MFED: Was wäre denn eine brauchbare Alternative auch vor dem Hintergrund eines sinkenden Gamer-Interesses? Ich will meinen lieber ein Spiel wie Mankind zu 5€ verkaufen, als zu 30€ (und kaum einer kauft) oder noch schlimmer, die Gamer laden sich aus dem Internet eine Schwarzkopie herunter! Aber in einem Punkt hast du schon Recht, die Preise für Spiele fallen rapide ab Release...liegt das vielleicht darin begründet, dass der Markt, auch und besonders auf Steam, mit neuen Spielen gut die letzten 5 Jahre wie ein Megatsunami regelrecht geflutet wird?
https://www.statista.com/statistics/552623/number-games-released-steam/
Braucht auch ihr echt Jahr für Jahr 9.000 neue Games? Ihr alle könnt sich doch vorstellen, was solch große Menge an Spielen für die einzelnen Entwickler/Publisher bedeutet? Würdet ihr in so einem Markt eure Zukunft als Spiele-Entwickler sehen? Also ICH nicht!
Das Entwicklungsbudget betrug 70.000.000 CA$ was ca. 46.000.000 € entspricht. Hinzu kommt dann noch Marketing etc.
Um den Punkt zu erreichen wo das Spiel Gewinn einfährt (Break Even Point), hätte man 3 Millionen Kopien zum Vollpreis verkaufen müssen.
Da tröstet es wenig, wenn die meisten in Billigkeyshops oder erst im Sale kaufen.
Wenn du nicht mal dein Entwicklungsbudget reinbekommst, dann ist es aus wirtschaftlicher Hinsicht sinnlos eine Fortsetzung zu entwickeln.
Und Publisher/Entwickler sind keine Wohlfahrtsorganisationen. Grade die großen sind auch meist noch Aktiengesellschaften die ihren Aktionären verpflichtet sind.
Das ist auch der Grund warum EPIC so einen Erfolg mit den Exklusivdeals hat. Als Entwickler/Publisher ist es von Vorteil, wenn du einen großen Teil des Entwicklungsbudgets schon in der Tasche hast bevor der eigentliche Verkauf startet.
Aus diesem Grund wollen die Entwickler/Publisher ja auch, dass du die Katze im Sack kaufst (Pre-Order). Und grade bei Mankind Divided ist in der Beziehung einiges ziemlich schlecht gemacht worden. Das hat wahrscheinlich dazu geführt, dass einige Spieler ersteinmal vom Kauf abgeschreckt wurden und beschlossen haben erst im Sale zu kaufen.
Wenn man so sagen will, hat Square Enix mit ihrem Preordermodell selbst für einen Misserfolg gesorgt.
Was die 9000 Steam Releases jedes Jahr angeht: Das meiste davon kannst du getrost vergessen. Steam wimmelt nur so von billig produzierten Mist um das schnelle Geld zu machen und sei es noch so wenig.
Auf anderen Plattformen sieht es da schon ganz anders aus. Wirf mal einen Seitenblick auf die Konsolenshops. Dort gibt es nicht diese Masse an Releases und die Qualität der Spiele ist durch die Bank höher als die Masse auf Steam.
Auf dem PC sind es Plattformen wie GOG die auch prüfen was im Shop landet anstatt allen Tür und Tor zu öffnen.
Klar gibt es hier auch negative Ausreißer, aber diese haben nicht den Umfang den Steam angenommen hat.
Realistisch betrachtet kamen selbst zu Zeit von Amiga und Co mehr Games pro Jahr auf den Markt als man realistisch spielen konnte und heute ist es noch viel mehr.
Und die Spiele haben teilweise enorm an Umfang zugenommen. So dass man allein an einem Spiel sehr lange spielen kann.