So, ich habe kürzlich neben "ArcaniA" (zusammen mit Zyankalis Deutsch-Patch, womit das Spiel tadellos lief, danke nochmals dafür, Zyankali ^^) auch noch die Erweiterung "Fall of Setarrif" zum Abschluss gebracht. Ich kann all diese negativen Rezensionen nicht nachvollziehen. So schlecht sind diese Spiele gar nicht; ganz im Gegenteil: ich finde es bietet dem Rollenspiel-Fan soliden Spielspaß.
Hier mal ein paar Highlights:
- 3 verschiedene Klassen/Bereiche mit entsprechenden Fähigkeiten, die sich verbessern lassen (Kämpfer, Bogenschütze, Magier)
- die Klassen sind nicht festgeschrieben, d.h. man kann z.B. auch einen "Kampfmagier" heranzüchten, der dann Nahkampf und Magie beherrscht (die Fähigkeitspunkte, die man im Spiel durch Levelaufstiege bekommt, lassen dies durchaus zu; selbstverständlich reicht es nicht für den kompletten Ausbau aller möglichen Fähigkeiten)
- (Spoiler!) Im Laufe des Spiels kann man wiederholt aus 3 verschiedenen Rüstungen wählen, die sich an den Klassen orientieren
- ganz passable Grafik (sieht man mal von der Wasserdarstellung ab, die ist absolut in den Sand gesetzt)
- kinderleichte Steuerung (Blocken, Ausweichrolle in alle Richtungen, Hiebe austeilen, Magie einsetzen geht alles locker von der Hand)
- Wiedersehen mit den vielen alten, bekannten Charakteren aus den vorigen Gothic-Teilen
- verschiedene Rezepte für das Herstellen von Tränken, Rüstungsteilen, Waffen
- man kann seinen hochgezüchteten Charakter mit in die Erweiterung importieren inklusive fast aller Gegenstände, die dieser im letzten Spielstand bei sich hatte!!
Durchschnitt:
- die Handlung reißt einen nicht unbedingt vom Hocker, ist aber ganz ok (z.B. erfährt man im späteren Verlauf der Erweiterung etwas sehr Interessantes über "Adanos"...sehr überraschend...)
- die Aufträge beschränken sich im Wesentlichen auf: Gegner vermöbeln, diverse Gegenstände beschaffen,etc.; nicht wirklich innovativ; aber nun gut...
Die negativen Aspekte sollen nicht ungenannt bleiben:
- die Kämpfe sind zu einfach (na gut, manchmal blocken die Gegner, aber ansonsten nicht wirklich fordernd)
- verstärkt wird dies noch dadurch, dass es Regeneration für Mana und Gesundheit gibt, was obendrein die entsprechenden Tränke fasst obsolet macht (gut, man kann den Schwierigkeitsgrad erhöhen, trotzdem..zu leicht)
- diese Regeneration lässt sich durch verschiedene Rüstungsteile (Helm, Armschutz,, usw.) in ungeahnte Höhen treiben, d.h. man erhält noch schneller seine Werte zurück
- die Preise der Händler sind grundsätzlich zu hoch angesetzt; das gilt für sämtliche Gegenstände (z.B. gibt es später im Spiel einige Rezepte für Rüstungsteile, au Backe, die Preise sind heftig o.O)
- das Spiel ist über weite Strecken linear aufgebaut, d.h. man kann nicht gleich von Anfang an in sämtliche Gebiete vordringen, sondern muss sich diese Schritt für Schritt freischalten (obwohl, ich fand's jetzt gar nicht mal so schlecht, aber sicherlich gibt's da bestimmt genügend Spieler, die das negativ auffassen würden)
- die Herstellung der Gegenstände aus Rezepten ist ein Witz; der Held kann also, wenn er die nötigen Zutaten hat, einfach so die Dinge herstellen, d.h. ohne Alchemietisch, Amboss, usw. (das war in den Vorgängern wesentlich realistischer umgesetzt)
Fazit: Unterm Strich bietet "ArcaniA" solide Rollenspielkost. Kein Megahit, aber ebenso wenig eine "Gurke". An die früheren Spiele der Reihe kommt es bei Weitem nicht ran; Mittelmaß im besten Sinne würde ich sagen.
Als nächstes werde ich mir mal "Venetica" zu Gemüte führen. Mein letzter Spieldurchlauf mit der Retail liegt schon Jahre zurück. Wird mal Zeit diese Spielerfahrung aufzufrischen.
P.S. Irgendwie fällt es mir schwer, mich bei Spielberichten kurz zu fassen. Ich gelobe für's nächste Mal Besserung. xD