Na ja, wenn man mal darüber hinwegsieht, dass die Autoren als Mitglieder einer amerikanischen Erweckungsgemeinde eine komplette Bibel (deren spezielle Version) in das Spiel integriert haben. Die wollen halt schon ein wenig ihre Glaubensgrundsätze propagieren.

Das Spiel ist okay, aber den Teil hätte man sich echt sparen können.

Dabei stört mich nicht mal so sehr die Tatsache ansich, wenn es denn anders aufgezogen wäre. Aber so ist es eben prominent mitten im Spielgeschehen. Quasi ein "nobody expects the f*cking bible", ein "religiöser Flitzer".

Als Familienvater bin ich kein Freund davon, wenn sich Spiele von der Aufmachung her direkt an Kinder richten, dann aber versteckt für Organisation bzw. Religionsgemeinschaften werben.

:D

Das hört sich ja fast genauso schlimm an wie Will Smith und After Earth. Nun stört es mich auch garnicht mehr das es nicht ins Deutsche lokalisiert wurde.

Ist ja der Hammer! Sowas geht mal gar nicht.

Ich habe kein Problem damit, wenn Leute religiös sind oder ihre Religion vielleicht kundtun. Ich habe aber ein Problem damit, wenn man so etwas vielleicht unterbewusst untergejubelt, aufgenötigt oder womöglich gewaltsam aufgezwungen kriegt. Selbst wenn es "prominent mitten im Spielgeschehen" auftritt, finde ich das nicht in Ordnung.

Ich dachte eigentlich immer, das wenigstens das Medium Videospiele noch einigermaßen neutral ist. Naja...

Ein Grund mehr, das Spiel zu meiden. Eigentlich Schade, denn es schien interessant zu sein.

Interessant, hast Du dazu eine Quelle griffbereit?

Ich bin selbst nicht wirklich religiös, aber mich hat es auch nicht allzu sehr gestört. Man kann es ja einfach ignorieren oder als Teil der Geschichte akzeptieren; irgendwie bringt schließlich jeder Künstler etwas von seiner Weltsicht mit in sein Werk ein, das heißt doch noch lange nicht, dass man dann automatisch indoktiniert wird, wenn man es sich zu Gemüte führt. Ich bin ja auch kein Waffennarr, nur weil ich mich mal auf ein paar Shooter eingelassen habe, denen man auch unterstellen könnte, mehr oder weniger fragwürdige Werte zu vermitteln.

Ich habe es schon erlebt, dass sich sehr religiöse Menschen an den fiktiven Göttern in Fantasy-Spielen gestört haben, das kann ich auch nicht richtig nachvollziehen, also warum dann umgekehrt eine Handvoll Bibelstellen in einem Spiel von Gläubigen so ernst nehmen? Die Geschichte hat ein paar christliche Züge, vielleicht vergleichbar mit Narnia, aber ich finde man kann auch als Agnostiker oder Atheist Spaß an dem Spiel haben. Das ist eigentlich nur ein Problem, wenn man richtig starke Abneigungen gegen Christentum und Religion im Allgemeinen hat und gar nicht darüber hinwegsehen kann. Ich selbst hab eigentlich schon gewisse Aversionen gegen aufdringliches Missionieren, aber ich hatte bei Driftmoon nicht das Gefühl, dass das die Absicht der Autoren war, es kam mir eher so vor, als ob sie halt ein bisschen einbringen, was ihnen selbst gefällt, ohne es jetzt unbedingt anderen aufdrängen zu wollen. Ich finde, Driftmoon funktioniert auch als nicht ganz so ernstes Fantasyspiel, wenn man einigermaßen offen daran geht. Aber das nur meine Meinung dazu. :)

Für die alte Version gab es übrigens ein Demo; auf der Entwicklerseite funktioniert der Link nicht mehr, aber man kriegt sie zum Beispiel noch hier.

Die Bibel findet man als Item in einem späten Abschnitt der Main-Quest.

Im Spiel selbst folgen alle Charaktere ausnahmslos einer Religion, welche nur oberflächlich fiktiv ist und ausnahmslos positiv dargestellt wird. Dabei bleibt das Spiel zunächst vage, wird mit fortlaufender Handlung dann aber immer deutlicher.

Zwischendurch verlagert sich das Spielgeschehen in ein Kloster, wo es reichlich Anspielungen, u.a. auf "the One Book" gibt. Im weiteren Verlauf untersucht man dann die Klosterbibliothek, in welcher man über Hinweise der Mönche zum "the One Book" gelangt.

Wird das Item benutzt so erklärt ein Text zunächst, dass es sich bei der Religion im Spiel in der Tat um eine christliche Überzeugung handelt, die angeblich aus einer fernen Welt zu ihnen gelangt sei. Öffnet der Spieler anschließend das Item so führt dies ins Inhaltsverzeichnis des neuen Testaments.

Man mag unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob einen das stört. Allerdings möchte ich das als Familienvater eigentlich selbst entscheiden können, ob ich ein Spiel im Kinderzimmer meiner Kinder möchte, dass eine religiöse Ansicht propagiert.

Ich bin auch Vater und obwohl ich persönlich keiner Religion angehören möchte, respektiere ich jeden Glauben der friedlich ausgeübt wird. Da endet es auch schon. Religiöse und politische Beeinflussung durch Spiele lehne ich grundsätzlich ab. Das gilt natürlich nicht für fiktive Szenarien. Meine Frage zielte aber eher auf eine Quelle ab, die belegt das die Autoren Mitglieder einer amerikanischen Erweckungsgemeinde sind.

Steht das in der Ingame-Bibel?

Das war vielleicht ein falscher Zungenschlag. Das Spiel lässt sich nicht direkt dazu aus, obwohl du Instant Kingdom wahrscheinlich fragen könntest, sie machen aus der Sache ja keinen Hehl.

Korrekt müsste man sagen: Die gewählten Formulierungen weisen stark in eine bestimmte Richtung.

Grundsätzlich könnte man es aus der Ingame-Bibel ganz sicher auch ablesen, da sich die Übersetzungen an einigen entscheidenden Punkten sehr charakteristisch unterscheiden. So ist bspw. seit einer Reform von Papst Benedikt XVI. nur in der katholischen Version Jesus nicht mehr "für (uns) alle" sondern nur noch "für einige" gestorben. Wieder andere Konfessionen verwenden wieder andere sanktionierte Übersetzungen mit spezifischen Besonderheiten. Die Mühe das im Einzelnen zu recherchieren habe ich mir jetzt allerdings nicht gemacht, da ich das so tief im Detail für nicht ausschlaggebend halte.

Ist in Summe ja auch irrelevant. So oder so gehört es einfach nicht ohne entsprechende Warnung in ein Spiel für kleine Kinder.

Ich kann zwar deine Bedenken grundsätzlich nachvollziehen, aber in der Einschätzung des Spiels liegst du meiner Ansicht nach falsch. Driftmoon ist kein Spiel für kleine Kinder.

Klar, hinterher ist man immer schlauer. Nur sind Spielbeschreibungen ja eigentlich dazu da, dass man vorher schlauer sein kann, und hier wird es einfach verschwiegen.

Ist halt schwierig mit Kindern. Auf der einen Seite sollst du alles kontrollieren was die tun, was ziemlich illusorisch ist. Du kannst aber auch nicht alles pauschal verbieten. Irgendeinen Mittelweg musst du finden.

Also verlässt du dich dann eben doch auf die knuffige Beschreibung und die Knubbelgrafiken. Eventuell sitzt du dann nochmal ein paar Minuten daneben (die aber zunächst noch harmlos sind), machst zeitliche Vorgaben, kontrollierst das Budget... ein bisschen Hilfestellung wäre da schon nicht schlecht und sowas gehört meiner Meinung nach eindeutig prominent in die Beschreibung, damit man vorab eine informierte Entscheidung treffen kann ob man das will oder nicht.