Leroux: Ich konnte dank der großzügigen Second-Hand-Spende eines Bekannten meine Grafikkarte upgraden, und durch die neuen Möglichkeiten, die sich damit für mich eröffnet haben, bin ich jetzt voll im Testmodus.
Lake Ich weiß noch nicht, was ich darüber denken soll. Irgendwie hatte ich es mir ganz anders vorgestellt. Klar, es ist eher ein erzählerisches Spiel, bei dem man nebenher ein bisschen in der schönen Gegend rumfährt und Post ausliefert, aber gerade deshalb hatte ich erwartet, dass es auch etwas
Interessantes zu erzählen hat. Dass es irgendeinen Konflikt gibt, eine problematische Vergangenheit, ein Geheimnis, das nach und nach aufzudecken ist. So in der Art von Firewatch vielleicht. Stattdessen ist die Geschichte, dass die Protagonistin nach erfolgreichem Abschluss eines lukrativen IT-Projekts zwei Wochen in ihren Heimatort fährt, um das Haus ihrer Eltern zu hüten und während dieser Zeit als Postbotin zu arbeiten. Warum? Das wird nicht mal angedeutet. Anscheinend aus reinem Spaß an der Freude. Wer würde nicht zur Entspannung noch ein bisschen mehr arbeiten wollen?
Die ersten Gespräche mit den Einheimischen wirken auf mich auch sehr trivial und kein bisschen charmant. Am Abend kann man sich entscheiden, ob man fernsieht oder ein Buch liest, und als ich mich für das Buch entschieden habe (was sich als Liebesroman der Mutter herausstellte), wurde einfach eine längere Passage daraus vorgelesen und die Protagonistin hat das so gut wie gar nicht kommentiert. Als ob der Inhalt des Buches für mich spannender wäre, als die Figur kennenzulernen, die ich spiele. Ich finde da nichts, was mich durch Sympathie oder Spannung irgendwie binden würde.
Und obwohl sich ein Großteil des Gameplays darauf beschränkt, dass man am Controller den "A"-Button drückt (um Türen zu öffnen, ins Auto zu steigen, Pakete zu nehmen und abzuliefern), funktioniert oft nicht mal das richtig bei mir. In anderen Spielen hatte ich bisher keine Probleme, also wird es wohl nicht am Controller liegen, dass die Spielfigur oft nicht auf den Knopfdruck reagiert und stattdessen weiter vor eine Wand läuft ...
Ich möchte das Spiel gerne mögen, weil es so nett aussieht, und ich hoffe, dass da noch irgendwas kommt, aber der Einstieg ist schon etwas seltsam, und lässt mich befürchten, dass da eine potentiell gute Idee eher schlecht umgesetzt wurde mit hölzernen Dialogen und unpassenden Sprechern ...
Yonder: The Cloud Catcher Chronicles Auch hier bin ich zwiegespalten. Ein Open-World-Spiel ohne Kämpfe, mit vielen Quests rund ums Sammeln, Craften, Puzzlen, und Entdecken. Funktioniert von den Gameplay-Mechaniken ganz passabel, aber wieder fehlt mir irgendwie der Anreiz durch Setting, Figuren und Geschichte. Das wirkt auch alles etwas lieb- und belanglos auf mich. Man wird zum Teil mit neuen Kleidungsstücken und Farben belohnt, mit denen man seinen Charakter individuell gestalten kann, und ich kann mir schon vorstellen, dass das als Motivation funktionieren könnte. Nur finde ich den Stil der Figuren überhaupt nicht schön, die Möglichkeiten der individuellen Gestaltung sehr eingeschränkt, und bisher waren auch alle Kleidungsstücke, die ich gefunden habe, ziemlich hässlich ...
Na ja, mal sehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Manche Spiele haben auch einen schlechten Start und entwickeln sich noch, aber manchmal stellt es sich auch als Zeitverschwendung heraus, gegen den ersten Eindruck anzukämpfen. Bin auf jeden Fall bisher nicht so richtig begeistert von beiden Spielen, obwohl ich gedacht hatte, dass sie etwas für mich sein könnten.
Das sind einfach nur Feel-Good-Spiele. Sie sollen keinen großen Konflikt heraufbeschwören oder ähnliches, sondern einem nur die Zeit schön vertreiben und mal eine Abwechslung darstellen von den ganzen anderen Games die konfliktbeladen und auf Kampf ausgerichtet sind.
Zu Yonder: The Cloud Catcher Chronicles kommt aber noch etwas wie eine konfliktbeladene Hintergrundgeschichte, aber dazu musst du weiter im Spiel sein. Im Prinzip geht es aber darum die einzelnen Professionen zu meistern, die auch etwas auseinander aufbauen.
Yonder habe ich selbst nach einer Zeit in der ich viele Spiele mit Kämpfen etc gespielt habe mal als sehr nette Abwechslung empfunden, das auch dafür gesorgt hat, dass ich Gaming nicht für einige Zeit an den Nagel gehängt habe. Ab und zu brauche ich mal solche Games, die nur wenig Kampf beinhalten, sondern sich darauf konzentrieren mal etwas zu Erschaffen, statt es zu zerstören.
Fun Fact: Lake habe ich mir heute für 3,33 € (eines von 3 Bundlespielen) zugelegt, weil es wieder in diese Richtung geht.