-Judenstern für Moslems bereits die Realität ist. Jedes einzelne Handelsabkommen wird mit ihm als mächtigen Platzhirsch neu verhandelt. Donald Trump wird sich im Tagestakt medienwirksam unter Beweis stellen dürfen. Latürnich. :(
Die geistig nicht umnachtete Hälfte der US-Bevölkerung hofft auf Amtsenthebungsverfahren etc. – das ist eine verzweifelte und vergebene Hoffnung, das wird nicht passieren.
throgh: Würde man jetzt rationale Argumentation dagegen halten, die meisten vorgebrachten "Donald Trump hat das so nicht gesagt"-Argumente würden in der Luft einfach verpuffen. Aber die gesamte Debatte ist dermaßen mit Emotionen aufgeblasen worden, eine riesige Showeinlage, [...] Die Menschen brauchen jetzt den Gegenbeweis, ob dies funktioniert oder eben nicht. Hoffentlich lässt sich der Schaden in Grenzen halten und noch mehr sollte das ganz dringend nicht funktionieren und zu einer Beschleunigung führen, um die Menschen über ein anderes, gesellschaftliches Narrativ nachdenken zu lassen und Gedanken und Handlungen für wirkliche Gleichberechtigung und Freiheit in Gang zu bringen.
Ich habe, wie gesagt, den Wahlkampf so hautnah miterlebt, wie das von hier aus eben möglich war. Und wie oben erwähnt, ich bin ganz deiner Meinung, der peinliche Sensationalismus war ein schwerer und nicht akzeptabler Schlag für das ohnehin schon marode System, der letztlich nur Trump nützte – welcher "das alles" im Zweifelsfall
jedoch leider eben doch ganz genau so gesagt hat.
Wie ich jedoch ebenfalls bereits erwähnte: Die Amerikaner kucken wie kein zweites Land auf ihre mächtige Wirtschaft als Heilsbringer. Asoziale, arrogante Opportunisten wie Steve Jobs, die ihre Firma zweimal in den Boden rammen, grundsätzlich nur unter menschenunwürdigen Bedingungen im Ausland produzieren und im Inland Nichteinstellungsabkommen mit der Konkurrenz treffen, sind rechts wie "links" im US-Spektrum absolute Helden und Visionäre.
In einer solchen Perspektive kann meiner Ansicht nach auch Trump
als Held aus der Präsidentschaft hervorgehen, was eine verfluchte Katastrophe wäre.
Nach vier Jahren könnte er dann auf eine sprunghaft angestiegene Wirtschaft verweisen – unter Ausbeutung ausländischer Arbeiter mit widerlichen neuen Handelsverträgen, extrem gesunkenen Steuereinnahmen wegen den Steuergeschenken an Reiche, einem sehr viel tieferen Graben zwischen arm und reich, etc. pp., aber rein vom Wirtschaftswachstum höchst beeindruckend und aus US-Perspektive sicher eine zweite Amtszeit wert.
Für mich ist die Frage, wie diese unmenschliche Obsession der USA mit ihrer Wirtschaft endlich ein Ende findet, und da sehe ich vier Jahre Trump einfach nicht als Lösung.