Atreyu666: Ich habe mir mal ein paar Reviews auf Youtube dazu gegönnt und wow... die sind sich alle recht einig: Das Spiel sieht hübsch aus, aber ist totaler Käse. Die Optik ist top, die Story quasi nonexistent, das Gameplay hat mehr Mängel als es gut macht und viele Stellen sind wohl einfach nur unfair, speziell die Gegner und das permanente Herunterfallen von Plattformen...
Das Spiel lebt tatsächlich von seiner Grafik und der Musik, welch Letztere sich ziemlich schnell verbraucht. Es krankt an vielem, wie ich nach 2-stündiger Spielzeit selbst feststellen durfte, wie zum Beispiel das Layout der Steuerung, egal ob Keyboard oder Controller. Beide Eingabemethoden funktionieren, sind jedoch alles andere als ideal.
KB: WASD -> up, down, left, right, right->up/down, left-up/down
Inventory/Quest-Log/...: Enter
Quick-Switch Items -> Pfeiltasten rechts
C: Multiple-Mapping -> Benutzen, Essen, Verstecken, Werfen, Aufheben.
Linke Maustaste: Ablegen! Wichtig, weil es schnell passieren kann, einen in der Hand gehaltenen Gegenstand via C zu werfen ...
Mit KB+Maus ist das Spiel einfach nicht vernünftig spielbar. Es funktioniert zwar an und für sich, der Charakter bewegt sich und steuert sich flüssig - oder dem Gelände angepasst, ist dennoch alles andere als ideal. Es gibt auch keinen In-Game-Cursor, wenn das die Eingabemethode der Wahl ist, bleibt also der generische Windows-Cursor, was eher störend wirkt.
Mit einem Gamepad ist es auch nicht ideal. Stick zur Bewegung von Charakteren, Buttons mehrfach gemapped, wobei hier besonders zum tragen kommt, dass man zum Beispiel B drücken muss, um einen Gegenstand im Quickslot zu 'aktivieren', dann Y ihn zu verwenden. Klingt erst mal nicht schlimm, wird jedoch dann nervig, wenn es sich alle paar Sekunden deaktiviert und ständig B->Y, B->Y gedrückt werden muss.
Es war auch keine gute Entscheidung, die Menü-Steuerung Hauptmenü->In-Game Menü, die restliche Navigation (ebenfalls im Menü) mit dem linken Stick zu belegen. Mit diesem Eingabegerät ist es auch einfacher, Gegenstände, statt sie sachte abzulegen, zu werfen und zu vernichten.
In kurzen Worten: Die typische Unity-Krankheit™ keine Möglichkeit, die Steuerung anzupassen. Ständiges aufpassen nicht die falsche Taste zu drücken, um sich nicht den Weg zu versperren oder Dinge zu zerstören die nicht zerstört werden sollten, ist so nervig wie notwendig.
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Was mich in den zwei Stunden, die ich es getestet hat, am meisten störte, waren die folgenden Dinge.
Die Freiheit sich an verschiedene Orte zu begeben, erst in begrenztem Rahmen, um mit Quest-NPC zu interagieren (Dorf u. a.), dunkler Turm, Mine führte zu seltsamen Situationen. So wurde ich von einer Bauersfrau gebeten, ihre zwei Hühner zurückzubringen.
(Mehr dazu nachfolgend). Das führt in den dunklen Turm, wo neben dem mistigen Huhn auch etwas ganz anderes auf die beiden Charaktere wartet. (Ein großer Reveal in Bezug auf den Haupt-Charakter und der Erwerb eines Gegenstandes, der für einen Abschnitt an anderer Stelle noch wichtiger wäre.) das wäre an sich kein Problem, wenn es nicht ein absolut hirnloses Plotdevice (könnte auch Railroading sagen) ist. Denn durch die Quest mit dem Huhn landen beide in einer Falle, und eines der so gepriesenen Rätsel muss gelöst werden: Verschiebe Blöcke ... Sokoban lässt grüßen, dann big reveal, ein weiteres Rätsel, wo beide Charaktere sich an jeweils eine bestimmte Stelle stellen müssen, im Fall des Mädchens muss der Befehl. -> bleib da stehen gegeben werden und der Weg ist wieder frei.
Alles, was da an Informationen und neuer Fähigkeit ans Licht kommt, man sei der Held aus den Fabeln und habe eine große Aufgabe vor sich, kommt völlig außer der Reihe. Völliger Käse, könnte ich auch sagen, in der eben die Freiheit sich eher negativ auswirkt.
Die oben angeführten Rätsel können auch dazu führen, dass ein Rätsel ungelöst und ein Schatz ungehoben bleiben muss. Kisten lassen sich schieben, auch das ein mittelschweres Problem, wenn besagte Kiste ein wenig zu weit geschoben wurde, den richtigen Punkt anzusteuern, um sie in eine der vier Himmelsrichtungen (oder, wohin sie geschoben werden kann), zurück schieben.
Als Beispiel sei eines der Hühner genannt. Das Huhn hat mittlerweile der Heimkehrinstinkt gepackt. Es wartet an einem verschiebbaren Block darauf aufgehoben und an eine bestimmte Stelle im offenen Stall getragen und abgesetzt zu werden. Mitten im Zaun ist der Block, der bis an den kleinen Fluss geschoben werden kann, neben die kleine Brücke direkt daneben. Viel Spaß, wenn das Huhn zurückgebracht wurde, den Block so zu erwischen, dass das Huhn nicht wieder 'flieht' und sich brav an die Stelle vor dem Zaun setzt, wo man es wieder aufheben, laaaaaaaaaangsam tragen und vorsichtig in seinem Nest absetzen muss.
Es gibt auch Quests wie diesen -> Hole doch Bitte Gegenstand X um Gegenstand Y auszugraben und ihn an Platz Z abzusetzen. Nervig dafür winkt ein Herzchen als Belohnung.
Der Plot verkommt auf diese Weise zu einem unzusammenhängenden durcheinander und zahlreiche Queste sind nur eines: nervig und umständlich oder unlösbar.
Die Entwickler haben das möglicherweise interessante Spiel auf mehreren Ebenen selbst sabotiert und wohl gehofft, von Ghibli-Grafik und Zelda-Charme geblendet, würden die Sache retten. Klappt nicht. Das billig-wirkende Textfenster, die generische große Mini-Map, viele kleinere und größere störende Elemente versauen den Spielspaß gewaltig. Für mich waren es zu viele Dinge, die mir innerhalb kurzer Zeit sauer aufgestoßen sind und mich letztlich zum Refund bewogen.
Atreyu666: Naaaaja, da warte ich lieber ab. Ich habe auch gehört, dass das Spiel gepatched wurde, aber was genau sie verbessert haben, weiss ich nicht.
Es gab ein *Update 1* und einen Hotfix 1, beide aus dem Jahr 2021, seitdem überhaupt nichts mehr. Siehe:
SteamDB