Maxvorstadt: Ich kann so ne Mechanik auch nicht ab. Man hat da Stundenlang mit denen gespielt, sie ausgerüstet, hochgelevelt und dann verabschieden die sich, gegen meinen Willen, und dann vielleicht auch noch mit Sack und Pack.
Ganz schlimm natürlich, wenn es aus logischer Sicht so ganz überhaupt keinen Sinn ergibt.
Gibt da ne Spieleserie, ich glaube die heißt "Ishtar", wo diese Mechanik, laut den Reviews hier, anscheinend ziemlich ausgiebig gebraucht wird. Anscheinend ist es da ganz normal, dass sich Partymitglieder gerne mal nachts mit Sack und Pack aus dem Staub machen und man kann nix dagegen tun.
Weswegen ich mir diese Trilogie woh lauch nie zulegen werde.
Ich hab mich jetzt für die andere Seite entschieden. Besagter NPC bleibt, aber sagt auch, dass er dem Obermotz noch zwiegespaltener gegenübersteht, nach allem was er so gesehen hat mit mir auf Reise xD das ist absurd, dass er/sie mich im anderen Fall dann einfach verlässt.
Aber gut, ich kann auch mit dieser Entscheidung leben, vielleicht sogar eher... nen Mittelweg scheint es leider nicht zu geben.
Jetzt kommt ein SPOILER: Ich hatte mich anfangs für Angela entschieden, obwohl man über die gar nichts herausfindet. Da ich leider die ersten Teile nicht kenne, wo sie eine bekannte Figur ist, war das ein ziemlicher Blindflug und wirklich keine begründete Entscheidung. Jetzt bleibe ich auf der Seite des Patriarchen, obwohl mir der die ganze Zeit auch schon nicht koscher ist, seine Methoden sind skrupellos. Allerdings kümmert er sich um die noch übrig gebliebene Zivilisation, wenn auch eher als Diktator, denn als Demokrat.
Sau dämlich finde ich dagegen die Tatsache, dass egal wie man sich entscheidet, am Ende sich eine komplette Hälfte der Basis gegen einen wendet... ich hatte mich eh schon die ganze Zeit gefragt, was das für ein Ruf im Ranger-HQ war, der immer aufgeploppt ist, wenn man den eigenen Waffenhändler angesprochen hat etc. Recht früh im Spiel kam dann mal sowas a la die Moral der Ranger in meinem HQ wäre niedrig oder neutral oder so... wie beeinflusst man das? Das sieht man nämlich nicht in der Ruf-Überischt... und was hat es am Ende gebracht? Nichts, weil sich so oder so die halbe Basis gegen einen stellt.
Ich möchte hier schon nochmal sagen, dass ich Wasteland 3 für ein sehr tolles Spiel halte. Nur die Geschehnisse vor dem finalen Countdown finde ich leider etwas fragwürdig gelöst und versalzt mir etwas die an sich recht gute Suppe.
________________________________________________________
ENDFAZIT: ________________________________________________________
Nach knapp 60 Spielstunden habe ich das Spiel im normalen Schwierigkeitsgrad gemeistert. Ab dem zweiten Spieldrittel bzw. der zweiten Spielhälfte gab es praktisch keine Kämpfe, die ich nicht souverän gewonnen hätte, weil meine Waffen oder die Skills ziemlich mächtig waren.
Überraschenderweise waren bei mir aber nicht die Sniperwaffen die Damagedealer, sondern die Maschinenpistolen, die immerhin beim Spezialangriff einen Streukegel haben und
als absoluter Geheimtipp für einen zweiten Durchgang:
Die automatische Schrottflinte. Eine Waffe, die 3 mal soviel Schaden anrichtet mit einem Angriff, wie alle anderen in der Party und dabei nur die Hälfte an Aktionspunkten braucht, war bei mir der absolute Sieger. Lucia war auf Handfeuerwaffen getrimmt wegen ihrem Colt und damit durfte sie auch Schrotflinten nutzen, die aufgrund des Flächenschadens eigentlich unabdingbar sind. Die Spezialfähigkeit bei der automatischen Schrottflinte war verheerend, noch größere Streukegel und kritischer Schaden. Damit habe ich ziemlich viel weggeputzt, auch größere Maschinen und Roboter. Bei der aut. Schrottflinte ist ein Angriff für 3 AP ja tatsächlich ein Dreifachschuss.
Der Flammenwerfer war waffentechnisch hier die größte Enttäuschung und einfach total harmlos.
Auch toll: Die Minigun als schweres MG und natürlich hatte ich noch einen Raketenwerfer dabei, immer den aktuell besten.
Meine Figuren waren alle um Level 27 rum, ich habe so gut wie jede Nebenquest erfüllt, außer die verbuggte Weihnachtsmannquest in meinem Fall und evtl. welche, die mir nicht aufgefallen sind (Destructionarena?! Da gab es bestimmt auch ne Quest).
Mir hat Wasteland 3 echt gut gefallen, es strotzt vor witziger Details, egals ob Spielwelt oder Quests und Items. Nur die Charaktere der Party waren mehr als dünn geschrieben, wirklich Bindung habe ich zu keinem aufgebaut, wenn ich das mit Spielen wie Baldur's Gate, Tyranny, Pillars of Eternity oder auch Original Sin 2 vergleiche.
Leider geht der Hauptstory meiner Meinung nach gegen Ende so dermaßen die Puste aus, dass es wie gesagt einen etwas faden Beigeschmack behält. Keine großartigen Wendungen und Überraschungen mehr, nur noch viele kleine Gefechte, die das Ende hinauszuzögern scheinen. Ich hatte mir hier etwas erhofft wie beim goldenen Skorpitron, was für mich ein Kampf auf Messers Schneide war.
Das Ende an sich ist auch nur Flavour-Text, wie man so schön sagt, auf ein paar lieblosen Bildern. Natürlich schon passend auf die eigenen Entscheidungen. Deshalb glänzt das Spiel hier im Abspann wohl auch eher mit Quantität, als Qualität.
Gamestar hatte noch gelobt, wie sich auch wirklich jede kleinste Entscheidung auf das Ende ausübt... einen wirklichen Aha Effekt hatte ich hier nur beim Besuch der Maschinenkommune... das war wirklich großartig... jetzt im Abspann hat mich nicht mal die Hälfte der aufgezählten Konsequenzen und Ausblicke wirklich interessiert.
Nach 40h hätte ich klar gesagt, das ist ein 5/5 Spiel, wenn man die zahlreichen, kleinen Bugs ignoriert (wie z.b auch, dass sich der Schnellzugriff beim Sanitäter ins Inventar verabschiedet, wenn man zu schnell nach einem Verletzungskasten einen Verbandskasten anwählen möchte).
Jetzt nach dem Ende würde ich maximal eine 4 von 5 geben. Die ist dann aber auch verdient. Trotzdem bleibt ein wenig Enttäuschung und/oder Ernüchterung und das ist echt schade.