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Vainamoinen: ...so salonfähig sind "white supremacists" (was wir hierzulande wirklich nur mit "Nazi" sinnvoll übersetzen können) dank Trump jetzt wieder:

http://littlegreenfootballs.com/article/46613_Photo_of_the_Day-_Tila_Tequila_and_White_Supremacist_Pals_Give_Nazi_Salute_at_NPI_Conference

Vietnamesisches Ex-MTV- und MySpace-Sternchen tweetet ein falsches "Seig Heil" mit einem echten Hitlergruß. Alles vollllll ironisch auf dem Nazikongress, haha!

Und das wirklich Hübsche daran ist, wie dieser Mob fröhlich die Pegida/AfD-Terminologie mit der "Lugenpresse" übernimmt.
Was heißt "salonfähig"? Richard Spencer, der Chef von diesem NPI, fühlt sich zwar jetzt durch Trumps Sieg im Aufwind (obwohl er selbst sagt, dass Trump "keiner von uns" sei, weil Trump kein echter Rassist sei) verfügt aber meines Wissens über keine wirklichen Kontakte zum Establishment (einer von Trumps Beratern, Steven Miller, soll den wohl als Student gekannt haben, bestreitet aber heute jegliche Kontakte zu Spencer). Das ist ein theatralischer Möchtegern-Fascho, der sogar den meisten Leuten der Rechten zu abwegig sein dürfte; der hält sich zwar für einen Vordenker, hat aber außerhalb debiler Internet-Follower keinen wirklichen Einfluss.
Ist aber klar, dass diesen alt right-Typen jetzt viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, es ist einfacher für die Linken/Liberalen in den USA in den Antifa-Modus zu wechseln als sich in der eigentlich nötigen Selbstkritik zu üben.
EDIT: Falls das jemanden interessiert, verlinke ich mal auf interessante Artikel über diese alt right:
http://www.theamericanconservative.com/articles/rise-of-the-alt-right/

http://www.vanityfair.com/news/2016/08/how-the-alt-right-became-the-party-of-hate
Post edited November 22, 2016 by morolf
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morolf: Ist aber klar, dass diesen alt right-Typen jetzt viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, es ist einfacher für die Linken/Liberalen in den USA in den Antifa-Modus zu wechseln als sich in der eigentlich nötigen Selbstkritik zu üben.
Die "Alternative für Amerika" ist jetzt nun mal gewählt worden, nachdem die Liberals (keineswegs "die Linken" aus unserer Perspektive :) ) offensichtlich im Wesentlichen darin versagt haben, dieselbe Dämonisierung des politischen Gegners zu betreiben, wegen der Trump ganz offensichtlich gewonnen hat.

Damit werden die US-Demokraten nach acht Jahren wieder zur Opposition. Und die Opposition hat politisch eine ganz klare Aufgabe, wie der Name schon sagt. Selbstkritik, schöne Sache, aber die nächsten drei Jahre das falsche Thema, ganz ehrlich.

Es ist offensichtlich, dass Clinton so ziemlich die einzige Kandidatin ist, die gegen Trump hätte verlieren können. Das ist die Selbstkritik, der sich die Demokraten stellen müssen. Ansonsten sehe ich da herzlich wenig Ansatzpunkte. Clinton hat entfernt angedeutet, man müsse endlich was gegen vollautomatische Waffen tun, natürlich war das in den USA ein riesiger politischer Fehler – wie soll ich ihr den ankreiden? Ebenso die Themen Einwanderungspolitik, Flüchtlingsdebatte, Mindestlohn, Steuerreform, Klimawandel sowie exakt dieselbe feste Hand gegenüber Russland, die vor ihr schon ObamaBushClintonBushReaganetc. gezeigt hatten. Die Demokraten können schlecht hingehen und diese programmatischen Punkte kippen, wenn sie ihnen nunmal – gottlob – am Herzen liegen.

Wenn die Republikaner es aufgrund dieser Dinge schaffen, Hillary zum buchstäblichen Teufel hochzustilisieren (Trump hat sie wörtlich in der Fernsehdebatte so bezeichnet), dann ist zunächst einmal mit den Demokraten nichts verkehrt und absolut alles mit Donald Trump.

Die Selbstkritik also in allen Ehren – die Demokraten sitzen im selben Korruptionssumpf wie die beiden großen deutschen Volksparteien – aber: Die Zeit der Selbstgeißelung ist jetzt genau eben NICHT gekommen. Es ist verflucht nochmal in der Tat die Zeit der Protestmärsche und der Weiße-Rose-Flugblätter. Gerne auch der apolitischen.

Und etwa auch die Zeit für Nacht-und-Nebel-Aktionen wie diese:
http://www.abc.net.au/news/2016-11-22/mosque-covered-in-messages-of-acceptance/8047892
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Vainamoinen: ... Wenn die Republikaner es aufgrund dieser Dinge schaffen, Hillary zum buchstäblichen Teufel hochzustilisieren (Trump hat sie wörtlich in der Fernsehdebatte so bezeichnet), dann ist zunächst einmal mit den Demokraten nichts verkehrt und absolut alles mit Donald Trump. ...
Nur zu Wahr. Da muss man sich schon Fragen wie so manche US Amerikaner ticken und wer da wo hängengeblieben ist. So manche gesellschaftliche Entwicklung der jüngeren Vergangenheit scheint an Teilen gänzlich vorbeigegangen zu sein.
Post edited November 23, 2016 by DeMignon
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morolf: Ist aber klar, dass diesen alt right-Typen jetzt viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, es ist einfacher für die Linken/Liberalen in den USA in den Antifa-Modus zu wechseln als sich in der eigentlich nötigen Selbstkritik zu üben.
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Vainamoinen: Die "Alternative für Amerika" ist jetzt nun mal gewählt worden, nachdem die Liberals (keineswegs "die Linken" aus unserer Perspektive :) ) offensichtlich im Wesentlichen darin versagt haben, dieselbe Dämonisierung des politischen Gegners zu betreiben, wegen der Trump ganz offensichtlich gewonnen hat.

Damit werden die US-Demokraten nach acht Jahren wieder zur Opposition. Und die Opposition hat politisch eine ganz klare Aufgabe, wie der Name schon sagt. Selbstkritik, schöne Sache, aber die nächsten drei Jahre das falsche Thema, ganz ehrlich.

Es ist offensichtlich, dass Clinton so ziemlich die einzige Kandidatin ist, die gegen Trump hätte verlieren können. Das ist die Selbstkritik, der sich die Demokraten stellen müssen. Ansonsten sehe ich da herzlich wenig Ansatzpunkte. Clinton hat entfernt angedeutet, man müsse endlich was gegen vollautomatische Waffen tun, natürlich war das in den USA ein riesiger politischer Fehler – wie soll ich ihr den ankreiden? Ebenso die Themen Einwanderungspolitik, Flüchtlingsdebatte, Mindestlohn, Steuerreform, Klimawandel sowie exakt dieselbe feste Hand gegenüber Russland, die vor ihr schon ObamaBushClintonBushReaganetc. gezeigt hatten. Die Demokraten können schlecht hingehen und diese programmatischen Punkte kippen, wenn sie ihnen nunmal – gottlob – am Herzen liegen.

Wenn die Republikaner es aufgrund dieser Dinge schaffen, Hillary zum buchstäblichen Teufel hochzustilisieren (Trump hat sie wörtlich in der Fernsehdebatte so bezeichnet), dann ist zunächst einmal mit den Demokraten nichts verkehrt und absolut alles mit Donald Trump.

Die Selbstkritik also in allen Ehren – die Demokraten sitzen im selben Korruptionssumpf wie die beiden großen deutschen Volksparteien – aber: Die Zeit der Selbstgeißelung ist jetzt genau eben NICHT gekommen. Es ist verflucht nochmal in der Tat die Zeit der Protestmärsche und der Weiße-Rose-Flugblätter. Gerne auch der apolitischen.

Und etwa auch die Zeit für Nacht-und-Nebel-Aktionen wie diese:
http://www.abc.net.au/news/2016-11-22/mosque-covered-in-messages-of-acceptance/8047892
Doch, die Demokraten müssen Selbstkritik üben, es war ja offenkundig ein Fehler, die weiße Arbeiterschicht zu großen Teilen bereits abzuschreiben (und "feste Hand" gegen Russland, so würde ich Clintons bellizistische Statements nicht bezeichnen, ich sehe da auch keine Kontinuität zu Reagan oder Bush I - die es noch mit der viel gefährlicheren Sowjetunion zu tun hatten -, deren Politik war nämlich noch recht rational und moderat).
Aber egal, mir ging es sowieso nur darum, zu sagen, dass diese Netz-Nazis um Richard Spencer im Grunde eher marginal sind. Mit seinen neuesten Fascho-Aktionen dürfte Spencer auch bei amerikanischen Rechten die meisten Sympathien verspielt haben, der wird nix mehr.
Post edited November 23, 2016 by morolf
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morolf: so würde ich Clintons bellizistische Statements nicht bezeichnen
Dazu hätte ich doch gerne mal ein paar Quellen gesehen. :)

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morolf: Aber egal, mir ging es sowieso nur darum, zu sagen, dass diese Netz-Nazis um Richard Spencer im Grunde eher marginal sind.
Aber laut sind sie allemal, und der Übergang zur kommenden Regierung ist nicht nur dank Steve Bannon eher fließend. :|
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morolf: so würde ich Clintons bellizistische Statements nicht bezeichnen
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Vainamoinen: Dazu hätte ich doch gerne mal ein paar Quellen gesehen. :)

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morolf: Aber egal, mir ging es sowieso nur darum, zu sagen, dass diese Netz-Nazis um Richard Spencer im Grunde eher marginal sind.
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Vainamoinen: Aber laut sind sie allemal, und der Übergang zur kommenden Regierung ist nicht nur dank Steve Bannon eher fließend. :|
Ich such jetzt nicht groß nach Clintons Äußerungen rum (ihr Putin-Hitler Vergleich war jedenfalls nicht diplomatisch geschickt), aber ihre Positionen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und bzgl. einer Flugverbotszone in Syrien waren ja deutlich auf harte Konfrontation mit Russland angelegt (wenn Du mir das nicht glauben willst und als Verschwörungstheorie bewerten willst, auch Recht...das Thema hat sich ja glücklicherweise durch Clintons Niederlage erledigt). Nun bin ich selbst sicherlich für eine glaubhafte Abschreckung gegenüber Russland, um EU- und NATO-Gebiet zu schützen (wofür auch Deutschland mehr tun sollte), und man kann sicherlich auch völkerrechtswidrige Aktionen wie die Krim-Annektion nicht einfach akzeptieren, aber was in Clintons Umfeld teils diskutiert wurde, ging da schon erheblich über das m.E. Angebrachte hinaus und war brandgefährlich.
Bannon hat ja jetzt in einem Interview wieder ausdrücklich betont, er sei kein white nationalist. Den Mann mag man unangenehm finden, aber dass Typen wie dieser Richard Spencer, der von einem eurasischen Rasseimperium träumt, da jetzt Einfluss im Weißen Haus haben werden, das halte ich für extremst unwahrscheinlich.
Interessant würde ich finden, wenn unsere "letzte Verteidigerin der westlichen Werte" seit dem Abschiedsbesuch von Obama die Überrangcodes der US-Basis in Deutschland besitzen würde.
...der baldige Präsident möchte das Verbrennen der amerikanischen Flagge unter Strafe stellen und schlägt den Verlust der Staatsbürgerschaft oder ein Jahr im Gefängnis vor.
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Vainamoinen: ...der baldige Präsident möchte das Verbrennen der amerikanischen Flagge unter Strafe stellen und schlägt den Verlust der Staatsbürgerschaft oder ein Jahr im Gefängnis vor.
Lustigerweise ist das Verbrennen der eigenen Nationalflagge auch in Deutschland eine Straftat und wird mit bis zu 2 Jahren Freiheitssttrafe geahndet! (Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole, § 90a StGB)
Post edited November 30, 2016 by DeMignon
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DeMignon: Lustigerweise ist das Verbrennen der eigenen Nationalflagge auch in Deutschland eine Straftat
Mensch... wir sind schon fascho. :|

Mit unserem Flaggenverbrennungs- oder Majestätsbeleidigungsparagraphen.
Post edited November 30, 2016 by Vainamoinen
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Vainamoinen: ...der baldige Präsident möchte das Verbrennen der amerikanischen Flagge unter Strafe stellen und schlägt den Verlust der Staatsbürgerschaft oder ein Jahr im Gefängnis vor.
Hillary Clinton hatte wohl mal ähnliche Ideen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Flag_Protection_Act_of_2005
Ich finde ja, das geht zu weit und widerspricht der Meinungsfreiheit, aber andererseits, wenn ich dran denke, wie lieblos in Deutschland mit der Nationalfahne umgegangen wird (u.a. ja auch von Merkel auf diesem bekannten Video nach der letzten BT-Wahl), kann ich die Motivation auch ein bißchen verstehen.
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morolf: wie lieblos in Deutschland mit der Nationalfahne umgegangen wird
Das ist ein arbiträres Symbol dafür, dass bestimmte Menschen zufällig auf einem bestimmten arbiträr umgrenzten Stück Dreck geboren sind, was sie irgendwie oder vielleicht auch nicht besser oder schlechter als Menschen macht, die zufällig auf anderen Stücken Dreck geboren sind. Ich sehe da nicht so den Grund für die Liebe, ehrlich gesagt. :)
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morolf: wie lieblos in Deutschland mit der Nationalfahne umgegangen wird
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Vainamoinen: Das ist ein arbiträres Symbol dafür, dass bestimmte Menschen zufällig auf einem bestimmten arbiträr umgrenzten Stück Dreck geboren sind, was sie irgendwie oder vielleicht auch nicht besser oder schlechter als Menschen macht, die zufällig auf anderen Stücken Dreck geboren sind. Ich sehe da nicht so den Grund für die Liebe, ehrlich gesagt. :)
Na ja, das klingt ja so als ob Du im Grunde Staaten, und erst recht Nationalstaaten, per se ablehnst. Das kann ich nun wirklich nicht teilen, auch wenn ich jetzt unreflektierten Nationalismus oder "my country right or wrong"-Hurrapatriotismus auch nicht gut finde. Aber für mich ist eine nationalstaatliche Ordnung immer noch der beste Rahmen für die Demokrate, Utopien, die auf Auflösung aller Grenzen abzielen, lehne ich ab.
Trumps Vorschlag finde ich im Übrigen ja auch zu extrem, eine Sakralisierung nationaler Symbolik hat aber in der USA ja lange Tradition, das sehe ich zwar kritisch, ist aber auch jenseits von Trump ein Problem (in dem Zusammenhang fand ich es einfach lustig, dass Clinton ja anscheinend vor einem Jahrzehnt ähnliche Vorschläge gemacht hatte).
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morolf: Na ja, das klingt ja so als ob Du im Grunde Staaten, und erst recht Nationalstaaten, per se ablehnst.
Ach was. Nur der Patriotismus kann mich mal.

Ich kucke mir das Spiel nie an, halte aber immer zur Gegenmannschaft. :)
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morolf: Na ja, das klingt ja so als ob Du im Grunde Staaten, und erst recht Nationalstaaten, per se ablehnst.
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Vainamoinen: Ach was. Nur der Patriotismus kann mich mal.

Ich kucke mir das Spiel nie an, halte aber immer zur Gegenmannschaft. :)
Also Fußballspiele oder sonstige Sportveranstaltungen halte ich da aber auch nicht für wesentlich, das ist mir völlig egal, ob da die eine oder andere Gruppe von ballkickenden Millionären gewinnt.
Spannend wäre es für mich auch nur, wenn es da eine besondere "Motivation" für die Teilnehmer gäbe (also wenn mit den Verlierern so wie beim mesoamerikanischen Ballspiel verfahren würde), aber das ist wohl leider eine unrealistische Vorstellung.