FORT TRIUMPH ist witzigerweiße ein FANTASY-XCOM, dass ich schon recht lang auf der Wunschliste hatte, aber erst kürzlich durch eine Diskussion von Valdassar wieder daran erinnert wurde.
In der Diskussion ging es leider um die Aktualität, allerdings ist seit 8. Juli auch bei GOG die aktuelle Version 1.0.3 online gegangen, da hab ich mir den Titel dann gekauft.

Wenn man sich den Gameplaytrailer anschaut, macht die nutzbare Umgebung Lust auf mehr. Steine auf Gegner kicken, sie unter umgetretenen Baumstämmen zu begraben, das macht Spaß und wird nicht so schnell langweilig, wie ich anfangs befürchtet habe, weil man da echt auch weiter kombinieren kann. Kicke ich einen Gegner an meinem Barbaren vorbei z.B. führt dieser einen gratis Gelegenheitsangriff aus.

Soweit ich das beurteilen kann, gibts es einen Paladin als Tank, einen schnellen Barbarennahkämpfer, einen Magier und einen Bogenschützen als Einheiten, jeweils als männliche oder auch weibliche Variante mit rudimentärer Individualisierungsmöglichkeit, was die Farben der Kleidung und der Haare angeht, sowie die Namen der Figuren.

Während die Kämpfe wie von XCOM und XCOM 2 eigentlich gewohnt ablaufen, bewegt man sich auch auf einer Oberweltkarte durch das Fantasyreich. Es hat leichten Brettspielcharakter, vor allem wenn einem dann auffällt, dass eine Gegnerische Fraktion immer abwechselnd mit den eingenen Schritten am Zug ist und auch mal die eigenen Eroberungen in Beschlag nimmt.

Speichern kann man während Battles nicht und wenn man mal einen taktischen Fehler begangen hat, der so nicht beabsichtigt war, gibt es leider auch keine UNDO Funktion. Dafür ist der Schwierigkeitsgrad zumindest anfangs auch noch sehr leicht. Wenn die Schlacht mal scheiße läuft, dann startet man das Battel per Knopfdruck neu. Da fällt dann auch zum ersten mal der Zufallscharakter auf, die Map wird jedes mal neu gewürfelt und auch die Positionen der Figuren und Gegner haben hier keine fixen Werte.

Solte mal ein Charakter im Battel sterben, so kann man ihn in der Festung (welche durch Perks etc. ausbaubar ist) gegen einen Obulus wieder"einstellen".

Bis jetzt taugt mir das Fantasy-Xcom ganz gut, was auch an den ebenfalls vorhandenen Kameraschwenks bei der Kampfinszenierung liegt.

Mal sehen, wie lange der Titel motiviert, bei Metacritic hat er ganz gut abgeschnitten mit 76% bei 11 Reviews
https://www.metacritic.com/game/pc/fort-triumph

Klingt extrem cool, aber die Cartoon-Grafik sagt mir überhaupt nicht zu. Wenn es das auch "in Ernst" gäbe, wäre das echt ein Kauf-Kandidat.

Mit dem Ernst ist das so ne Sache xD ... denn auch die "Story" ist eher Klamauk. Das ist im Grunde so DER Kritikpunkt, den ich am Spiel habe. Dass sich die Figuren ständig über sich selbst oder eben Fantasyclichées lustig machen, nimmt mir schon etwas die Möglichkeit, hier in die Fantasywelt einzutauchen.
Der Grafikstil gefällt mir durchaus, vergleichbar mit Torchlight oder Epic Tavern.

Ich hatte mich schon gewundert, wie schnell es geht, die eigene Stadt/Burg aufzuleveln... das muss man allerdings in jedem Kapitel von neuem machen. Beim Wechsel von Kapitel 1 in 2 bekommt man eine neue "Oberwelt" Karte und wenn ich das richtig verstanden habe, kann man sich dafür entscheiden, welchen Skillausbau man mitnimmt.

Die Kämpfe machen nach wie vor Spaß, mittlerweile 6h auf dem Tacho und auch mal öfter ein Battle neu gestartet. Recht kurzweilig und an sich jetzt nicht so eine taktische Tiefe vorhanden, wie bei Xcom2. Aber es kitzelt durchaus den richtigen Nerv... mal sehen ob PhoenixPoint noch irgendwann zu gog kommt xD

Wobei man bei Phoenix Point zweimal dann überlegen sollte, da sich der Entwickler schon dispektierlich über seine Community geäußert hat in der Hinsicht, dass so Aussagen fielen wie selbst wenn alle das Spiel refunden würden, hätte sich der Epic Deal gelohnt... wir sind nicht angewiesen auf Käufer...

PS: Ich fände es ja stark, wenn man das Tavernenmanagement Spiel Epic Tavern mit den Rundentaktikkämpfen von Fort Triumph kreuzen würde ... das wäre ein Spiel :)

Mochte ich bei Torchlight auch nicht (Epic Tavern kenn ich nicht). Dann schon eher so leicht comichaft, aber immer noch stimmungsvoll wie bei The Incredible Adventures of Van Helsing - das ist ja auch nicht todernst. Oder halt X-Com (egal welches, am besten fand ich immer TftD).

Was das Genre angeht kann ich da noch als Western/Mystery Variante das Spiel HARD WEST empfehlen, auch wenn es etwas unter dem kleineren Budget eines Indieentwicklers krankte...

Japp bei mir auch. =D

Hatte es mal angezockt und machte auch Spaß.
In meiner persönlichen Liste steht es aber relativ weit hinten.

Ich mag tatsächlich den Comic-Stil von TL aber bei dem Spiel hier sieht es irgendwie nicht so toll aus.

Allgemein bin ich sowieso jemand, der eher gediegenere Grafik bevorzugt.
Ich bin kein Grafik-Fetischist und brauche keine "ultra-realistische"-Grafik.
Hauptsache es passt zum Spiel.
Kommt halt auch immer auf das Spiel an. Bei einem Resident Evil würde ein anderer Artstyle bestimmt unfreiwillig komisch wirken.

Grüße

Was Grafik angeht, bin ich recht vielseitig interessiert. Ich finde geile Grafik a la Unreal oder Cry Engine schon beeindruckend, aber ich mag auch so grafische Experimente wie bei Spielen wie CANDLE oder auch Pixelart wie bei Children of Morta oder Graveyard Keeper.
Comictechnisch hat PYRE einen ziemlich kuhle Stil.

Was HARD WEST angeht, war es ganz kuhl, aber wie gerade nochmal in einer Rezension gelesen, hat es ein wichtiges Merkmal von XCOM nicht kopiert: Die Overwatchfunktion... oder auch "Hinterhalt". Dass die Figur praktisch scharf gestellt wird und auf einen Gegner schießt, der in das eigene Blickfeld läuft.

Es gibt da auf der NINTENDO SWITCH auch einen ziemlich guten und starken Vertreter: MARIO+ RABBIDS KINGDOM BATTLE ... ist mein Switch Titel mit der meisten Spielzeit. Ein Super Mario Xcom, genial ^^

Ich glaub ich hab mich an dem Style irgendwie schnell sattgesehen. Ist ja nicht schlecht per se, aber da ist auch schwer neues rauszuholen.

Und wenn Cartoon, dann bitte mit Tiefgang und Anarchie im Blut. Ich hab neulich das erste Ben&Dan-Spiel durchgespielt (Ben There, Dan That!) und das war Spitze, fast schon Sam&Max-Niveau.

Also der Titel macht echt Laune. Man gewöhnt sich dran, dass die Gilden und Festungsverstärkungen in jedem Kapitel wieder freigeschaltet werden müssen und man nimmt ja immerhin ein Squad aus vier Charakteren mit ins nächste Kapitel samt ihrer Skills und Erfahrung.

Die Schlachten machen Spaß, wie in Xcom auch. Einzig etwas doof ist, dass man eigentlich fast nur Attacken hat, die auf einen einzelnen Gegner wirken. Der Zauberer beherrscht zwar einen Flächenfeuerzauber, allerdings nur auf die 3x3 Fläche um ihn herum... und wie oft prescht man mit dem magischen Fernkämpfer schon in die Gegnerhorde, richtig?!
Der Nahkämpfer beherrscht zwar einen Flächenstampfer, der aber mehr die Figuren verschiebt, anstatt ihnen wirklich zu schaden.

Das ist allerdings meckern auf hohem Niveau :)

Also, jetzt das Endfazit.

Ich hab 14h 38m gebraucht, um die Einzelspielerkampagne zu beenden.

Storytechnisch ist das Spiel etwas dünn aufgestellt, allerdings ist selbige auch stark auf Klamauk getrimmt. Dadurch bleibt man etwas distanzierter zu den Charakteren. Auch wenn sie in die Story eingebunden sind, handelt es sich um recht blasse Archetypen der 4 Charakterklassen. Ein heiliger Paladin, ein schurkischer Bogenschütze, eine Magierin und eine dumpfe Barbarin.

Richtig Spaß haben die Kämpfe gemacht, vor allem die letzte Endschlacht hatte ein paar witzige Kniffe, auch wenn sie definitiv nicht das schwerste Battle der Kampagne war.

Einfach herrlich, wenn man einen Gegner mit der Magierin "elektrisiert", so dass der Feind Elektroschaden bei jedem Schritt, den er tätigt, erleidet. Und dann mit den anderen Figuren diesen Feind per TRITT oder SEILPFEIL ständig hin und her durch den Level schleift, wie die Scheibe beim Airhockey. Schaden erleidet ein elektrisierter Feind auch, wenn er passiv geht, also gegangen wird ^^

Unterm Strich hab ich mich sehr gut unterhalten gefühlt, aber Fort Triumph ist klar ein Xcom Lite (lite) ... Komplexität, Look und Umfang eines XCOM2 würden mir das Wasser im Gamer-Mund zusammenlaufen lassen. So ist es ein schmackhafter Taktik-Snack, der leider zu schnell rum war (Wobei ich nicht das Gefühl hatte, dass noch was fehlt nach den 14h).