It seems that you're using an outdated browser. Some things may not work as they should (or don't work at all).
We suggest you upgrade newer and better browser like: Chrome, Firefox, Internet Explorer or Opera

×
avatar
morolf: Verbesserte Forenmoderation + allgemein mehr Transparenz
Verstehe. Danke.

Ich persönlich nutze das Forum eigentlich nur für die Kommunikation und zwecks Recherche bei Problemen mit Spielen. Damit sind die von mir gekauften Produkte (Spiele) davon relativ unabhängig vom Forum. Bei Problemen gäbe es den Support und Suchmaschinen. Ich könnte also von heute auf morgen auf das Forum hier verzichten. Epic hat meines Wissens noch immer gar kein Forum.

Die Transparenz bei den Produkten (DRM frei ja oder nein, und ähnliches) ist mir sehr wichtig. Die Firmenpolitik / Firmeninterna hingegen relativ egal. Ist ein Spiel nicht DRM-Frei, kaufe ich es nicht. Macht GOG die Grätsche, hab ich mein Zeug im Sack und helfe damit auch Freunden aus, die die Titel nachweislich gekauft haben (E-Mail-Beleg). Groupie-Mentalität (Fanboy sagt man wohl heute) gegenüber einer Marke oder Firma ist mir fremd.

Ich begreife Deine Kritik, kann diese Punkte bei mir aber nicht finden.

Hat jemand noch mehr konkrete Kritikpunkte außer die Forensoftware und die stille Chefetage?
Post edited April 02, 2021 by kultpcgames
avatar
kultpcgames: Groupie-Mentalität (Fanboy sagt man wohl heute) gegenüber einer Marke oder Firma ist mir fremd.
Damit hast Du auch Recht und es war sicherlich auch ein Fehler vieler Nutzer, eine emotionale Bindung an Gog aufzubauen und zu vergessen, dass es im Grunde ein Wirtschaftsunternehmen wie andere auch ist. Allerdings hat Gog mit seinem Marketing diese Einstellung in den Anfangsjahren auch gezielt gefördert. Deshalb bei vielen die Enttäuschung, die teils auch irrational erscheinen mag.
Ich würde mir konkret z.B. wünschen, dass dafür gesorgt wird, dass die Offliner-Installer immer up-to-date sind, auf demselben Stand wie die Galaxy-Versionen, und nicht erst Wochen später oder nach mehrmaligem Nachfragen. Ich würde mir auch wünschen, dass die Changelogs auf aktuellem Stand gehalten werden; zur Zeit werden sie extremst vernachlässigt.

Im Fall von Devotion hätte ich mir gewünscht, dass GOG sich ausreichend informiert und eine klare Haltung einnimmt, BEVOR sie dem Entwickler und ihren Kunden Hoffnungen machen (die Veröffentlichung wurde ja nicht grundsätzlich abgelehnt, sondern einen Tag vorher ganz plötzlich abgesagt, so als hätte GOG gar nicht gewusst, auf was sie sich da einlassen). Ich fand den PR-Post auf Twitter ziemlich daneben, aber schlimmer finde ich persönlich die darauf folgende Funkstille seitdem. Selbst ein "Es tut uns sehr leid, wie das gelaufen ist, aber bitte habt Verständnis, dass wir uns nicht weiter dazu äußern können" wäre noch besser gewesen als einfach so zu tun als wäre nichts. Wahrscheinlich dürfen sie wirklich absolut nichts dazu sagen - nicht mal das in den Anführungszeichen -, weil CDProjekt nicht noch mehr Probleme gebrauchen kann und einfach hofft, dass sich der Skandal nach einer Zeit von selbst erledigt, wenn man ihn totschweigt. Vielleicht gibt es auch ganz andere Gründe, aber wenn sie nicht kommunizieren, bleibt uns nichts als Spekulation. Es wirkt in jedem Fall nach außen sehr arrogant, und es fällt mir schwer, Verständnis dafür aufzubringen, egal was da intern wirklich abgelaufen ist.

Und natürlich wirkt es auch recht befremdlich, wenn GOG einerseits große Töne von wegen FCK DRM spuckt und dann Epic-Spiele über Galaxy vertreibt, ohne dort zwischen DRM und DRM-freien Spielen zu differenzieren, mit dem Hinweis Galaxy sei ja nicht GOG, oder wenn GOG/CDProjekt nicht multiplayer-relevante Inhalte exklusiv über Galaxy anbieten und nicht für Offline-Installer, obwohl den Offline-Fans immer versichert wurde, Galaxy sei komplett optional. Und faktisch stimmt das ja auch in diesem Fall noch, aber es sind schon sehr merkwürdige Signale, die da von einem angeblichen Vorkämpfer für DRM-freies Gaming ausgesendet werden. Keine Ahnung, was ich mir da konkret wünschen würde. Vielleicht einfach, dass sie ehrlicher sind und nichts schönreden, offen sagen, woran sie jetzt glauben und was ihr Programm ist, warum FCK DRM bei Galaxy und Geschäften mit Epic plötzlich keine Rolle mehr spielt, und warum sie Galaxy Priorität gegenüber den Offline-Installern geben, damit ich entscheiden kann, ob ich das noch unterstützenswert finde oder nicht.

Ich würde mir auch wünschen, dass auf den Shop-Seiten Unterschiede zu woanders verkauften Versionen deutlicher hervorgehoben werden, oder dass von vornherein darauf geachtet wird, dass solche Differenzen gar nicht erst entstehen (siehe Games that treat GOG customers as second class citizens). Zum Beispiel stand auf der Shopseite von Dark Quest 2 bei Veröffentlichung hier noch "Map Editor: Create new adventures and distribute them through steamworks", und als ich darauf hingewiesen habe, wurde diese Zeile einfach entfernt, denn tatsächlich fehlt diese Funktion in der GOG-Version und man kann keine selbstgemachten Abenteuer teilen oder spielen. Jemand, der das Spiel hier sieht, ahnt allerdings nichts davon und kann keine informierte Entscheidung daüber treffen, ob es sich trotzdem lohnt, es hier zu kaufen oder nicht. Wer Neverwinter Nights EE hier kauft, weiß auch nicht, dass er auf Updates hier viel länger warten muss als bei Steam, weil man nur dort Zugriff auf Development Builds bekommt, und die tatsächlichen Patches in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Die GOG-Version war einmal mehr als ein Jahr hinter der Steam-Version, und Freunde mit der Steam-Version mussten ihre downgraden, um mit mir spielen zu können.
Post edited April 02, 2021 by Leroux
avatar
Leroux: Offliner-Installer immer up-to-date + Changelogs auf aktuellem Stand

Fall von Devotion

Galaxy ohne dort zwischen DRM und DRM-freien Spielen zu differenzieren
OK, auch interessant. Danke.

Den ersten Punkt mit den Patchstand und den Changelogs kann ich unterschreiben. Die Changelogs werden wirklich völlig stiefmütterlich behandelt. sind aber vermutlich primär den Entwicklern zu verdanken. Ich würde da auch nicht immer hinterherlaufen wollen. Bei den Patches hingegen, erwarte ich das absolut!

Zu "Devotion" kann ich mich einfach nicht sinnvoll äußern. Da habe ich zu wenig Background und auf politischer Ebene überhaupt kein Interesse mehr. Der P-Zug ist für mich schon lange im Lokus. :)

Galaxy nutze ich bisher nicht, kommt aber wahrscheinlich irgendwann dieses Jahr mit den Multiplayer-Titeln. ABER, die Implementierung anderer Bibliotheken (mit DRM-Zeugs) halte ich für völlig überflüssig. Und wenn ich so darüber nachdenke, ist das tatsächlich ein völlig verkehrtes Signal in Sachen DRM-Freiheit und zukünftiger Firmenpolitik....
avatar
kultpcgames: ABER, die Implementierung anderer Bibliotheken (mit DRM-Zeugs)
Geht ja nicht mal darum, dass man seine anderen Bibliotheken in Galaxy integrieren kann, sondern dass sie sich aktiv an Verkäufen von evtl. DRM-belasteten Spielen beteiligen. Sie bieten offensichtlich Epic-Spiele im Galaxy-Shop an.

avatar
morolf: Damit hast Du auch Recht und es war sicherlich auch ein Fehler vieler Nutzer, eine emotionale Bindung an Gog aufzubauen und zu vergessen, dass es im Grunde ein Wirtschaftsunternehmen wie andere auch ist. Allerdings hat Gog mit seinem Marketing diese Einstellung in den Anfangsjahren auch gezielt gefördert.
Genau das ist das Problem, so eine Art von "Die Geister, die ich rief ..." Sie haben sich die Fanboys gezielt herangezüchtet, mit der Behauptung, besser als ein gewöhnliches Wirtschaftsunternehmen zu sein, nicht so wie alle anderen in der Gaming-Branche. An diesem Maßstab werden sie deshalb auch gemessen. Und die, die in dieser Haltung jetzt eine reine Werbestrategie erkennen, fühlen sich betrogen oder in ihrer Naivität bloßgestellt. Während andere sich weiter an die Hoffnung klammern, dass es doch mehr ist/war als das.
Post edited April 02, 2021 by Leroux
avatar
Leroux: Tatsächlich ist die Kommunikation im Laufe der Jahre immer schlechter geworden, ...
Das ist allerdings wahr. Ich weiß auch ungefähr warum, und es ist nachvollziehbar. Ich war ja beim GOG-Agent-Programm dabei, und war auch in der Vorauswahl der Leute für Warschau (hatte aber gleich nein gesagt, 2016/17 waren absolut beschissene Jahre für mich und meine Familie, es wäre einfach nicht gegangen.
Ich stehe noch hinter den Kulissen mit ein paar Leuten in (sehr losem) Kontakt, und ich will da auch niemanden bloßstellen und Vertrauen mißbrauchen.

Eine Sache kann ich vielleicht sagen, weil das grad im englischsprachigen Forum immer wieder hochkam: Es gab nie einen "Funkstille"-Befehl von oben. Es gibt natürlich Regeln, worüber man reden darf, aber grundsätzlich kein "Kontaktverbot". Manche dachten das ja, und ich selber hatte auch schon den Verdacht nachdem sich viele der "blauen" Stammgäste im Forum nicht mehr haben sehen lassen. Aber stimmt nicht.

GOG fehlt einfach PR. Also... komplett. Die haben jemanden, der lustiges auf Social Media postet, und das wars. Da ist kein Konzept, keine Idee irgendein Image zu vermitteln dahinter. Ich meine, die könnten natürlich irgendeine Agentur beauftragen mit "macht mal PR", dann wäre das das übliche glattgebügelte Geschwafel, was man überall bekommt. Wär auch nicht gut.

Ich glaube, GOG steht zur Zeit echt am Scheideweg. Es ist eine Firma, die von Nerds aufgebaut wurde, die einfach gesagt haben "wir machen das jetzt, auch alte Spiele kann man noch verkaufen, wir bieten einfach den besseren Service." So wie CDP ja auch entstanden ist: "Wir stehen im Wettbewerb gegen Raubkopien - den Preis können wir nicht schlagen, aber was anderes."

Von diesen Nerds und Idealisten sind seitdem viele gegangen. Die Mutterfirma spielt jetzt mit den Großen in Casino. Der alte Geist ist, was die Firma am Leben hält, weil es das auszeichnende Merkmal ist. Aber die "alte Garde" ist zum Großteil weg, macht was neues, ist in Rente, oder ist müde geworden. Den alten Geist muß man ritualisiert am Leben erhalten - er ist der USP, aber es wird zusehends mühsamer, wenn Neuzugänge es eher als Job als als Berufung sehen.

"Corporate PR" läuft dem alten GOG-Spirit zuwider, aber jemanden, der glaubhaft "für die Sache" brennt und diese nach außen vertreten kann hat man auch nicht. Dazu kommt, daß die Welt mit Empörungsmobs, neu aufflammenden Ost-West-Konflikten (grad aus Amerika stark befeuert) und anderen Befindlichkeiten viel komplizierter geworden ist, während das Publikum durch den Erfolg von GOG (in Zusammenhang mit Mega-Sellern wie Witcher 3 und CP77) ja auch immer diverser geworden ist - aus einer kleinen Gruppe von Retro-Fans ist ein großer heterogener Haufen von Kunden geworden.

"Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst die niemand kann.". Das ist immer wahr, und ich denke, daß es GOG gut tun würde, sich auf alte Werte zurückzuziehen und auch mal eine klare Kante zu zeigen. Und stolz drauf zu sein. "Seht her, das ist wer wir sind und was wir tun, und wir sind verdammt stolz drauf". Aber dazu brauch man auch jemanden, der das rüberbringt. Echte "Frontmänner", die das verkaufen können, weil sie selber dran glauben. Und die hat GOG nicht mehr.

Es allen rechtmachen zu wollen - so kommt man in ein Minenfeld der Befindlichkeiten, und da hat sich GOG hinmaneuvriert, so sehe ich das inzwischen. Sie können jetzt einen Befreiungsschlag wagen - das kann wehtun, aber sie auf lange Sicht zu Helden machen, oder weiter vor sich hinwurschteln und ihre Prinzipien immer weiter verwässern durch Kompromisse und TINA. Es wird wohl auf Letzteres hinauslaufen, ist halt ein langsamer Tod.
avatar
toxicTom: ...
Ein schöner Beitrag. Das meiste davon erscheint mir plausibel.

Die sich einstellende "Müdigkeit" ist ein völlig normaler Vorgang, das weißt Du ja selbst. Das lässt sich nur durch regelmäßig frisches Blut vermeiden und die müssen tatsächlich in die gleiche Kerbe schlagen. Oder man hat tatsächlich eine Truppe echter Idealisten, die daran glaubt und sich ständig gegenseitig motiviert. In Unternehmen ist das schwer zu leben. Ich sag nur "die Anfangsjahre von Atari". Sobald das große Geld im Spiel ist kreuzen die "Mänägär" auf. :)

"Brennt" (genau mein Sprachgebrauch für so etwas) :D die Führungsriege nicht für dieses Thema, kann man das ohnehin vergessen. Egal wie viele Angestellte dafür "kämpfen" wollen. Dein Sprichwort "allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann" ist richtig und zugleich der Grund für das Dilemma.

Will man was erreichen und als Unternehmen überleben, muss man zwangsläufig wachsen. So funktioniert das globale System schon seit der Jahrtausendwende. Die wenigsten Rechteinhaber interessieren sich für 5000 Stückverkäufe im Retro-Sale. Spricht man also nicht die Masse, sondern die Nerds, Geeks, Retrofans (das Kind hat viele Namen) an, dann gebe ich Dir Brief und Siegel darauf, das der Katalog von GOG nicht ansatzweise so umfangreich wäre. Auch nicht was die Spiele der 80er und 90er anbelangt!! Im Gegenteil, GOG wäre wahrscheinlich schon weg vom Fenster. Betriebswirtschaftliche Entscheidungen sind selten mit den Vorstellungen der Kunden zu vereinbaren.

Ich persönlich wünsche mir von GOG die Veröffentlichung möglichst vieler guter Spiele ohne DRM. Insbesondere der DRM-verseuchten Titel der Jahre 2006-2014 (zu fairen Preisen). Dazu aktuelle Patchstände und schon bin ich glücklich. Das hat GOG heute noch besser drauf als die Jahre zuvor (naja, die Patchstände könnten besser bedient werden).

Auf Augenhöhe mit GOG, weil die ebenfalls Vollblutgamer wären wie meiner einer... ja das wäre (!) schön, ist für mich aber völlig zweitrangig. Wir Kunden haben die Macht. Kaufen oder nicht, das entscheiden wir. Ich persönlich kaufe nur aus einem Grund - DRM-Frei -

Fazit:
Stabile Forensoftware, gute Forenmoderation, ein Unternehmensgeist mit dem man sich identifizieren kann, weil er tatsächlich gelebt wird, usw. usf. das wäre ein tolles Add-On, ist aber alles Ringelpiez mit Anfassen. ;)

Just my 2 cents.

PS:
Wie meinst Du das mit dem schleichenden Tod? Wirtschaftlich kannst Du es kaum meinen, wenn der Kundenkreis wächst und die Umsätze steigen. Meinst Du das aus Sicht der Anti-DRM-Idealisten (zu denen ich mich im übrigen zähle)? Es gibt ja nicht wirklich eine Alternative.
Post edited April 03, 2021 by kultpcgames
Vieles wurde hier schon gepostet, daher gehe ich mal kleine Schritte.

GOG könnte vielleicht zu den einzelnen Spielen Hintergrundinfos posten, welche sie von den Herstellern erhalten haben und welche sie veröffentlichen dürfen. Nicht gerade wie eine Wiki oder eine Fanseite, aber halt so kleine Schmankerl (schwäbisch). Natürlich müssen diese Infos 100% stimmen.

Patchnotes Links immer bei den Spielen aktualisieren (ist nicht bei alle so). Sehr offt steht garnichts dabei.
Diesen Link dürftet ihr kennen https://www.gog.com/forum/general/the_what_did_just_update_thread

Gewinnspiele veranstalten, GOG-T-Shirt oder Mützen verschenken. Sehr viele Leute wissen garnicht, dass es GOG gibt. Von meinem Bekanntenkreis habe ich auf GOG aufmerksam gemacht, auch wenn GOG auf Facebook vertreten ist.
Bei der Youtubeseite von GOG könnte mehr los sein. Keine Streams sondern echte let´s plays könnten drin sein. Hatte dies mal vor, aber es gibt ja so viele davon. Vielleicht mache ich dies mal mit weniger bekannten Games.
avatar
kultpcgames: Wie meinst Du das mit dem schleichenden Tod? Wirtschaftlich kannst Du es kaum meinen, wenn der Kundenkreis wächst und die Umsätze steigen. Meinst Du das aus Sicht der Anti-DRM-Idealisten (zu denen ich mich im übrigen zähle)? Es gibt ja nicht wirklich eine Alternative.
Was ich meine, ist, daß halt die Gefahr besteht, daß man irgendwann zuviele Kompromisse gemacht hat und in die Beliebigkeit abstürzt. Und mehr Umsatz heißt ja auch nicht mehr Gewinn.

Witcher 3 und Cyberpunk haben viele Leute auf GOG aufmerksam gemacht, aber ganz viele davon scheren sich nicht um DRM-frei. Denen ist es egal, ob sie bei Steam, Epic oder eben GOG kaufen - für GOG spricht vielleicht noch "Ich will CD Projekt unterstützen".
Auf der einen Seite bedeutet mehr Kunden mehr Gewicht bei Verhandlungen mit den Publishern - was mehr Spiele bringt. Aber auf der anderen Seite sind viele der neuen Kunden nicht auf DRM-frei aus - da findet der Konkurrenzkampf eher über Exclusives (hat GOG kaum) und über den Preis statt. Und da kann GOG nicht mithalten. Steam zehrt immer noch gewaltig von seinem Quasi-Monopol, Epic hat die Finanzkraft von Tencent hinter sich, und all die Kohle von Fortnight.

Und angesichts des Hamsterrads "Mehr Kunden -> mehr Spiele -> mehr Kunden", und angesichts dessen, daß viele Kunden sich nicht mehr um DRM-frei scheren, wird die Versuchung dieses große Spiele-Akquise-Hindernis loszuwerden auch immer größer.

Inzwischen hat man Epic-Store-Titel in Galaxy integriert, und CP77-Bonusitems kriegt man nur mit Clientbindung. Das ist für mich ein Zeichen, daß die alten Prinzipien nur noch ein Werkzeug sind, welche die alten, loyalen Kunden hier halten, die auch immer mehr zur Minderheit werden - und eben nicht mehr "Kern-Werte". Ein Werkzeug kann man weglegen, wenn man denkt, man braucht es nicht mehr.

Daß die Sales irgendwie ja auch immer mehr werden - früher gab es DEN Weekend-Sale, dann Weekend und Weekly, jetzt Weekend, Weekly, Mid-Week, Special, Publisher - zeigt ja auch, daß man sich ins Haifischbecken "Kundengunst durch Preiskampf" geschmissen hat. Ich glaube nicht, daß das nachhaltig funktionieren wird.

Der "schleichende Tod" setzt dann ein, wenn keiner in der Firma mehr das Gefühl hat, was zu reißen. Man macht halt seinen Job, ohne große Begeisterung, und hofft drauf, daß es schon irgendwie weitergeht. Ich hab das in der IT-Welt auch schon oft gesehen, gerade bei Firmen, die mit guten Ideen und viel Enthusiasmus angetreten sind, dann Erfolg hatten, und sich angesichts eines gewaltig erhöhten Schwierigkeitsgrads in einer Sinnkrise wiederfinden. "Absteigen" will man ja auch nicht mehr, aber weitermachen auf dem Level geht nicht ohne ein gewisses Maß an Ausverkauf. Man entscheidet sich für letzteres, of auch aus Sachzwängen heraus, dann gehen gute Leute (die starten dann of neue Firmen - um den Kick nochmal zu erleben), der "Ersatz" hat eher Angestelltenmentalität statt Visionen. Dadurch schwindet Qualität und Innovationskraft, Kunden wenden sich ab... selbst die, mit denen man mal "dicke" war, spüren, daß die Firma sich gewandelt hat, und lassen den Kontakt langsam einschlafen.
avatar
toxicTom: Inzwischen hat man Epic-Store-Titel in Galaxy integriert, und CP77-Bonusitems kriegt man nur mit Clientbindung. Das ist für mich ein Zeichen, daß die alten Prinzipien nur noch ein Werkzeug sind, welche die alten, loyalen Kunden hier halten, die auch immer mehr zur Minderheit werden - und eben nicht mehr "Kern-Werte". Ein Werkzeug kann man weglegen, wenn man denkt, man braucht es nicht mehr.
Schön geschrieben. Hier möchte ich noch kurz ergänzen, dass komischerweise oftmals mit Spielen von CD PROJEKT RED einige Prinzipien von GOG "aufgeweicht" werden.

z.B.

- Aktivierungspatch für Retail-Version von Witcher 3 (wofür ist doch DRM-frei... immerhin konnte dieser auch ohne Keybindung an einen GOG Account heruntergeladen werden)

- "GWENT: The Witcher Card Game" - Anbieten eines Online-only Multiplayer Spiels mit Mikrotransaktionen (ja ich weiß, DRM frei bezog sich immer nur auf den Singleplayer, trotzdem passt das Spiel für mich nicht in den GOG Store)

- "Cyberpunk 2077" - Bonusitems nur mit Clientbindung. Bei einem neuen Spieldurchgang muss sich für die Bonusitems erneut mit Galaxy verbunden werden (... ja ich weiß... ist ja nur kosmetisch... trotzdem ginge das sicher auch mit einem Offline-DLC)

Für mich sieht das nach kleinen Änderungen aus um auszutesten wie weit man noch gehen kann bevor der Aufschrei zu groß wird.

Und dann noch:

- Integration des Epic Stores in Galaxy zum Spielekaufen (...ist doch alles nur optional und opt in... aber warum einen Konkurrenten mit einigen DRM-Spielen integrieren und dann noch einen eigenen Support für die Spiele anbieten?)


Sobald bei GOG das Prinzip DRM-frei komplett fällt, sehe ich für mich hier keinen Mehrwert.
Post edited April 04, 2021 by Ritualisto
avatar
Ritualisto: Sobald bei GOG das Prinzip DRM-frei komplett fällt, sehe ich für mich hier keinen Mehrwert.
Ja, das sehe ich auch so und ich denke, auch viele andere hier. Es gibt einen Grund, wieso wir hier sind. Wir wollen Spiele besitzen, nicht nur ausleihen. Aber DRM-Freiheit ist eben GoGs Hauptargument, daher hoffe ich, dass es nie fallen wird.
avatar
Ritualisto: Aktivierungspatch für Retail-Version von Witcher 3 (wofür ist doch DRM-frei... immerhin konnte dieser auch ohne Keybindung an einen GOG Account heruntergeladen werden)
Das fand ich jetzt nicht so schlimm. Da ging es ja nur darum sicherzustellen, daß all die Vorbestellungen auch erst am offiziellen Release-Tag spielen können. Und die Seite mit dem Download war offen für jedermann.
Im Gegensatz dazu: Bei Cyberpunk kriegt man wirklich nur einen GOG-Key, und ohne GOG-Account kriegt man garnichts.
Ich meine klar - man kann einen GOG-Account ziemlich anonym machen - Wegwerf-Email,Offline-Installer runterladen und gehen... Und eine brauchbare Verson auf DVD/BR zu pressen hätte man wohl auch nicht mehr geschafft... aber ist schon anders. Auch ein weiterer Schritt von "physcial dies", bei Steam-Games ist ja schon lange so, daß man nur einen einen Code in einer Kiste kauft.

avatar
Ritualisto: - "GWENT: The Witcher Card Game" - Anbieten eines Online-only Multiplayer Spiels mit Mikrotransaktionen (ja ich weiß, DRM frei bezog sich immer nur auf den Singleplayer, trotzdem passt das Spiel für mich nicht in den GOG Store)
Stimmt schon. Und so richtig erfolgreich (nach dem guten Launch dümpelte es ja dann eher dahin) wurde es ja erst, als auf Steam und Android verfügbar wurde. Da gehört es auch eher hin.

CDPR wurde nach Witcher 3 ja gebettelt, Gwent als Stand-Alone-Produkt rauszubringen. Insofern kann ich das Spiel schon verstehen. Und da Entwicklung und Betrieb ja auch Geld kosten... Aber zu GOG paßt es wirklich nicht, andererseits wäre es auch komisch, ein CD-Projekt-PC-Spiel nicht auf GOG zu haben.

avatar
Ritualisto: - "Cyberpunk 2077" - Bonusitems nur mit Clientbindung. Bei einem neuen Spieldurchgang muss sich für die Bonusitems erneut mit Galaxy verbunden werden (... ja ich weiß... ist ja nur kosmetisch... trotzdem ginge das sicher auch mit einem Offline-DLC)
Ab da wird's auch wirklich komisch. Das Bonus-Zeug wurde ja auch als GOG-Belohnung, und nicht nur als Galaxy-Belohnung angepriesen. Es wäre so leicht einfach einen Oflline-Installer für die GOG-Kunden anzubieten. Hab ich für das Pre-Order-Raumschiff von No Man's Sky auch.

avatar
Ritualisto: - Integration des Epic Stores in Galaxy zum Spielekaufen (...ist doch alles nur optional und opt in... aber warum einen Konkurrenten mit einigen DRM-Spielen integrieren und dann noch einen eigenen Support für die Spiele anbieten?)
Das meinte ich mit die Kern-Werte nur noch als Werkzeug sehen. Die offizielle Begründung war, doch bitte GOG und Galaxy als zwei verschiedene Dinge zu sehen. Galaxy soll halt der Client sein, der alles vereinigt - Launcher und Stores, und für letzteres ist Epic das Pilotprojekt. Aber kann man das wirklich getrennt sehen? Was kann man daraus schließen, wenn jemand, der mal mit FCKDRM angetreten ist, plötzlich "für alle" dasein will, anstatt sich klar vom "Feind" abzugrenzen?

Als reine Businessentscheidung kann ich die Gedankengänge dahinter auch nachvollziehen. Aber GOG sollte klar sein, daß sie damit einfach jede Menge Profil ("klare Kante") verlieren. "Wir sind ein veganer Laden, aber dahinten steht ein Kühlschrank mit Fleisch, das ist nicht unseres, aber sie können das Zeug bei uns auch kaufen". Wie glaubhaft ist das.
Kann natürlich sein, daß man damit ein paar Leute in den Laden lockt, die sonst nicht kommen würden, aber wieviele überzeugte Stammkunden stößt man vor den Kopf?

Aus GOGs Sicht muß es das irgendwie wert scheinen, was mich wiederum schließen läßt, daß vegan/DRM-frei inzwischen nur noch ein Gimmick für eine Minderheit ist, und die Zukunft wohl anderswo winkt.
Ich denke wiederum: Ist der Ruf erst ruiniert, gibt es kaum was anderes, was mich hier hält. Und die vielen "Mir doch egal"-Kunden wird man so auch nicht halten können - die wollen billig und Bundles, und keine altertümliche Website mit kaputten Standardfunktionen.

Epic ist ja auch auf einem spannenden Weg - ich kenne inzwischen einen Haufen Leute, die dort ein Konto gemacht haben und nur die Freebies abgreifen. Ich kenne nicht einen, der da jemals Geld ausgegeben hat (außer ein, zwei Fortnite-Fans, aber die spielen auch nur das). Mal sehen, wo das in den nächsten Jahren hinführt.
avatar
toxicTom: Das fand ich jetzt nicht so schlimm. Da ging es ja nur darum sicherzustellen, daß all die Vorbestellungen auch erst am offiziellen Release-Tag spielen können. Und die Seite mit dem Download war offen für jedermann.
Im Gegensatz dazu: Bei Cyberpunk kriegt man wirklich nur einen GOG-Key, und ohne GOG-Account kriegt man garnichts.
Ich meine klar - man kann einen GOG-Account ziemlich anonym machen - Wegwerf-Email,Offline-Installer runterladen und gehen... Und eine brauchbare Verson auf DVD/BR zu pressen hätte man wohl auch nicht mehr geschafft... aber ist schon anders. Auch ein weiterer Schritt von "physcial dies", bei Steam-Games ist ja schon lange so, daß man nur einen einen Code in einer Kiste kauft.
Stimmt die Sache war nicht so "schlimm". Mir ging es aber eher darum aufzuzeigen, dass hier mit kleinen Schritten gearbeitet wird.

Aktivierungspatch --> Mikrotransaktionen in einem Online-Only Spiel --> kosmetischer DLC nur über Client --> was ist der nächste Schritt?

Wäre es wirklich so schlimm gewesen, dass Vorbesteller der Retailversion etwas früher spielen können? Mein letzter Preorder eines Singleplayer-Offline-Spiels war Gothic 3. Das hatte aber andere Probeme als den 1 Tag wo es früher per Post angekommen ist. :)

avatar
toxicTom: Das meinte ich mit die Kern-Werte nur noch als Werkzeug sehen. Die offizielle Begründung war, doch bitte GOG und Galaxy als zwei verschiedene Dinge zu sehen. Galaxy soll halt der Client sein, der alles vereinigt - Launcher und Stores, und für letzteres ist Epic das Pilotprojekt. Aber kann man das wirklich getrennt sehen? Was kann man daraus schließen, wenn jemand, der mal mit FCKDRM angetreten ist, plötzlich "für alle" dasein will, anstatt sich klar vom "Feind" abzugrenzen?

Als reine Businessentscheidung kann ich die Gedankengänge dahinter auch nachvollziehen. Aber GOG sollte klar sein, daß sie damit einfach jede Menge Profil ("klare Kante") verlieren. "Wir sind ein veganer Laden, aber dahinten steht ein Kühlschrank mit Fleisch, das ist nicht unseres, aber sie können das Zeug bei uns auch kaufen". Wie glaubhaft ist das.
Kann natürlich sein, daß man damit ein paar Leute in den Laden lockt, die sonst nicht kommen würden, aber wieviele überzeugte Stammkunden stößt man vor den Kopf?

Aus GOGs Sicht muß es das irgendwie wert scheinen, was mich wiederum schließen läßt, daß vegan/DRM-frei inzwischen nur noch ein Gimmick für eine Minderheit ist, und die Zukunft wohl anderswo winkt.
Ich denke wiederum: Ist der Ruf erst ruiniert, gibt es kaum was anderes, was mich hier hält. Und die vielen "Mir doch egal"-Kunden wird man so auch nicht halten können - die wollen billig und Bundles, und keine altertümliche Website mit kaputten Standardfunktionen.

Epic ist ja auch auf einem spannenden Weg - ich kenne inzwischen einen Haufen Leute, die dort ein Konto gemacht haben und nur die Freebies abgreifen. Ich kenne nicht einen, der da jemals Geld ausgegeben hat (außer ein, zwei Fortnite-Fans, aber die spielen auch nur das). Mal sehen, wo das in den nächsten Jahren hinführt.
Meine Vermutung ist einfach, dass DRM-frei nur einigen wenigen Spielern wirklich wichtig ist. Darum macht es aus Geschäftssicht sicher Sinn neue Kunden anzulocken. Die "Altkunden" haben ja bereits gekauft und "stänkern" eh nur. (überspitzt gesagt) :)

Und mal ganz ehrlich ein Unternehmen ist da um Gewinne zu erwirtschaften. Der Kunde ist nur Mittel zum Zweck.
Post edited April 05, 2021 by Ritualisto
avatar
Ritualisto: Meine Vermutung ist einfach, dass DRM-frei nur einigen wenigen Spielern wirklich wichtig ist. Darum macht es aus Geschäftssicht sicher Sinn neue Kunden anzulocken. Die "Altkunden" haben ja bereits gekauft und "stänkern" eh nur. (überspitzt gesagt) :)
Das glaube ich nicht.

Überspitzt gesagt... Steam "kennt doch jede Sau". Warum sollte hier jemand landen wenn es nicht um DRM-Freiheit geht? Steam hat die viel größere Bibliothek, ist viel länger am Markt, jeder der sich neu orientiert (New Player/Wiedereinstieg) findet seine Freunde/Kollegen vermutlich eher bei Steam und bei EPIC gibt es laufend kostenlose Spiele (darunter echte Kracher, teilweise ohne DRM). Zudem bieten beide Anbieter einen deutlich stärkeren Multiplayer-Serverpark. GOG hat nicht mal Exklusivdeals mit Entwicklern.

Die Masse die hier gelandet ist, lehnt DRM ab oder wurde von Valves Firmenpolitik oder dem Umgang mit dem Kunden verprellt. Das ist zumindest meine Einschätzung.

Ich bin mir absolut sicher das GOG das weiß. Und ebenso sicher bin ich mir das GOG bei einer Abkehr der Firmenpolitik in Sachen DRM, völlig auf die Nase... - ach was soll's, ich bin mal deutlich - so richtig auf die Fresse fallen würde.

Das soll nicht heißen, das ich die gemäßigte Kritik aus der Community für unnötig erachte.
Im Gegenteil: "Wehret den Anfängen"!

PS:
Mir fällt gerade auf wie dämlich "Wehret den Anfängen" klingt.
Hätten die Kunden das getan, hätte sich DRM gar nicht durchgesetzt. :D
Post edited April 05, 2021 by kultpcgames
high rated
avatar
Ritualisto: Meine Vermutung ist einfach, dass DRM-frei nur einigen wenigen Spielern wirklich wichtig ist. Darum macht es aus Geschäftssicht sicher Sinn neue Kunden anzulocken. Die "Altkunden" haben ja bereits gekauft und "stänkern" eh nur. (überspitzt gesagt) :)

Und mal ganz ehrlich ein Unternehmen ist da um Gewinne zu erwirtschaften. Der Kunde ist nur Mittel zum Zweck.
Das ist auch ein Teil meiner bisherigen Argumentation.
Normalerweise würde ich das auch weiterhin so sehen, ich hoffe aber, dass GOG sich diesbezüglich nicht ändern wird und weiterhin an die "alte Garde" denkt und trotzdem neue Spiele und Kunden gewinnt. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Solange man die eigenen Prinzipien nicht verrät.
Ich denke aber eben, dass das Alleinstellungsmerkmal DRM-Frei + Offline-Installer auf lange Sicht nicht ausreicht.
Deswegen das pushen von Galaxy. Abwerben beim Konkurenten.
Dazu Sales und Marketing.

Auf lange Sicht hätte man nur mit den "Good Old Games" nicht viel reißen können.

Ich empfinde es im Moment einfach als sehr "schludrig".
Das fing schon mit der Umstellung auf die neue Homepage an.

Die Zeit wird zeigen, wie viel vom einstigen Ideal, dem Geist, übrigbleibt.