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BumbleBeeGog: Habe ich Euch jetzt richtig verstanden: Ihr fordert von uns Eltern, dass wir darauf achten, was unser Nachwuchs spielt, wehrt Euch aber gegen Altersüberprüfung in Games-Shops, da Ihr da ja sonst Eure Daten ofenlegen müsst?
Damit kann jeder alles online kaufen, aber die Eltern sind dann Schuld, dass der Nachwuchs Spiele hat, die nicht für sein Alter geeignet sind. Soll jetzt jeder seinen Nachwuchs Tag und Nacht überwachen, was der am Rechner macht?
Wer Kinder in die Welt setzt, muss sich auch um sie kümmern. Man kann das nicht alles auf Vater Staat abwälzen, nur weil man ja Steuern zahlt. Medienkompetenz kann man auch als Eltern seinen Kindern vermitteln.
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Leroux: Ganz naive Frage meinerseits hier, aber können Kinder eigentlich legal leicht selbst an PayPal-Konten und Kreditkarten und so kommen?
Kreditkarte geht erst mit 18. Deshalb reicht es Google/Youtube z.B. für Ab18-Sachen eine Kreditkarte zu hinterlegen...

Was auch absurd ist... wenn ich den Johnny-Silverhand-Trailer vom offiziellen CP77-Kanal sehen will, muß ich mein Alter nachweisen. Allerdings gibt es den Trailer auch noch auf etlichen anderen Kanälen - ohne Nachfrage...

Wie dem auch sei, die andere Frage ist, warum Google überhaupt damit durchkommt. Das reicht legal nämlich nicht - ein Kind könnte ja einfach Papas Kreditkarte ausborgen... wir sind ja Deutschland, da muß alles seines Orrrrdnung haben. Deshalb ist PostIdent quasi vorgeschrieben... So bekloppt...
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ClusterRat: Ich weiß jetzt nicht, ob das an mir bzw. meinem Computer liegt oder auch anderen so geht... Aber wenn ich dem Link im Starterposting zu der Wishlist folge, habe ich da eine WoT mit sozusagen Textmüll. Also... Irgendwie werden alle HTML-Zeichen mit angezeigt, so daß die Beschreibung sozusagen unlesbar wird. Das ist dem Anliegen wohl nicht gerade dienlich. :-/
Bei anderen Wishlist-Einträgen ist das nicht so.
Das liegt an den Links und den Umbrüchen Beides kann unsere Profi Software von GOG bei den Wishlist-Einträgen nämlich leider nicht richtig darstellen. Hatte ich GOG schon vor Jahren mitgeteilt, aber die wishlist ist denen vermutlich noch unwichtiger als das eh schon sträflich vernachlässigte Forum.
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toxicTom: Wie dem auch sei, die andere Frage ist, warum Google überhaupt damit durchkommt. Das reicht legal nämlich nicht - ein Kind könnte ja einfach Papas Kreditkarte ausborgen... wir sind ja Deutschland, da muß alles seines Orrrrdnung haben. Deshalb ist PostIdent quasi vorgeschrieben... So bekloppt...
Wenn du auf entsprechende Pornoseiten gehst, brauchst du nicht einmal einen Ausweis ... obwohl nun sicher die Amis mit den Deutschen streiten würden, was nun "gefährlicher" ist ;) Damit will ich nur sagen, dass diese ganze Altersnachweiskontrolle primär in Deutschland und bei deutschen Unternehmen so extrem verfolgt wird. Auch GOG war das ja früher ziemlich egal. Das Geoblocking haben die ja erst mit der deutschen Seite eingeführt.

Mich würde ja eher interessieren, warum ein Kind auf einmal nicht mehr tot umkippt, nachdem es den bösen CP2077 Trailer gesehen hat, nur, weil es gerade Geburtstag hatte ... ja, genau. Völlig willkürliche Grenze, in der man entschieden hat, dass ein Kind reif genug sein müsste (weil es ja nicht so ist, dass jedes Kind und jeder Mensch unterschiedlich sind), so schlimmes Zeug zu ertragen ... mich würde außerdem mal interessieren, wie viele Kinder auf irgendwelchen Psycho-Stationen mit nicht behebbaren Traumata liegen, da sie in ihrer Jugend Zugang zu irgendeinem FSK18/Index-Schinken hatten. Man kann mir viel erzählen, aber nmicht, dass Kinder es nicht schaffen würden, sich über solche Verbote gekonnt zur Wehr zu setzen und diese zu umgehen. Ging schon in meiner Jugend so und geht heute noch viel einfacher.
Post edited May 26, 2021 by MarkoH01
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MarkoH01: Wenn du auf entsprechende Pornoseiten gehst, brauchst du nicht einmal einen Ausweis ... obwohl nun sicher die Amis mit den Deutschen streiten würden, was nun "gefährlicher" ist ;) Damit will ich nur sagen, dass diese ganze Altersnachweiskontrolle primär in Deutschland und bei deutschen Unternehmen so extrem verfolgt wird. Auch GOG war das ja früher ziemlich egal. Das Geoblocking haben die ja erst mit der deutschen Seite eingeführt.
XHamster und RedTube haben ja im Gegensatz zu Google auch keine deutsche Niederlassung. ;-)
Und GOG zwar auch nicht, aber die wollen halt keine Indizierung (=Google.de-Delisting) riskieren.

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MarkoH01: Mich würde ja eher interessieren, warum ein Kind auf einmal nicht mehr tot umkippt, nachdem es den bösen CP2077 Trailer gesehen hat, nur, weil es gerade Geburtstag hatte ... ja, genau. Völlig willkürliche Grenze, in der man entschieden hat, dass ein Kind reif genug sein müsste (weil es ja nicht so ist, dass jedes Kind und jeder Mensch unterschiedlich sind), so schlimmes Zeug zu ertragen ... mich würde außerdem mal interessieren, wie viele Kinder auf irgendwelchen Psycho-Stationen mit nicht behebbaren Traumata liegen, da sie in ihrer Jugend Zugang zu irgendeinem FSK18/Index-Schinken hatten. Man kann mir viel erzählen, aber nmicht, dass Kinder es nicht schaffen würden, sich über solche Verbote gekonnt zur Wehr zu setzen und diese zu umgehen. Ging schon in meiner Jugend so und geht heute noch viel einfacher.
Naja, Altersempfehlungen sind nunmal recht pauschal, das liegt in der Natur der Sache... Wobei das deutsche FSK/USK-System auch noch extra-bekloppt ist, weil es auf reiner Blutstropfenzählerei (Gewalt-Checkliste) basiert.

Wieviele Eltern haben ihre Kinder vor Coraline geparkt (FSK6, ist ja nur Trickfilm...) und sich gewundert, daß da eine Horde verstörter, heulender Kids war, als sie zurückkamen... - entwicklungspsychologische Faktoren fließen da überhaupt nicht ein...

Und die Abstände sind auch recht sinnlos, zwischen 6 und 12 klaffen Welten, auch zwischen 12 und 16 passiert enorm viel... zwischen 16 und 18 sehe ich (aus eigener Erfahrung) kaum noch einen Unterschied...

Und, klar haben grad dann die Jugendlichen Spaß an Grenzüberschreitung... Mein Neffe erzählt nur davon, daß er endlich GTA5 spielen will, auf dem Schulhof werden per Wischkastel pr0n und Liveleaks rumgereicht, und in Amiland fahren die Teenager zum Saufen und Poppen in die Wüste...

Persönlich kann ich nur sagen, daß ich hoffe, daß meine Kinder halt einfach wissen, was gut für sie ist, und auch dem Gruppenzwang widerstehen können und "Nein" sagen können. Meine Große macht das auch - die sagt "Will ich nicht sehen.", wenn die Wanna-Be-Cools der Klasse mal wieder Ekelvideos rumreichen. Bei der Kleenen ist es grad noch kein Problem (nächstes Jahr kommt das dann, vermute ich mal), aber da mache ich mir auch wenig Sorgen.
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toxicTom: XHamster und RedTube haben ja im Gegensatz zu Google auch keine deutsche Niederlassung. ;-)
Und GOG zwar auch nicht, aber die wollen halt keine Indizierung (=Google.de-Delisting) riskieren.
Mein Fehler - war mir gar nicht bewusst, dass yt/google auch deutsche Niederlassugen haben. In dem Fall ist die recht laksche Prüfung tatsächlich (juristisch gesehen) merkwürdig ... aber vielleicht traut man sich an die Giganten einfach nicht ran?

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toxicTom: Naja, Altersempfehlungen sind nunmal recht pauschal, das liegt in der Natur der Sache... Wobei das deutsche FSK/USK-System auch noch extra-bekloppt ist, weil es auf reiner Blutstropfenzählerei (Gewalt-Checkliste) basiert.
Wenn es denn so wäre. Leider basiert das System aus reiner Laune und Zustand der Prüfer. Sonst wäre Final Destination 2 z.B. niemals ein FSK16 Film.

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toxicTom: Wieviele Eltern haben ihre Kinder vor Coraline geparkt (FSK6, ist ja nur Trickfilm...) und sich gewundert, daß da eine Horde verstörter, heulender Kids war, als sie zurückkamen... - entwicklungspsychologische Faktoren fließen da überhaupt nicht ein...
Und so etwas behebt man durch EMPFEHLUNGEN - dauerhafte Schädigungen wird Coraline sicher nicht verursacht haben (auch Watership Down hatte mich damals überrascht, aber ich habs überlebt) und aus Erfahrung lernt man und sicher auch Kind.

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toxicTom: Und die Abstände sind auch recht sinnlos, zwischen 6 und 12 klaffen Welten, auch zwischen 12 und 16 passiert enorm viel... zwischen 16 und 18 sehe ich (aus eigener Erfahrung) kaum noch einen Unterschied...
Was natürlich erneut nur ein Versuch ist, komplexe, psychologische und vor allen Dingen sehr individuelle Muster in irgendein starres Gesetz packen zu können ... weshalb es zwangsweise scheitert.

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toxicTom: Und, klar haben grad dann die Jugendlichen Spaß an Grenzüberschreitung... Mein Neffe erzählt nur davon, daß er endlich GTA5 spielen will, auf dem Schulhof werden per Wischkastel pr0n und Liveleaks rumgereicht, und in Amiland fahren die Teenager zum Saufen und Poppen in die Wüste...
Und das wird kein Gesetz der Welt dauerhaft ändern - so ist es nun einmal. Verbote waren schon immer reizvoll (sagte schon Wilhelm Busch). Nur deshalb bin ich so stolz auf mein Original von "Falco 3" (Jeanny) und "Die Ärzte Ab 18" ;)

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toxicTom: Persönlich kann ich nur sagen, daß ich hoffe, daß meine Kinder halt einfach wissen, was gut für sie ist, und auch dem Gruppenzwang widerstehen können und "Nein" sagen können. Meine Große macht das auch - die sagt "Will ich nicht sehen.", wenn die Wanna-Be-Cools der Klasse mal wieder Ekelvideos rumreichen. Bei der Kleenen ist es grad noch kein Problem (nächstes Jahr kommt das dann, vermute ich mal), aber da mache ich mir auch wenig Sorgen.
Wenn du deine Kinder gut genug informiert hast (und ich bin mir irgendwie ziemlich sicher, dass das dder Fall ist), werden sie in den entscheidenden Momenten schin die richtigen Entscheidungen treffen und wenn nicht, dann eben hoffentlich aus ihren Fehlern lernen und sie nicht wiederholen (hey, ich habe als Steppke mal versehentlich einen Ausschnitt von Asphaltkanibalen gesehen - das hatte mich von Splatter bis lange nach 18 kuriert). Wie gesagt. am Ende ist es nur Fiktion und eine dauerhafte Schädigung, gerade, wenn die Eltern auch mal von Zeit zu Zeit mit ihren Kindern über den Unterschied Realität/Fiktion reden, ist wohl eher unwahrscheinlich. Wenn es nach mir ginge, würde man dieses ganze Jugendschutzgesetz einfach auf Empfehlungen ummünzen. Auf diese Art und Weise hätten die Eltern eine Ansatzpunkt, bei welchen Sachen sie ein wenig genauer hinsehen sollten uned welche eh harmlos sind (wobei Coraline und das erwähnte Watership Down zeigen, dass auch dann noch keine Garantie besteht). Nun muss ich mir echt demnächst nochmal Coraline ansehen - hatte den überhaupt nicht so verstörend in Einnerung ... war wohl mehr auf das 3D konzentriert :D
Post edited May 26, 2021 by MarkoH01
Ich zitiere jetzt nicht jeden, der auf meine provokative Frage weiter oben reagiert hat. Das macht bei der Foren-Software keinen Spaß.
Ich wollte mit der Frage provozieren, aber keinen auf die Füße steigen. Falls das bei jemand so ankam, dann entschuldige ich mich dafür.
Die Frage habe ich deshalb gestellt, weil man oft (nicht nur hier) liest bzw. hört (sinngemäß): Jugendschutz ist mir Wichtig aber ich will keine Einschränkungen für mich. Ich bin ja alt genug.
Ich wollte nur mal sehen, on Ihr auch gute, geeignete Vorschläge habt, wie man das Dilemma lösen könnte. Ich gebe es ehrlich zu, ich habe keine Idee. Zum Glück betrifft mich das auch nicht mehr, da meine Kinder schon lange erwachsenen sind.
Auch mich nervt, dass man die indizierten Spiele hier nur über dem Umweg "Ausland" kaufen kann (wie auch immer, dieser realisiert wird) ;)
Der Wahn, in Deutschland dann alle Spiele in "gewaltfreier Version" zu verkaufen, hallte ich ebenso für totalen Bullshit. Ich hatte bei meinen Deutsch-Patch für SWAT 3 auch erheblichen Mehraufwand, dass nach dem Patch das Spiel in Deutsch und UNCUT ist.
Die Lösung mit der Kreditkarte, so wie von Leroux vorgeschlagen, würde für mich reichen, da ich im Netz sowieso alles mit einer Kreditkarte bezahle, aber diese Lösung wird vielen von Euch nicht gefallen, da Ihr ja anonyme Zahlmethoden bevorzugt. Die Thematik ist also nicht einfach.
Also mich nervt es schon, wenn ich im Playstation Store meine ganzen Daten vom Ausweis eingeben muss, nur um ein Spiel zu kaufen. Nein danke, brauche ich nicht.

Falls die Jugend Schutz braucht, ist das ja mal in erster Linie Aufgabe ihrer jeweiligen Eltern. Ja genau, aus Spass wurde Ernst, der ist jetzt 12 Jahre alt und bringt Verantwortung mit sich....
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Mondfels: Also mich nervt es schon, wenn ich im Playstation Store meine ganzen Daten vom Ausweis eingeben muss, nur um ein Spiel zu kaufen. Nein danke, brauche ich nicht.
Musst Du ja nicht, keiner zwingt Dich, dort zu kaufen.
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MarkoH01: Mein Fehler - war mir gar nicht bewusst, dass yt/google auch deutsche Niederlassugen haben. In dem Fall ist die recht laksche Prüfung tatsächlich (juristisch gesehen) merkwürdig ... aber vielleicht traut man sich an die Giganten einfach nicht ran?
Naja, es ist ja kein indizierter Kram. Auch so ein Schwachsinn - 2 Versionen "ab 18"... "Bissel ab 18" und "Aber echt ab 18"? Pfft...

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MarkoH01: Wenn es denn so wäre. Leider basiert das System aus reiner Laune und Zustand der Prüfer. Sonst wäre Final Destination 2 z.B. niemals ein FSK16 Film.
Jein... das kommt noch dazu. Aber die arbeiten tatsächlich Checklisten ab.

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MarkoH01: Wie gesagt. am Ende ist es nur Fiktion und eine dauerhafte Schädigung, gerade, wenn die Eltern auch mal von Zeit zu Zeit mit ihren Kindern über den Unterschied Realität/Fiktion reden, ist wohl eher unwahrscheinlich. Wenn es nach mir ginge, würde man dieses ganze Jugendschutzgesetz einfach auf Empfehlungen ummünzen. Auf diese Art und Weise hätten die Eltern eine Ansatzpunkt, bei welchen Sachen sie ein wenig genauer hinsehen sollten uned welche eh harmlos sind (wobei Coraline und das erwähnte Watership Down zeigen, dass auch dann noch keine Garantie besteht). Nun muss ich mir echt demnächst nochmal Coraline ansehen - hatte den überhaupt nicht so verstörend in Einnerung ... war wohl mehr auf das 3D konzentriert :D
Naja... Irgendwo muß ja entschieden werden, wann man mal den Ausweis zücken muß. Ich finde es nicht so schlecht, daß man as 12-Jähriger Lütte nicht einfach Bier kaufen kann, "weil's cool ist". Das ist ja auch Jugendschutz.
Und ich glaube auch, daß Kinder durch ungeeignete Medien durchaus auch traumatische Erfahrungen machen können, von denen sie u.U. lange "was haben". Dieses "schadet schon keinem" ist mir auch zu pauschal.

Grundsätzlich sind Kinder ziemlich gut in der Lage, Realität und Fiktion auseinanderzuhalten (außer irgendwelche Störungen kommen zum tragen). Geht ja schon im Kindergarten los, mit Rollenspielen untereinander, oder mit Puppen, Lego-Männchen etc...
Aber nicht "im Moment", also "im Flow". Während man was kuckt, oder spielt, da sind die voll drin, das geht direkt rein in die Seele. Diese Schutzmechanismen, sich zurückzulehnen und zu sagen "ist ja nur ein Film", das kommt erst, daß ist Medienkompetenz, die sich entwickeln muß.
Das betrifft ja nicht nur Kinder. Aus Mittelalter gibt es Berichte von Schauspielern, die "in der Pampa" verprügelt wurden - weil sie in dem Stück den Bösewicht gespielt hatten. Wäre den "medienerfahrenen" Städtern nicht eingefallen, auf dem Land waren die Leute aber so drin, daß sie Rolle und Darsteller nicht getrennt gekriegt haben - wie Kinder halt.

Diese Abgeklärtheit muß sich erst entwickeln, und dafür brauchen Kinder Zeit, in der sie schon etwas "beschützt" werden sollten.
Und klar, das ist größtenteils Aufgabe der Eltern - sowohl in der Auswahl der Medien, als auch als Ansprechpartner, wenn die Kinder Fragen oder Probleme haben. Aber seien wir ehrlich - viele Eltern können das gar nicht leisten. Die sind froh, wenn der Filius vor der Glotze oder der Konsole geparkt sind und Ruhe geben. Viele schaffen es ja nicht mal, den Medienkonsum - also die reine Menge an Bildschirmzeit - ihrer Sprößlinge zu regulieren. Manche Altersgenossen meiner Kinder bringen täglich (!) 5-8 Stunden zwischen Netflix, Konsole und Smartphone zu. Aber das ist eine andere Baustelle...

Wo ich eigentlich hinwollte: Für Kinder ist das "Erleben" von Medien noch viel direkter. "Suspension of Disbelief" ist bei denen noch fest eingebaut. Hinterher wissen die auch, "das ist nur eine Geschichte", aber nicht währenddessen. Diese Abgeklärtheit entwickelt sich erst. die sind ja auch viel unkritischer - schlechte Schauspieler, schlechte und billige Effekte - die fiebern trotzdem mit, während wir eher peinlich berührt abschalten oder uns drüber zereumeln... Da können gewisse Inhalte durchaus traumatisierend wirken. Und ich meine eher die Geschichten und Ideen, als explizit Gore und Splatter.

Was Coraline angeht - toller Film, aber man sollte 6-jährige Kinder (oder auch ein paar Jahre ältere) nicht unbedingt damit alleine lassen. Der ist schon ziemlich creepy - ich mein Knöppe auf die Augen nähen? Seelen stehlen und einkerkern in einer Anderwelt?
Ich persönlich betrachte das Thema aus drei verschiedenen Blickwinkeln und deren Möglichkeiten:

1. Die technische Machbarkeit:
Jugendschutz ließe sich technisch völlig simpel umsetzten. Eine Whitelist und der Rest wird nur via direkter Authentifizierung freigeschaltet. Damit hätten wir China 4.0 und das Internet wie wir es kennen wäre zu nichts mehr zu gebrauchen. Aufgrund der unglaublichen Anzahl an Webseiten/IP-Adressen und der noch viel unglaublicheren Intervalle in denen sich die Inhalte ändern ist das unmöglich von Menschen in den Griff zu bekommen. Dann müßte also ein Algoríthmus (Neusprech "KI") her und damit reitet man sich noch weiter in die Scheiße.

Warum wird das nicht umgesetzt? Weil Geld wichtiger ist als Jugendschutz und das Internet ist die Goldgrube unserer modernen Neuzeit. Außerdem will wahrscheinlich niemand in der westlichen Welt ein China 4.0. Was im Background mit Staatstrojanern und Co läuft ist ohnehin nicht im Blick der Öffentlichkeit und bewegt sich rechtlich auf gaaaanz schmalem Grad der Legalität.

2. Das politisch soziale Klima:
Die Generation der grauen Herren ist ausgestorben oder sitzt auf dem Altenteil. So liberal wie heute war der deutsche Markt in puncto Gewalt und Sex noch nie. Nur sehr wenige Spiele werden heute noch indiziert und fast monatlich springt ein Titel vom Index. Mein heißer Draht zu den Grundschulen bestätigt das dort schon die 3. klässler GTA 4/5 spielen. Die Eltern wissen das in der Regel. Lehrer sehen/hören das nicht gerne, sind aber neben dem Jugendamt vermutlich die letzte Bastion die dagegen ankämpft. Politiker haben "Amokläufe" und so ein Mist damals rein aus politischen Zwecken missbraucht und nicht weil es sie tatsächlich interessiert. Blöd nur das es Amokläufe schon immer gab, Adolf und andere Tyrannen damals keine Computer hatten und inzwischen mehrere anerkannte Studien gibt die belegen können das Gewalt in Spielen die Agression und Hemmschwelle nicht senkt, sondern oftmals das Gegenteil einsetzt. Wenn man sich im Game abreagiert ist das besser als auf dem Schulhof oder mit dem Auto auf der Straße.

3. Die elterliche Verantwortung:
Natürlich sind in 1. Linie die Eltern für den Konsum Ihrer Kinder verantwortlich. Das nennt sich Aufsichtspflicht und so unbequem ist sein mag, das sind die Tatsachen denen man sich als Vater/Mutter stellen muss. Vater Staat tritt nur bei Kindeswohlgefährdung in Aktion. Genau so hat es auch zu sein. Alles andere gehört mit allen Mitteln bekämpft. Allerdings haben Eltern unterschiedliche Auffassung davon welche Inhalte für Kinder geeignet sind und wie weit die Aufsichtspflicht gehen muss. Das ist, so wie alle Gesetze, nur schwammig definiert und muss im Einzelfall behandelt werden und beschäftigt bis heute zahlreiche Gerichte.

Meine persönliche Auffassung zum Thema Jugendschutz als Vater dreier Kids:
Meine Frau und ich wissen am besten welche Inhalte unsere Kids vertragen. Und ja, wir setzten uns tatsächlich mit diesen Inhalten auseinander. Disney und Pixar muss nicht hinterfragt werden, Stranger Things oder Supernatural (ich glaube das heisst so) schon eher. Wenn eine 15-jährige die Reife locker erreicht hat, ist es völliger Quatsch sich an einer der FSK/USK zu orientieren. Der Wandel der letzten 20 Jahre untermauert meine Auffassung dazu: Doom damals indiziert und heute USK16. Logischerweise muss dann auch die Reife eines Individuum berücksichtigt werden und das kann niemand besser leisten als die Eltern. Ja, das kann anstrengend sein. Nein, das muss man nicht machen, genug Eltern lassen es laufen und wir haben keine Mad Max Zustände. Ich mach es so und werde mit Kindern belohnt die mich nicht nur als Vaterfigur sehen, sondern auch als Freund. Die mir vertrauen und mich lieben. Das alleine schon ist mir die ganze Arbeit wert.

Noch einmal ganz deutlich, die Orientierungshilfe durch die FSK, USK, PEGI, ESRB und Co. sind eine Orientierungshilfe. Damit haben sie ihre Existenzberechtigung und sind für viele Menschen hilfreich. Auch für Erwachsene die z.B. keine Gewalt mögen. Die PEGI macht das schon von Anfang an besser als die USK wie ich finde. Der Jugendschutz an sich ist wirklich wichtig, aber die Umsetzung liegt in erster Linie bei den Eltern und erst in letzter Instanz (siehe Kindeswohlgefährdung) beim Staat.

Fazit:
Es gibt keine funktionieren Umsetzung des Jugendschutzes im Internet, ohne eine völlige Reglementierung des Internets. Damit wäre das Internet aber ein Hort der Despoten und Tyrannen. Und selbst da würde sich immer noch ein Weg finde. Ganz nach dem Motto vor so mancher Tankstelle: "Ey Alter, wir feiern morgen den 18. von meinem Kumpel. Magst Du uns ein Wodka Gorbatschow mitbringen. Die Kohle haben wir."

Edith entschuldigt sich für den Doppelpost....
Post edited May 26, 2021 by kultpcgames
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toxicTom: Und ich glaube auch, daß Kinder durch ungeeignete Medien durchaus auch traumatische Erfahrungen machen können, von denen sie u.U. lange "was haben". Dieses "schadet schon keinem" ist mir auch zu pauschal.
Ich denke auch, aber ich bin mir nicht sicher, inwieweit man das vorhersehen und deshalb verallgemeinern kann, von daher hat die Idee mit den Empfehlungen auch etwas für sich. Rein anektdotisch, aber wenn ich an meine eigene Kindheit denke, waren die Geschichten, mit denen ich annähernd "traumatische" Erfahrungen hatte, nicht vom Jugendschutz gedeckt und hatten weniger mit expliziter Gewaltdarstellung als mit Ideen zu tun (z.B. Tod von Eltern und Geschwistern, Erniedrigung tierischer Protagonisten durch Menschen, Bedrohung durch Schlachtung und Jagd etc.), so wie du es hier ja auch schon sagst:
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toxicTom: Da können gewisse Inhalte durchaus traumatisierend wirken. Und ich meine eher die Geschichten und Ideen, als explizit Gore und Splatter.
Was ich bei Kindern in der Familie auch schon beobachtet habe, ist, dass sie einerseits sehr drastische Sachen spielen (Zahnarztpraxis des Grauens, in der einem der Kopf aufgebohrt wird etc.) oder auch krasse Fantasien äußern können (dem Arzt beim nächsten Besuch mit der Schere den Bauch aufschneiden), und sich trotzdem gleichzeitig sehr wählerisch und empfindlich zeigen, wenn es um Bücher und Filme geht, wo schon kleinere harmlosere Spannungskurven unter Umständen zu viel sind. Ich glaube, es besteht ein deutlicher Unterschied dazwischen, ob man sich etwas selbst ausdenkt oder scheußliche Ideen im Spiel verarbeitet, wo man selbst die Kontrolle hat und quasi abgesichert in die Abgründe der menschlichen Fantasie (oder Existenz) hinuntersteigt, oder ob man passiv dem ausgesetzt ist, was andere in Büchern und Filmen auf einen loslassen. Aber das ist auch bei jedem Kind individuell anders und von außen nicht immer alles logisch nachzuvollziehen. Ich gehe ja mal davon aus, dass der Jugendschutz auch auf psychologischen Erkenntnissen basiert und nicht bloß reine Willkür ist, aber ich denke, es gibt eben auch keine universellen Garantien, was ein Kind verträgt und was nicht. Das eine steckt alles locker weg, für das andere können auch schon Sachen problematisch sein, vor denen der Staat nicht "schützt".
Post edited May 26, 2021 by Leroux
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BumbleBeeGog: Ich wollte nur mal sehen, on Ihr auch gute, geeignete Vorschläge habt, wie man das Dilemma lösen könnte. Ich gebe es ehrlich zu, ich habe keine Idee.
Naja, ich sag mal so... Man muß erwachsen sein, um einen Internetzugang zu bekommen. Also liegt da die Verantwortung direkt bei den Eltern.

Dazu kommt, daß jede staatliche Regulierung auch dazu führt, daß die Erziehungsberechtigten (vielleicht sollten die auch eher Erziehungpflichtige heißen, oder?) verleitet werden, sich zurückzulehnen und rauszunehmen. "Jemand wird sich schon drum kümmern."

Und genau das funktioniert halt nicht - weil die Alterseinstufungen extrem grob und pauschal sind - und ja auch Mode und Zeitgeist unterliegen. Und die Kids - jetzt erst recht - sich ihren "Stoff" besorgen, und dann sorgt Gruppenzwang (man will ja zu den Coolen gehören) dafür, daß die sich das reinziehen - unbeaufsichtigt. Das ist viel schlimmer.

Wie ist es denn grad: Ein 12jähriger kann halbwegs problemlos eine PaySafeCard kaufen (manche Händler geben die erst ab 16 raus, aber vielen ist es Wurscht) und sich hier CP77 holen. Ein, rein von den Inhalten her eines der heftigsten Spiele, die ich jemands gespielt habe. Mord, Vergewaltigung, Ausschlachten von Menschen für "Ersatzteile", Folter (auch von Kindern!). Die Spielwelt konfrontiert den Spieler wirklich mit den widerlichsten Abgründen der Menschheit. Aber die Redneck Rampage Collection, wo ein paar besoffene Hillbillies auf albernste Art gegen Außerirdische kämpfen, kann ich als Erwachsener nicht kaufen? Das ist doch absurd.

Ob Cyberpunk auf dem Kinderrechner läuft - dafür sind die Eltern zuständig. Und genauso ist es mit Redneck Rampage, oder Mortal Kombat. Es gibt da im Grunde kein echtes Dilemma. Es gibt eine klare Verantwortung.
Ich bin ja auch für sinnvolle Altersempfehlungen im RL-Laden, die auch kontrolliert werden, wie halt auch Alkohol und Kippen. Aber den Internetzugang hat ein Erwachsener bestellt, und derjenige ist auch zuständig. Und diese Verantwortung muß man den Leuten bewußt machen - und nicht wegnehmen. Man kann ja gerne auf Filterlösungen und dergleichen verweisen. Gibt ja einiges in dem Segment.

Wenn die Kids sich Sex und Gewalt reinziehen wollen, hilft nur eines: drüber reden. Warum interessiert dich das? Coolness-Faktor? Mutprobe? Oder echtes Interesse? Die meisten Kinder haben nämlich, abgesehen vom Kick des Verbotenen, überhaupt kein echtes Interesse an solchem Kram, jedenfalls nicht den Sachen, die wirklich an die Substanz gehen. Und ehrlich - Carmageddon ist ein lustiger Spaß, oder nicht? Die Blutfontänen nehmen schon Kinder nicht mehr ernst.
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Leroux: Ich gehe ja mal davon aus, dass der Jugendschutz auch auf psychologischen Erkenntnissen basiert und nicht bloß reine Willkür ist, aber ich denke, es gibt eben auch keine universellen Garantien, was ein Kind verträgt und was nicht. Das eine steckt alles locker weg, für das andere können auch schon Sachen problematisch sein, vor denen der Staat nicht "schützt".
Der deutsche Jugendschutz wirklich eher nicht. Das ist, wie ich schon schrieb, Blutstropfenzählerei. Deshalb kriegen auch recht verstörende Geschichten z.T. niedrige Altersfreigaben, wenn sie halt nichts "explizit" zeigen, während man sich mit einer lustigen Splatterkomödie in Index-Gefilde wagt.

Ok, es sind nicht nur Blutstropfen und fliegende Körperteile, da spielen auch Sachen wie Selbstjustiz und so rein. Es geht auch um "böse Ideen". Und inwieweit der Spieler "aktiv" Gewalt ausübt. Aber es ist trotzdem nur eine Checklist. Da steckt keinerlei Entwicklungspsychologie dahinter.

Schau Dir doch das Nachmittagsprogramm im TV an: Criminal Intent, Law and Order und wie sie alle heißen. Das ist (per Gesetz) höchstens "ab 6". Da wird detailliert über Serienmörder, Folter und Vergewaltigung schwadroniert, aber das Mordopfer, welches da in seiner Blutlache rumliegt, wird weggeschnitten. So funktioniert der "Jugendschutz" in Deutschland.
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toxicTom: Naja... Irgendwo muß ja entschieden werden, wann man mal den Ausweis zücken muß. Ich finde es nicht so schlecht, daß man as 12-Jähriger Lütte nicht einfach Bier kaufen kann, "weil's cool ist". Das ist ja auch Jugendschutz.
Hier reden wir allerdings von direkten körperlichen Einflüssen, die nachgewiesen und unwiederlegbar sind. Ganz anders als der angebliche Einfluss von Medien, der ... wie war das noch? ... ach ja .. die Kinder in ihrer Entwicklung stören ... oder so ähnlich. Sorry, das halte ich immer noch für kompletten Unsinn.

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toxicTom: Und ich glaube auch, daß Kinder durch ungeeignete Medien durchaus auch traumatische Erfahrungen machen können, von denen sie u.U. lange "was haben". Dieses "schadet schon keinem" ist mir auch zu pauschal.
Naja, länger habe ich doch im Zweifel von allem etwas, was mich ein wenig aus der Bahn wirft. Die Frage ist aber, ob dir DAUERHAFTE Schäden bekannt sind? Und dann wäre da noch die Frage, von welcher Menge wir hier reden. Nochmal: der Jugendschutz funktioniert ja eh nicht - also geh mal davon aus, dass mindestens jeder zweite Jugendliche Sachen erfahren hat, die nicht für sein Alter "geeignet" sind. Wo sind also nun die ganzen ewig gestörten Jugendlichen zu finden?

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toxicTom: Diese Abgeklärtheit muß sich erst entwickeln, und dafür brauchen Kinder Zeit, in der sie schon etwas "beschützt" werden sollten.
Und klar, das ist größtenteils Aufgabe der Eltern - sowohl in der Auswahl der Medien, als auch als Ansprechpartner, wenn die Kinder Fragen oder Probleme haben. Aber seien wir ehrlich - viele Eltern können das gar nicht leisten. Die sind froh, wenn der Filius vor der Glotze oder der Konsole geparkt sind und Ruhe geben. Viele schaffen es ja nicht mal, den Medienkonsum - also die reine Menge an Bildschirmzeit - ihrer Sprößlinge zu regulieren. Manche Altersgenossen meiner Kinder bringen täglich (!) 5-8 Stunden zwischen Netflix, Konsole und Smartphone zu. Aber das ist eine andere Baustelle...
Das ist mnir alles klar, aber ich wage einfach mal zu behaupten, dass selbst, nachdem das Kind diese "traumatische" Erfahrung eines 18er Spieles gemacht hat, ein simples Gespräch - oder vielleicht auch ein paar mehrere und etwas Ruhe reichen, um alles wieder gut zu machen. Gefahren - und zwar richtige - gibt es doch überall ... überlebt haben wir unsere Kindheit dennoch. Wenn Bildschirmzeit an sich ungefährlich ist, warum muss sie dann reguliert werden?

Naja, jedenfalls hat mir der übermäßige Jugend"schutz" nun riesengroße FSK Logos auf meinen DVDs beschert (die ich eigentlich leidenschaftlich gesammelt habe) ... auf Anfrage bei Frau v.d. Leyen damals, was das soll, meinte ihr Ghostwriter (oder war es doch nur ein Textbaustein?), man könne die so nicht ignorieren. Dass Ignoranz WILLENTLICH geschieht wollte man, auch, nachdem ich ihnen das erklärt hatte, einfach nicht wahrhaben wollen. Tja - und nun ist die Studienabbrecherin von der Leyen weg und ihre blöden Gesetze (bei denen selbst die FSK meinte, die bisherigen seien ausreichend) leider immer noch da.