Für dich ist das Schwarze Auge langweilig, genau wie für deine Freunde und schon muss das quasie für alle gelten.
Nur gibt es da draußen auch Leute die Games wie das Schwarze Auge, Dungeon and Dragon, Warhammer oder Warhammer 40.000, Battletech etc gerne spielen. sich die Zeit nehmen sich in das System einzuarbeiten und dann zusammen mit Gleichgesinnten diese Rundensysteme gerne spielen und ihren Spaß haben.
Genauso verhält es sich auch mit Rollenspielern.
Totklicken können die meisten Game-KIs (besser die Simulationen von diesen KIs), auch Vorgaben einigermaßen erfüllen, wenn du vorher die Regeln festlegst z.B. Heile erst wenn der Charakter nur noch 20% Lebensenergie hat) klappt bei denen so leidlich.
Nur Schlecht, wenn dir dein Gegner bei jeden Schlag die Hälfte deiner Lebensenergie runterhaut, oder du im Friendly Fire deines Magiers steht, weil die Entwickler gar keine Möglichkeit vorgesehen haben, dass er mit seinem Spruch warten soll bis du aus dem Bereich verschwunden bist.
In beiden Fällen bist du mausetot (obwohl die "KI" nach den ihnen bekannten Regeln alles richtig gemacht hat). Und dann viel Glück damit, dass in einem Echtzeitsystem zu merken bevor du tot am Boden liegst.
Wenn du jede Figur selber steuer kannst und auch die Zeit zum Überlegen hast, dann kannst du so etwas vermeiden. Deine Leute aus dem Radius des Feuerballs bringen (ja BG3 hat Friendly Fire, du kannst auch schon verrecken wenn du ungeschützt durch ein Feuer läufst oder in der Nähe eines Gegenstandes stehst, der Säure in alle Richtungen verspritzt, wenn du ihn mit einer Nahkampfwaffe zerlegst ... Das lernst du schon im Tutorial) oder schon zu heilen wenn es erforderlich ist auch wenn dein Charakter noch 50% Leben hat.
Das setzt einiges an Planung voraus und auf das reagieren von Gegebenheiten, die du vielleicht zum Beginn des Kampfs nicht überblicken kannst.
Das stört mich an Echtzeitsystemen und auch, dass manche (fast alle) Möglichkeiten einer Klasse einfach nicht von der "KI" genutzt werden.
Ich habe Baldurs Gate, Pillars of Eternity, Neverwinter Nights gerne gespielet, aber nicht wegen des Kampfsystems sondern trotz des Kampfsystems, weil sie gute, interessante Geschichten erzählt haben.
Ich spiele auch gerne Echtzeit, wenn ich allein meine Figur steuern muss und nur diese am Leben halten muss.
Auch Witcher 1-3, Morrowind, Oblivion, Skyrim, Fallout 3+4 und andere Games dieser Art habe ich für die eine oder andere Eigenschaft sehr geschätzt.
Aber habe ich eine Gruppe unter meinem Befehl dann ziehe ich ein gut gemachtes Rundesystem jederzeit einem Echtzeitsystem vor ... Runde mag nicht so dynamisch aussehen und seine Zeit brauchen, aber die Möglichkeiten im Kampf wiegt das immer wieder auf. Vor allem können in so einem System auch die Gegner intelligenter und interessanter agieren, weil ihnen das Kampfsystem mehr Möglichkeiten lässt, ohne dass sie gleich den Spieler vom Tisch fegen und somit dem Spielspaß entgegenwirken, weswegen die Gegner-KIs dem "Können" der Party-KIs angepasst werden und man solche Kämpfe auch gerne schnell hinter sich bringen will.
Ich mag mit meinen 56 Jahren zu altmodisch sein und mir auch bei meinen Games zuviel Zeit nehmen, aber ich habe gut gemachte Rundenstrategie mit vielen Handlungsmöglichkeiten noch nie als langweilig und als "Arbeit" empfunden.
Und wenn du es kannst, dann wischt du mit Standardgegenergruppen auch innerhalb von ein, zwei Minuten den Boden.
Bloß findest du meist nicht so viele "Standardgegnergruppen" in Rundenrollenspielen (wenn sie nicht schlecht gemacht sind).
Auch kannst du kreativer sein und bist nicht auf den Standard-Gruppe (Tank, Healer, 1-2 Damage Dealer) angewiesen. Mit einer guten Gruppe mit gut verteilten Fähigkeiten kannst du auch mit ganz anderen Kombinationen an den Start gehen und trotzdem gewinnen. Nur erfordert auch das eine genau Kontrolle über alle Mitglieder einer Gruppe.
Ich kann jeder Menge verschiedener Rollenspiele etwas abgewinnen, nur muss für mich das Kampfsystem auch dazu passen. Und Gruppen-RPG ist für mich immer das Rundesystem für mich das passende Kampfsystem. Tut mir leid.
Tut mir für dich leid, aber ich nehme die 60 € nicht trotz des Rundensystems in dei Hand, sondern grade wegen dessen.
Und vielen die die EA-Fassung gekauft haben wird es wohl ähnlich gehen, sonst hätten sie das Game längst zurückgegeben. Hier wird wegen einer Entscheidung lamentiert, die bereits vor 2 Jahren gefallen ist.
Und das sie hier ein Echtzeitsystem einbauen ... bei dem komplexen Kampfsystem kaum vorstellbar.
Schau dir einfach mal das Interface von BG1 + BG2 im Gegensatz zu dem von BG3 an, dann bekommst du vielleicht eine Idee wie komplex das System ist und welche Möglichkeiten es bietet. Langeweile, never ever.
Bei Baldurs Gate 3 kann es dir passieren, dass mitten im Kampf dein Gegner merkt, dass ihm alle Fälle schwimmen gehen und er dir ein Angebot macht, dem du kaum wiederstehen kannst.
Und auch hier kommen die Stärken von Baldurs Gate 3 zum tragen. Du kannst dich dafür und dagegen stellen, das Spiel macht dir hier keine Vorgaben was der "bessere" Weg wäre. Nur deine Begleiter bewerten deine Taten. Und das kann auch dazu führen, dass deine Beziehung zerbricht so nach und nach, oder um so festere Bande zwischen Dir und deine Beziehung entstehen ... Das kommt ganz darauf an, wie deine Beziehung selbst darauf eingestellt ist.
Das wirst du niemals in Echtzeit umsetzen können ohne in 90% der Fälle durch die "KI" nur den Standardschlag zu sehen ... Totklicken eben.