springtoiffel: Ich habe gerade eben
Tell Me Why, das aktuellste Spiel von Dontnod, den Machern von
Life is Strange, beendet.
Hat 8,6 Stunden gedauert und ich habe seeeeehr gemischte Gefühle dazu.
Die Charaktere: Tyler: zu der ganzen Transgender-Thematik sage ich lieber mal nix; aber ich war schon immer, bzw. bin nach wie vor der Meinung, dass die sexuelle Ausrichtung bzw. Identität nicht die Persönlichkeit bestimmen soll/darf.
Das ist hier aber leider komplett der Fall. Tylers Persönlichkeit besteht zu 50% aus "Ich bin Transgender!!" und zu 50% aus "Ich bin so ein harter Kerl (endlich)!!".
Alyson: permanent bedrückt, teilweise auch verstänlich. Zwangsstörungen werden einmal angedeutet, als sie sich davon abhalten muss, die Mails zum 4. Mal zu checken, bevor sie den Raum verlassen kann. Ein andermal wird angedeutet, dass sie scheinbar häufiger Panikattacken hatte. Ansonsten eben die dauerhafte gedrückte Stimmung, mehr Persönlichkeit hat die auch nicht.
Leider eine weit verbreitete Schwäche/Ärgerlichkeit, wenn Protagonisten dieser Thematik entspringen.
Selbiges gilt (leider) häufig, für alle Charaktere aus dem LGBTQ Spektrum.
Ich finde es gut und richtig, wenn auch solche Charaktere ihren Platz in Büchern, Filmen und Games bekommen.
Es sind Menschen, Individuen und Mitglieder unserer Gesellschaft.
Aber sie werden eben, wenn sie in der Fiction vorkommen. Häufig auf ihre Probleme und Sexualität reduziert.
Dadurch wirken solche Charaktere häufig....künstlich und konstruiert.
Wenn man es gut machen will, dann schreibt/konstruiert man, solche Charaktere erstmal wie jeden anderen Charakter. Hintergrundgeschichte, Hobbys, Eigenarten, Lieblingsessen etc etc.
Am besten sind solche Charaktere, wenn sie ganz natürlich wirken. Und ihre Sexualität/Geschlechtsidentität völlig natürlich und beiläufig, eingewoben in die Handlung offenbart wird.
Mal ein Beispiel.
Ein guter Bekannter, von mir. Hatte mal eine kleine Fantasy Geschichte geschrieben. Und mich gebeten drüber zu lesen. (Betaleserin zu spielen)
Ging um Magier, zwei Städte, Intrigen etc etc. War ziemlich gut.
Einer der Protagonisten, war ein Magier aus Land X. Diplomat und ein ziemlich linkes, durchtriebenes Arschloch.
Sein Land stand an erster Stelle, und darum dass Magier dort irgendwann "angesehener" sein sollen.
(Die waren da strengen Restriktionen unterlegen, und alles andere als beliebt.)
Er hat stets aus allen Konflikten versucht einen Vorteil, für sein Land zu ziehen. Und auch vor dem ein oder anderen schmutzigen, diplomatischen Trick nicht halt gemacht.
Alles in allem, konnte man seine Motive aber nachvollziehen. Er war nicht gänzlich unsympathisch.
Und dann, in einer Szene erkennt der Hauptprotagonist, dass zwischen besagtem Magier und dessen rechter Hand-Mann mehr ist, als innige Freundschaft. Und dass die beiden ein Liebespaar sind.
So macht man sowas richtig. Ein Liebespaar wird in der laufenden Geschichte offenbart, wie man es auch bei einem heterosexuellen Paar tun würde.
Zu Themaktik 2. "Zwangsstörungen".
Gleiches Thema. Wird leider von Hollywood, Büchern und Games immer noch völlig falsch dargestellt.
Stets so, als gäbe es nur krasse Extreme. Weil sowas im Film eben mehr "Eindruck" macht.
Siehe das legendäre Beispiel, am Film "Rainman".
Der innerhalb der "autistischen Community" zu Recht, keinen guten Ruf genießt.
Weil er das Thema völlig einseitig, von einem Extrem beleuchtet und dadurch klischeehaft und falsch darstellt.
Nicht alle autistischen Menschen sind Savants, hochbegabt oder völlig unfähig, zu normaler, sozialer Kommunikation.