PaterAlf: Das ist aber eine selektive Wahrnehmung, die darauf gründet, dass man in der Regel nur die Kinder und Jugendlichen bemerkt (bzw. die im Gedächtnis bleiben), die sich daneben benehmen. Der übergroße Teil der Kinder und Jugendlichen ist immer noch toll, empathifähig und kümmert und sorgt sich um seine Mitmenschen, Freunde, Familie und Umwelt.
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Ich kann sehen und ich kann hören. Ich kann verstehen und mir eine eigene Meinung bilden.
Glaub mir, ich habe da selbst Erfahrungen mit gemacht.
Habe ich irgendwo geschrieben, dass nur die Jugendlichen an ihrer "Verrohung" schuld sind?
Lies meine restlichen Beiträge. Das sind immer zwei unterschiedliche paar Schuhe.
Ich habe persönlich im eigenen familiären Umfeld und Bekanntenkreis erlebt, was passiert, wenn Kinder nicht gehört werden und der Staat, der eigentlich dafür sorgen sollte, dass das Kind nicht gefährdet wird, immer wieder weg sieht.
Noch mal: Produkt der Umgebung. Die Kinder, welche noch unschuldig waren, wurden dann so wie ihre Eltern.
Und ich habe selbst auch schon Begegnungen mit Jugendlichen aus Heimen für "schwer Erziehbare" kennengelernt.
Und die, die ich kennengelernt habe, waren eigentlich ganz normale Jugendliche die letztlich nur durch Eltern und falsche Freunde, Mobbing etc. auf die "schiefe Bahn" geraten sind.
Dabei habe ich gemerkt, wie anpassungsfähig die Jugendlichen sind, als auch ich selbst sein kann.
Zumal ich da gerade mal Anfang Zwanzig war. Und mein "Background" ist jetzt auch nicht so prickelnd.
Kinder/Jugendliche sind formbar. Alles was passiert, ist unmittelbar von Bedeutung in diesem Alter.
Wenn man sich nur fünf Minuten Zeit nimmt und normal mit diesen Jugendlichen redet, dann sind sie alle ok.
Ich weiß was du meinst. Ich nehme mir Zeit für Menschen, die Hilfe benötigen.
Und da können schon fünf Minuten viel bewirken.
Also bitte lege mir nicht irgendwelche Worte in den Mund oder interpretiere da etwas hinein.
Ich habe geschrieben, "es fühlt sich so an". Ergo ist es eine Vermutung.
Warum vermute ich das? Weil ich weiß, wie die Realität aussieht, ich aber nicht jeden Hintergrund eines einzelnen Falles sehen kann. Kinder und Jugendliche werden geprägt. Deswegen "kanalisiert" es sich in ihnen.
Die Kinder sind der Spiegel. Wir schauen nur weg.
Auf dem Rücken der Kinder liegt mehr Last, als man vermuten möchte.
Selbst diese Diskussion fechten wir auf dem Rücken der Kinder aus. Und ich bin mir sicher, würde man jetzt einige von ihnen fragen, dann wäre es ihnen lieber, wenn man mit ihnen irgendetwas spielt, anstatt über langweilige "Erwachsenen"-Themen zu reden.
Es tut mir leid, ich will dich hier nicht angehen, aber solche Diskussionen ermüden mich und in letzter Zeit habe ich hier verstärkt das Gefühl, dass alles was ich sage auf die Goldwaage gelegt und mir im Munde herumgedreht wird.