Ich habe gerade mal die Demo ausprobiert und das sieht so aus, als wäre es noch Jahre von einem Release entfernt.
Eigentlich ist das ein Programmierwettbewerb in Python, bei dem das "Spiel" Szenarien vorgibt und man ein Skript schreibt, um das Szenario zu gewinnen. Wahlweise PvE als Singleplayer, Coop - dann schreiben verschiedene Leute unterschiedliche Teile des Programms - oder PvP, dann geht es darum, das Programm des Gegners zu übertrumpfen.
Das Ding ist: Dieser Programmierwettbewerb hat weder ein Tutorial, noch gibt es eine API-Doku. Es gibt kein Handbuch. Zum Release wurde eine rudimentäre Doku versprochen, teilweise in-game, teilweise im Internet. Aber existieren tut beides bisher NICHT.
"Multiplayer" bedeutet Online-DRM, denn die Skripte müssen auf einen Server hochgeladen werden. Mit Login.
Ob Offline-Multiplayer kommt ist nicht klar ersichtlich. Selbst wenn würde es aber sicher keinen Spaß machen: Weil es kein sofortiges Feedback gibt, sondern alle Spieler unabhängig voneinander programmieren. Man müsste sich schon am Tisch gegenüber sitzen - bei Pizza und Bier.
Ob Singleplayer Spaß macht, darf bezweifelt werden. Es ist schließlich ein Programmierwettbewerb. Welchen Zweck hat es da, gegen sich selbst zu "spielen"?
Die eigentliche Crux ist aber der Skripteditor, als der KERN des Spiels.
Denn alles was das Spiel tut ist Python installieren, Eure Pythondatei nehmen und diese ausführen. Dabei wird eine Logdatei geschrieben, welche das Spiel abgreift. Anhand der Log-Datei visualisiert das Spiel dann, was auf dem "Brett" passiert.
Der Skripteditor ist also, wo Ihr 99% Eurer Zeit verbringt und genau dieser ist komplett unbrauchbar.
Im Grunde genommen kann man die IDE im Spiel nur komplett ignorieren, denn sie beherrscht außer rudimentärem Syntaxhighlighting gar nichts. Sie zeigt weder Fehlermeldungen, noch Syntaxfehler, noch gibt es irgendeine Form von Debugging, keine Autovervollständigung, keine Objektlisten - nicht einmal einfache Dinge, die inzwischen jeder bessere Texteditor hat.
Das heißt, um zu "spielen" installiert man sich am besten erstmal seine eigene Pythonumgebung, eine ordentliche IDE; greift die Bibliothek und die Spieldateien ab und lässt das Spiel anschließend weitestgehend links liegen. Nur so kommt man überhaupt zu brauchbaren Ergebnissen.
Und jetzt die Gretchenfrage: Macht das dann noch Spaß?
Vielleicht auf einem Hackatron. Vielleicht als Teamevent auf einem wochenendlichen Programmierevent mit Pizza und Bier. Ob man damit auch allein daheim, eingeschlossen im stillen Kämmerlein seine Freude hat, ist eine sehr persönliche Frage.
So oder so ist das aber eher ein Spiel für eine sehr kleine Nische.