Leroux: Biomutant hat mich überrascht, weil ich schon so viel Schlechtes darüber gehört und gelesen hatte. Aber ich bin angefixt und werd es erstmal weiterspielen, es macht mir mehr Spaß, als ich gedacht hätte. Wenn man etwas Geduld für den Tutorial-Anfang und die ungewöhnliche Art, Dialoge darzustellen, mitbringt, ist es gar nicht übel.
Atreyu666: Das Spiel ist klasse! Ich habe es durchgespielt und das tu ich selten! Die Leute hatten nur völlig falsche Erwartungen an das Spiel. Es ist nun mal kein RPG sondern ein OpenWorld-Exploration-Action-Spiel, das seinen Job durchaus gut macht :)
Find's immer noch ganz spaßig, auch wenn man einiges hätte besser machen können.
Es ist z.B. relativ inkonsequent darin, was es einem erklärt und was nicht. Viele waren ja genervt davon, dass es am Anfang so viel Tutorial gibt, aber so viel erklärt das Spiel gar nicht - was es erklärt, ist eher das Offensichtlichste, und das ist dann so nervig daran. So muss man sich anhören, wie man an einer Wand hochklettert, während man schon fast oben ist, weil man das ganz intuitiv gemacht hat wie in den meisten anderen Spielen auch, aber zur Seilbalancieren-Mechanik gibt es keinen einzigen Kommentar, da muss man erstmal überraschend runterfallen und sterben, um eine Ahnung zu bekommen. Von all den komplexeren Systemen mal abgesehen.
Und bei den zufälligen Dialogzeilen der gewöhnlichen NPCs hätte man jeweils immer eine streichen können. Also, man spricht irgendeinen NPC ohne Quest an, der gibt einen zufälligen Kommentar ab, und man verabschiedet sich wieder. Stattdessen kommt danach immer NOCH eine zufällige, aber belangslose Zeile, und man muss zweimal weiter drücken. Das hat wirklich gar keinen Sinn und passt nicht so zu einem Actionspiel, macht das Ganze etwas zäher. Es gibt auch sonst viel Redundanz, z.B. wählt man eine Gesprächsoption, in der nach mehr Infos gefragt wird, dann sagt man anschließend, man muss jetzt gehen und kommt dadurch wieder zurück zur ursprünglichen Auswahl, in der man dann nochmal auswählen muss, dass man jetzt geht. Auch dass alles immer zweimal gesprochen wird, als Kauderwelsch und als Übersetzung, verlangsamt alles enorm. Da waren die Entwickler wohl etwas zu verliebt in ihre Art, Dialoge zu präsentieren. Ich find aber gut, dass sie (anscheinend im Nachhinein, als Reaktion auf Kritik) Optionen eingebaut haben, mit denen man sich diese Präsentation an eigene Vorlieben anpassen kann, also z.B. kein Kauderwelsch, nur Übersetzung, oder nur Kauderwelsch mit Untertiteln, oder sogar gar keine Sprachausgabe, wenn sie einem nicht gefällt. Optionen sind immer gut.
Was mich außerdem stark irritiert hat - der Anführer des angeblich guten und selbstlosesten Stammes heißt bei mir "Slimy the Assassin" - wie soll ich so jemandem über den Weg trauen? :D Hab jetzt aber rausgefunden, dass die Namen der Anführer rein zufällig vergeben werden ...
Und Gizmo hatte ich für einen Guten gehalten, zudem war er bisher der einzige Charakter, den ich gerne in mein Team aufnehmen wolte, aber er will partout nicht beitreten, weder mit Licht-Aura, noch mit Maximum-Licht-Aura. Hab gegoogelt und anscheinend braucht man Maximum Dunkelheit? Aber andere berichten, dass auch das nicht immer funktioniert. Wenn er nicht verbuggt ist, ist das System jedenfalls ziemlich undurchsichtig (und es macht generell nicht viel Sinn - ein egoistischer Charakter würde doch kein Angebot ablehnen, seine eigene Haut zu retten, nur weil es von jemand Selbstlosem kommt?).
Apropos, wieso kostet es so viel mehr Energie, in tiefem Wasser zu schwimmen als in seichtem? Ergibt auch keinen Sinn, die Wassertiefe hat doch nichts mit der Ausdauer zu tun, und ich fand die Schwimmmechanik ziemlich frustrierend, bevor ich herausgefunden habe, dass man später noch ein Wasserfahrzeug bekommt.
Ist aber auch alles ein bisschen Meckern auf hohem Niveau. Die niedrigen Bewertungen hat das Spiel absolut nicht verdient, nur weil nicht alles perfekt ist. Als Open-Word-Spiel ist es auch nicht schlechter als Shadow of Mordor, Mad Max oder Kingdoms of Amalur, die alle besser bewertet sind.