Goddess-Dibella: @Leroux
Kleine Ergänzung.
Also die erste Folge hatte mich auch noch nicht zu 100% überzeugt.
Aber ich hab einfach mal weitergeschaut. Und nach Folge 2 (spätestens 3).
Da hab ich die Serie dann ins Herz geschlossen.
Leroux: Ja, deshalb denk ich ja, dass ich der Serie wahrscheinlich noch keine faire Chance gegeben hab. Das hat mich damals nur irgendwie so genervt, dass ich keine Lust mehr hatte. So wie auch in dieser neuen Netflix-Serie "Winx", die, wenn ich das richtig verstehe, ganz ähnlich eine lockere Kinder-/Cartoonserie in etwas Dramatischeres, Düsteres verwandelt, weshalb ich da mal reingeschaut hatte. Und dann macht sich die Hauptfigur gleich zu Beginn übelst unsympathisch mit so einem Fremdschäm-Spruch von wegen "Mansplaining", weil ihr ein Junge anbietet, ihr als neuer Schülerin zu zeigen, wo welche Schulgebäude sind. Wer schreibt so was? XD
Also nicht falsch verstehen, ich habe absolut nichts gegen die politischen Themen an sich, das wirkt nur oft total plump und aufgesetzt auf mich, so oberflächlich, als ob die Schreiber selbst nicht richtig verstehen, worum es dabei überhaupt geht. Aber ein dummer Spruch macht natürlich nicht gleich die Qualität der ganzen Serie zunichte, er macht mich nur gleich zu Beginn schon sehr skeptisch, ob ich mir das wirklich antun will. ;)
Hast du mal von "Motherland: Fort Salem" gehört? Das läuft allerdings auf Amazon und ich hab erst die Hälfte der Staffel gesehen, bevor mein Abomonat dort ausgelaufen ist und ich mich wieder Netflix zugewandt hab. Weiß auch nicht, wie du das finden würdest, aber das hat auch das Konzept "Hexen, Okkultes, Dark Fantasy und Magie" gepaart mit Drama, und ein relativ originelles Setting (rein weibliche Hexen-Miltitärakademie und Hexen-Terrorismus XD).
Ich glaube ich weiß, was Du meinst. ^^°
Da hab ich (Folge 1) auch mehrfach die Augen verdrehen müssen, und mich gefragt "Wer hat das so geschrieben?"
Dazu muss ich sagen. Ich finde es gut, wenn auch queere Menschen und andere Minderheiten, in modernen Serien und Filmen vertreten sind. Macht hinsichtlich unserer modernen Gesellschaft, die sich da hinsichtlich weiterentwickelt hat, auch absolut Sinn.
Ob man deshalb gleich aus dem ganzen "Pool" schöpfen muss, den uns unsere bunte und vielfältige Gesellschaft heute so bietet. Das ist die nächste Frage.
Stören tut es mich nicht, da ich die Charaktere/Schauspieler wirklich mag. Allesamt, durch die Bank weg.
Und ich finde es auch gut, und wichtig. Das ein Mann auch mal verletzlich und sensibel dargestellt wird.
Siehe Harvey Kinkel, Sabrinas Freund.
Ich finde die Beziehung der Beiden übrigens auch total knuffig. Da keiner von Beiden so richtig der dominante Part ist.
Beide sind verletzlich und sensibel. Sabrina ist alles andere als dominant, gegenüber Harvey.
Eher sehr beschützend, ängstlich und loyal. Sie (abgewandeltes Zitat, aus der Serie).
"Ist nicht nur dazu bereit, Grenzen zu überschreiten. Um ihre Liebsten zu schützen. Sie löscht die Grenzen lieber gleich komplett aus." Häufig mit Konsequenzen und Folgen. Da sie eben (momentan noch) doch auch sehr jugendlich naiv ist. (Was ich irgendwie mag)
Sie ist stark, unabhängig. Aber keine unfehlbare "Mary Sue".
Ganz im Gegenteil, Sabrina ist wirklich mal so null Mary Sue like.
Und es war halt auch, gleich in Folge 1, dass da fast jeder männliche Charakter komplett negativ dargestellt worden ist. Abgesehen von Harvey.
Man hat also quasi gleich einmal zum "femnistischen Rundumschlag" ausgeholt.
Sieht allerdings auch an Beispielen, wie dem Direktor (und solche Direktoren gibt es wirklich, wie ich aus Erfahrung sagen kann.)
Sieht da eben sofort, das Feminismus/Gleichberechtigung/gegen Zensur kämpfen.
Wichtige Themen sind, die angesprochen werden müssen.
Und wo unsere Gesellschaft immer noch, und unbedingt Fortschritte machen muss.
Siehe auch den Charakter der Susie/Mobbing etc.
Und ich betone es nochmals, und es gibt sicherlich auch positive Beispiele.
Ich hab die Erfahrung selbst gemacht, das Schulleiter gerne mal auf beiden Augen blind sind. (Absichtlich)
Oder ihnen schlichtweg alles egal ist.
Es ist also realistisch und wichtig, solche Themen anzusprechen.
Nun aber (Sorry...Wall of Text again...)
Muss ich auch sagen, und ich diskutiere da seit Jahren mit Autor*innen Kolleg*innen drüber.
Es ist ein großer Unterschied, ob ich etwas "gut schreibe" und umsetze.
Oder es mit der "Holzhammer-Kinski" Methode mache.
Nenne das deshalb so, weil ich da immer an Kinskis: "Jesus hätte eine Peitsche genommen, und sie dir in die Fresse gehauen. Das hätte Jesus getan, du dumme Sau DU!"
Denken muss. ^^°
Man kann sowas auch besser aufbauen, und trotzdem so ernste (manchmal unliebsame) Themen ansprechen.
Wenn man es aber gut aufbaut, langsam einflechtet in die Geschichte. Anstatt dem Zuschauer/Leser, es mit der Peitsche ins Gesicht zu schmettern.
Dann stößt man auf wesentlich mehr Zuspruch, Interesse und Verständnis.
Und die Leute sind viel eher dazu bereit, ihr Weltbild doch mal zu überdenken.
Kann dich aber auch beruhigen, spätestens ab Folge 3. Pendelt die Serie sich da ein, und findet (meiner Meinung nach) das richtige, subtile Maß. ^_^
Zumindest empfinde ich es so.