Bin spät dran, aber als jahrelanger Filmfan mit umfangreicher Sammlung muss ich doch zumindest auch nochmal meine Ansichten zum Thema Film ausdrücken:
Ich finde es interessant, dass bei der ganzen Filmediskussion hier nicht einmal echte Klassiker erwähnt wurden. Lawrence von Arabien, Ben-Hur, Die Brücke am Kwai, Spiel mir das Lied vom Tod, Dr. Schiwago, Vom WInde verweht, Der Pate, so ziemlich alle Kubrick Filme und viele weitere. Das sind imo Filme, die ewig leben werden.
Die 80er werden immer einen besonderen Platz für mich haben (war halt meine Jugendzeit), aber bei direkter Analyse fällt eben schon auf, dass die meisten dieser Filme zwar unheimlich kurzweilig aber meist auch kitschig und simpel gestrickt waren ... aber das gehörte eben zu der Zeit.
Natürlich stimme ich uneingeschränkt zu, dass man heutzutage wirklich gute Filme suchen muss, was vermutlich daran liegt, dass Hollywood sich einfach nichts mehr traut. EIn Superheldenfilm ist erfolgreich? Dann dürfte ein weiterer Film mit dem gleichen Superhelden ebenfalls erfolgreich sein und dann könnten wir ja noch ein paar Superheldenfilme machen, die recht bekannt sind. Fortsetzungen sind i Hollywood so beliebt, weil sie verhältnismässig wenig Risiko mit sich bringen. Von Zeit zu Zeit sticht dann aber aus dem Hollywood Einheitsbrei auch mal etwas heraus. So höre ich z.B. immer genauer hin, wenn der gute Christopher Nolan mal wieder einen Film macht. Seit dem imo genialen Memento verfolge ich seine Filme und Nolan schwört nebenbei auf praktische Effekte und das merkt man seinen Filmen deutlich an.
Star Wars besteht für mich aus 3 Teilen - der Rest ist Bonus. Hierbei ist Teil 1-3 für mich eine Special-Effekt-Demo im Star Wars Gewand und Teil 7-9 ein Spin-Off mit den alten Darstellern ... wobei man eben die Kröte schlucken muss, dass man Lukes Charakterzeichnung in TLJ offenbar nicht verstanden hat und Teil 9 ist schon alleine deshalb wert, gesehen zu werden, weil es der letzte Filmauftritt (okay, technisch war der in Teil 7, da es ja nur deleted scenes waren) von Carrie Fisher war. Wie gesagt - halt bonus. Als eigentlicher Trekkie sehe ich es hier ähnlich wie mit den Star Trek Kinofilmen nach der TNG Crew ... besser überhaupt ein Star Trek als gar kein Star Trek ... wobei der dritte Teil dieser Filme sogar ein wenig echtes Star Trek Feeling aufkommen lässt. Nach wie vor ist es ärgerlich, dass Abrams nicht realisiert hat, dass Star Trek nie von seiner Action gelebt hat, sondern von zwischenmenschlichen Problematiken.
Was Alien/s angeht, so hat mir an der Reihe am besten gefallen, dass jeder Regisseur "seinem" Film einen eigene Stempel aufgedrückt hat. So hat Scott Alien extrem klaustrophobisch und detailverliebt gestaltet, während Camerons Aliens eine reine Materialschlacht war. Fincher hat dann versucht, philophischere Untertöne einzubauen - aber da es ja extreme Unstimmigkeiten mit Fox gab, ist das Endergebnis leider nicht so wie gewollt - dennoch ein "anderer" Alien Film. Und dann wären da noch die Macher von Delicatessen, die mit Alien Resurrection dem ganzen diesen künstlerischen und leicht surealen touch hinzugefügt haben ... Man kann also sagen was man will, keiner der Alien Filme ist wie der andere und dennoch haben sie die Kernthematik gemein.
Was Avatar angeht, so hat der mir übrigens gefallen - allerdings sicher nicht wegen der simplen Story, sonndern wegen der Tricktechnik die nun einmal ein echter Meilenstein ist. Das lässt sich ebensowenig abstreiten wie die Tatsache, dass Titanic ein tricktechnisch sehr gut gemachter und detailverliebter Film ist ... und hier ist die "Story" genauso einfach und klassisch wie bei Avatar. Es gibt Filme, bei denen weiß ich einfach, dass die Tricktechnik im Vordergrund stehen wird udn erwarte von daher auch gar nichts anderes. Ich würde also nie auf die Idee kommen, Avatar mit Der Pate zu vergleichen ;) Ein weiterer sehr empfehlenswerter Cameron Film ist übrigens "Abyss" - aber nur der Director's Cut (wobei es glaube ich mittlerweile gar keine andere Version mehr gibt).